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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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Governor nimmt dies als Anlass, die Flammen noch weiter anzufachen. »Von jetzt an: Wenn ihr jemanden ficken wollt – wenn ihr gegen die Regeln verstoßt, dann kämpft ihr!«
    Immer mehr Menschen stimmen in das Gegröle ein, das sich jetzt bis zum Himmel erhebt.
    »Wenn ihr von jemandem stehlt, dann kämpft ihr!«
    Mehr Johlen, jetzt ein Chor redlichen Zorns.
    »Wenn ihr die Alte vom Nachbarn fickt, dann kämpft ihr!«
    Noch mehr Brüllen, die ganze Angst und Frustration kommt aus ihnen heraus.
    »Ihr tötet jemanden? Ihr steht im Ring!«
    Das Jubeln schlägt um, und wütende Rufe hallen jetzt durch die Luft.
    »Wenn ihr euch irgendwie Ärger mit jemandem einhandelt – insbesondere, wenn jemand dabei umkommt –, dann kämpft ihr in der Arena. Vor Gott. Bis zum Tod.«
    Die Schreie legen sich und machen einer Mischung aus Beifall und Brüllen Platz. Der Governor wartet, bis auch diese Welle der Begeisterung abebbt.
    »Es fängt heute Abend an«, verkündet er, kaum lauter als ein Flüstern, so dass das Megafon knackst. »Es fängt mit diesem Verrückten an, dem Typen, der das Lebensmittellager unter sich hatte – Sam der Metzger. Er glaubt, er ist Richter, Geschworene und Henker in einem.«
    Plötzlich deutet der Governor zur Arena und ruft dann mit einer Organ, auf das ein Massenprediger stolz gewesen wäre: »Wer möchte Vergeltung sehen? WER WILL RECHT UND ORDNUNG ?«
    Die Menge flippt aus.
    Lilly blickt auf und sieht, wie plötzlich an die vierzig Menschen sich vom Marktplatz wegbewegen. Die Menge zieht laut durch die Straßen – wie eine gigantische menschliche Amöbe, die Fäuste gen Himmel gestreckt, grölend und jaulend. Sie wälzt sich in Richtung der Arena, die im Halbschatten des grellen, silbernen Lichts in zweihundert Metern Entfernung im Westen liegt. Lilly wird schon beim Anblick der Meute schlecht.
    Sie wendet den Kopf ab und stammelt: »Bob, du … du kannst dich jetzt um die Leiche kümmern.«
    Er steht noch immer neben ihr, beugt sich zu ihr hinab und legt die Hand sanft auf ihre Schulter. »Bei uns ist er gut aufgehoben, Kleines.«
    Lilly starrt ins Nichts. »Sag Stevens Bescheid, dass ich mich um die Beerdigung kümmere.«
    »Wird gemacht.«
    »Wir bringen ihn morgen unter die Erde.«
    »Hört sich gut an, meine Liebe.«
    Lilly richtet den Blick wieder auf den Mob, der sich jetzt in die Arena drängt. Einen fürchterlichen Augenblick lang kommen ihr Szenen aus alten Horrorfilmen in den Sinn, in denen wütende Bürger mit Fackeln und Heugabeln Frankensteins Schloss stürmen, um das Monster zu lynchen.
    Sie zuckt zusammen. Ihr wird klar, dass sie alle zu Monstern geworden sind – jeder Einzelne – inklusive Lilly und Bob. Genauso wie ganz Woodbury.

Dreizehn
    Bob Stookey erliegt seiner Neugier. Nachdem er Lilly zurück in ihre Wohnung über der Chemischen Reinigung gebracht und ihr zehn Milliliter Schlafmittel gespritzt hat, schaut er bei Stevens vorbei. Sie schaffen Joshs Leichnam an seinen vorübergehenden Aufbewahrungsort in der behelfsmäßigen Leichenhalle unter der Arena. Danach schleppt Bob sich zurück zu seinem Camper, schnappt sich eine neue Flasche Whiskey und kehrt zur Arena zurück.
    Als er am südlichen Eingang ankommt, schwellen die Rufe und das Getöse der Menge an und ab wie Wellen, die am Ufer brechen. Der Lärm wird durch die metallenen Streben und das Dach nur noch verstärkt. Bob kriecht durch den dunklen, feuchten Tunnel in Richtung Licht. Kurz bevor er ins Freie kommt, hält er inne, holt die Whiskeyflasche hervor und nimmt einen tiefen Schluck, um seine Nerven zu beruhigen. Der Whiskey brennt im Rachen, und seine Augen werden ganz wässrig.
    Dann tritt er in die Arena.
    Zuerst kann er nichts richtig erkennen, alles ist unscharf. In der Mitte sieht er verschwommene Gestalten hinter einem hohen Zaun, der sie von den Zuschauern trennt. Die Ränge zu seiner Linken und Rechten sind so gut wie leer. Die meisten Leute sitzen ganz oben, klatschen, johlen und strecken die Hälse, um so viel wie möglich von dem Geschehen mitzukriegen. Das grelle Flutlicht brennt in Bobs Augen, und er muss blinzeln. Die Luft riecht nach verbranntem Gummi und Benzin, und Bob schielt in Richtung Rennstrecke, um zu sehen, was los ist.
    Er geht zum Zaun und lugt durch den Maschendraht.
    In der Mitte stehen sich zwei große Männer gegenüber. Sam der Metzger, halb nackt in seiner mit Blut bespritzten Sporthose – mit Hühnerbrust und über den Gürtel hängender Wampe. Er holt mit einem

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