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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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haben von Optionen geredet.«
    Lilly hält inne und starrt Martinez an. »Diese Typen, mit denen du auf der Barrikade arbeitest … Vertraust du ihnen?«
    Martinez nimmt einen weiteren Zug von seinem Stumpen, und der Rauch formt einen Kranz um seinen Kopf. »Mehr oder weniger.«
    »Einigen mehr, anderen weniger?«
    Er zuckt die Achseln. »Könnte man so sagen, ja.«
    »Aber du vertraust diesen Typen mehr als anderen? Sie würden hinter dir stehen, wenn es hart auf hart kommt?«
    Martinez starrt sie an. »Wovon reden wir hier, Lilly?«
    Lilly holt tief Luft. Sie hat keine Ahnung, ob sie den Anwesenden hier im Raum trauen kann, aber sie scheinen die einzig vernünftigen Menschen in ganz Woodbury zu sein. Also entscheidet sie sich, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Nach einer langen Pause verkündet sie mit leiser Stimme: »Wir reden hier davon, die Macht zu übernehmen.«
    Martinez und Stevens tauschen eine weitere Reihe von unbehaglichen Blicken aus, und jetzt ist auch Alice mit dabei. Die nervöse Stille wird von dem Unwetter draußen nur noch unterstrichen. Die Winde werden immer heftiger, und Donner schüttelt das Gebäude in immer kürzeren Abständen.
    Endlich meldet sich Doc Stevens zu Wort: »Lilly, Sie wissen doch gar nicht, was Sie …«
    »Nein!«, unterbricht sie ihn, schaut zu Boden und spricht in mit gefühlloser, monotoner Stimme: »Kein Geschichtsunterricht mehr, Doc. Die Zeiten sind vorbei. Es bringt nichts mehr, immer auf Nummer sicher zu setzen. Dieser Typ, dieser Philip Blake muss weg … Und das weiß jeder hier im Raum genauso gut wie ich.«
    Unbeeindruckt schaut sie Martinez in die Augen: »Ich kenne Sie so gut wie gar nicht, Martinez, aber Sie scheinen den Kopf richtig herum aufgeschraubt zu haben … Sie scheinen der Mann zu sein, der eine Revolte anführen und Woodbury wieder auf Kurs bringen kann.«
    Martinez erwidert ihren Blick. »Hey, jetzt mal immer mit der Ruhe, sonst tun Sie sich am Ende selbst noch weh.«
    »Was auch immer … Keiner von Ihnen ist dazu verpflichtet, mir zuzuhören … Ist mir auch völlig egal.« Sie lässt die Augen jetzt von Martinez über Alice bis hin zu Stevens wandern. »Aber jeder hier weiß, dass ich recht habe. Das wird noch alles viel schlimmer werden in Woodbury, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Und wenn Sie mich jetzt wegen Verrat denunzieren – egal, machen Sie, was Sie nicht lassen können. Aber das ist vielleicht unsere letzte Chance, diesen Freak zu beseitigen. Ich habe nicht vor, auf meinem Allerwertesten zu sitzen, während hier eine Bombe nach der anderen hochgeht und immer mehr unschuldige Leute sterben. Jeder hier weiß, dass ich recht habe.« Sie blickt zu Boden. »Der Governor muss weg.«
    Eine weitere Donnersalve rüttelt an den Grundfesten des Stadions, während keiner wagt, das Wort zu erheben. Endlich meldet sich Alice zu Wort.
    »Sie hat recht, es führt kein Weg daran vorbei.«

Sechzehn
    Am nächsten Tag wütet der Sturm über Georgias Südosten mit all seiner Macht, und Woodbury erfährt ein wahres Bombardement von peitschendem Regen und eiskalten Graupelschauern. Telefonmasten geben unter dem Gewicht nach, fallen krachend auf Highways voller verlassener Autowracks. Gullis und Bachläufe überfluten, leere Bauernhöfe stehen unter Wasser, während die höheren Gefilde mit einer tückischen Eisschicht bedeckt sind. Fünfzehn Kilometer südöstlich von Woodbury, in einem bewaldeten Talkessel in der Nähe des Highway 36, zieht der Sturm über den größten Friedhof im Süden der Vereinigten Staaten.
    Das Edward Nightingale Memorial Gardens and Columbarium grenzt über eine Länge von eineinhalb Kilometer an eine Allee an, die südlich des Sprewell State Park verläuft. Der Friedhof beherbergt Zehntausende historischer Gräber. Die gotische Kapelle und das Besucherzentrum befinden sich im Osten der Anlage, ein Katzensprung vom Woodland Medical Center entfernt, das eines der größten Krankenhäuser von Georgia ist. Seit den ersten Wochen ist es quasi zur Hochburg dieser grässlichen Reanimationen geworden. Das Personal ist schon vor langer Zeit getürmt. Jetzt wimmelt der gesamte Gebäudekomplex mitsamt der Leichenhalle und dem riesigen Labyrinth von Aufbahrungshallen in den gewaltigen Kellergeschossen von Nightingale von Zombies. Einige warteten auf Autopsien, andere auf ihre Beerdigung. Alle von ihnen sind bis zu diesem Zeitpunkt in ihren Kühlfächern eingeschlossen.
    An jenem Samstag um vier Uhr siebenunddreißig

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