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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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sich Schritte vom Salon her. Philip ist hin und her gerissen. Einerseits hat er Angst, was als Nächstes passieren könnte, andererseits will er dem Kerl zeigen, wer hier das Sagen hat. Er weiß, dass die nächsten Sekunden entscheidend sind – vielleicht sogar über Leben und Tod. Aber es fällt ihm erst einmal nichts anderes ein, als Zeit zu schinden. »Wir wollen kein Blut vergießen, Junge, und ich kann garantieren, dass es deines ist, das zuerst fließt, falls etwas passiert.«
    »Große Klappe, wie ich sehe.« Plötzlich ruft er etwas zu einem Kumpan in der Dunkelheit. »Shorty?«
    Eine Stimme antwortet. »Alles klar, ich habe ihn, Tommy!«
    Im selben Moment taucht Nick vor der kaputten Fensterscheibe der Terrassentür mit einem großen Bowiemesser an der Kehle auf. Ihm folgt ein abgemagerter junger Kerl mit Pickeln und Bürstenhaarschnitt. Der Typ stößt die Tür mit dem Fuß auf und schubst Nick in die Küche.
    »Tut mir leid, Philly«, ächzt dieser, ehe er gegen einen Schrank prallt und ihm einen Moment lang der Atem wegbleibt. Der schlanke Kerl mit dem Bürstenhaarschnitt hält das Messer an Nicks Adamsapfel gedrückt. Die Machete hat er in den Gürtel gesteckt. Das hibbelige, knöcherne Exemplar von Mann mit den fingerlosen Handschuhen macht den Eindruck, als ob es soeben aus dem Gefängnis ausgebrochen wäre. Er hat die Ärmel seiner Tarnjacke abgetrennt, und seine langen, dünnen Arme sind mit Tattoos nur so übersät.
    »Jetzt mal ganz ruhig«, wendet sich Philip an die Glatze. »Es gibt keinen Grund …«
    »Sonny!« Der haarlose Riese ruft einen weiteren seiner Schergen, und im selben Moment ertönen knarzende Schritte auf dem hundert Jahre alten Holzfußboden im Wohnzimmer. Philip hält seine Flinte noch immer auf den Glatzkopf gerichtet, wagt aber einen raschen Blick über die Schulter. Brian und Penny stehen zusammengedrängt hinter ihm, vielleicht eineinhalb Meter von ihm entfernt.
    Zwei weitere Gestalten tauchen hinter Brian und Penny auf. Das kleine Mädchen zuckt verängstigt zusammen.
    »Alles unter Kontrolle, Tommy!«, meldet einer der Neuankömmlinge und hält einen großen Revolver in die Luft, damit ihn alle sehen können – 357er Magnum oder 45er Army, ist nicht genau zu erkennen. Dann richtet er ihn auf Brians Hinterkopf. Philips Bruder erstarrt wie ein in die Enge getriebenes Tier.
    »Es reicht«, meldet sich Philip erneut zu Wort.
    Aus dem Augenwinkel sieht er, dass es sich bei den beiden Gestalten, die Brian und Penny in Schach halten, um einen Mann und eine Frau handelt … Allerdings fällt es ihm nicht leicht, die Bezeichnung Frau zu benutzen. Das Geschöpf, das Penny am Kragen hält, gleicht eher einer androgynen Marionette aus Haut und Knochen. Sie trägt eine Lederhose und diverse Netzoberteile. Die Augen sind mit einem rußigen Eyeliner geschminkt, sie hat stachelige Haare, und ihre Haut schimmert leicht grünlich gefärbt – wie die Haut eines Junkies. Nervös klopft sie mit dem Lauf ihrer Achtunddreißiger auf ihren dürren Oberschenkel.
    Der Kerl neben ihr, der auf den Namen Sonny hört, macht ebenfalls den Eindruck, als ob er schon Bekanntschaft mit der Nadel gemacht hätte. Seine eingefallenen Augen starren aus einem pockennarbigen Gesicht, das ignorant und hinterhältig wirkt. Sein ausgemergelter Körper steckt in alten Armeeklamotten.
    »Ich möchte dir danken, Kumpel«, sagt der Glatzkopf, steckt die Neun-Millimeter in sein Gürtelhalfter und tut so, als ob die Kraftprobe jetzt offiziell beendet wäre. »Ihr habt es euch hier recht gemütlich gemacht, das muss man euch lassen.« Er geht zur Spüle und trinkt in aller Ruhe etwas Wasser aus einem Krug, der auf der Arbeitsplatte steht. »Das wird ein nettes Quartier für uns.«
    »Nette Pläne«, meint Philip und macht keine Anstalten, seine Flinte zu senken. »Es gibt nur ein Problem: Wir können nicht noch mehr Leute aufnehmen.«
    »Ach, das macht nichts, Kumpel.«
    »Und was habt ihr dann vor?«
    »Vor?« Der Glatzkopf spricht das Wort so aus, als ob er erst überlegen müsste. »Wir haben vor, euch die Hütte hier abzunehmen. Sonst nichts.«
    Jemand, den Philip nicht sehen kann, kichert amüsiert.
    Philips Gehirn gleicht einem kaputten Schachcomputer, auf dem die Figuren wild hin und her tanzen. Er weiß genau, dass diese Kerle ihn und die anderen umbringen wollen. Er weiß, dass sie es mit Parasiten zu tun haben, die mit aller Wahrscheinlichkeit die Villa schon seit Wochen beobachtet haben. Offenbar litt

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