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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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Sauerstoffschlauch verwickelt sich erneut.
    Sofort entwirren Tara und April das Durcheinander und decken den alten Mann mit Decken zu. Nur noch sein aschfahles, eingesunkenes Gesicht lugt unter der Bettdecke hervor. Die Augen sind geschlossen, der Mund steht offen, und er atmet stoßweise. Sein Rasseln klingt wie ein alter Verbrennungsmotor, der nicht recht laufen will. Immer wieder flattern seine Lider, und in seinen Augen, wenn man sie sehen kann, ist ein leichter Schimmer zu erkennen. Die Lippen verziehen sich zu einer Grimasse. Schon entspannt sich sein Gesicht wieder, und er atmet weiter … Mehr schlecht als recht.
    Tara und April sitzen einander gegenüber neben ihm und streicheln ihm die Wangen. Eine ganze Weile fällt kein einziges Wort. Aber es ist dennoch klar, dass alle das Gleiche denken.
    »Glaubst du, dass es ein Schlaganfall war?«, fragt Brian einige Minuten später neben der gläsernen Schiebetür.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es nicht.« April läuft nervös auf und ab und kaut unentwegt an ihren Fingernägeln, während die anderen hilflos herumsitzen und sie anschauen. Nur Tara ist noch im Zimmer bei ihrem Vater. »Ohne medizinische Versorgung hat er so oder so schlechte Chancen.«
    »Ist so etwas das erste Mal passiert?«
    »Er hatte schon mehrmals Probleme mit dem Atmen, aber so schlimm war es noch nie«, erklärt April. Sie bleibt stehen. »Verdammt, ich wusste, dass es einmal so weit kommen würde.« Sie wischt sich die Augen, die tränenfeucht sind. »Außerdem ist das der letzte Sauerstofftank. Das war es dann.«
    Philip erkundigt sich nach den Medikamenten.
    »Klar haben wir seine Medizin. Aber die hilft ihm jetzt wenig. Er braucht einen Arzt. Der alte Dickkopf hat schon seinen letzten Termin vor einem Monat sausen lassen.«
    »Und was haben wir so an Pillen und Arzneien?«, will Philip wissen.
    »Keine Ahnung. Da ist ein Haufen Zeug aus den Wohnungen. Antihistamin und so.« April beginnt wieder, ihre Runden zu drehen. »Außerdem gibt es ein paar Erste-Hilfe-Kästen. Toll. Das mit Dad ist ernst, und ich habe keine Ahnung, wie wir damit umgehen sollen.«
    »Wir müssen Ruhe bewahren und überlegen.« Philip fährt sich über den Mund. »Im Augenblick scheint er ruhig zu sein – oder? Seine Atemwege sind frei. Man kann nie wissen, aber vielleicht … Vielleicht erholt er sich ja einfach wieder.«
    »Und was ist, wenn nicht?« April starrt ihn an.
    Philip steht auf und geht zu ihr. »Hör zu. Wir müssen einen kühlen Kopf behalten.« Er legt ihr eine Hand auf die Schulter. »Wir passen gut auf ihn auf. Uns wird schon etwas einfallen. Der ist hart im Nehmen, dein Dad.«
    »Hart im Nehmen, aber am Sterben«, sagt April, und eine Träne läuft ihr über die Wange.
    »Das weißt du nicht«, versucht Philip sie zu beruhigen und wischt ihr die Träne aus dem Gesicht.
    Sie blickt ihn an. »Guter Versuch, Philip.«
    »Ernsthaft.«
    »Guter Versuch.« Sie wendet das Gesicht ab, und ihr niedergeschlagener Gesichtsausdruck drückt ihre tiefe Verzweiflung aus. »Guter Versuch.«
    Die gesamte Nacht über sitzen die Frauen am Bett ihres Vaters. Eine batteriebetriebene Lampe erhellt sein blasses Gesicht. Die Wohnung ist so eisig wie ein Kühlhaus, und April kann Taras Atem über das Bett hinweg sehen.
    Der alte Mann liegt fast die ganze Zeit über bewegungslos da. Lediglich seine eingefallenen Wangen ziehen sich ab und zu beim Versuch zu atmen zusammen. Die grauen Bartstoppeln an seinem Kinn gleichen Metallspänen, die sich nach dem Magnetfeld richten. Immer wieder beginnen sich seine trockenen, aufgeplatzten Lippen ohne ersichtlichen Sinn zu bewegen. Will er etwas sagen? Außer etwas trockener Puste kommt nichts heraus.
    Am frühen Morgen merkt April, dass Tara eingenickt ist. Ihr Kopf liegt auf dem Bett. April nimmt eine Decke und legt sie vorsichtig über ihre Schwester. Dann hört sie eine Stimme.
    »Lil?«
    Sie kommt von dem alten Mann. Seine Augen sind noch immer geschlossen, aber sein Mund bewegt sich unentwegt. Er scheint wütend, seine Miene ist zerfurcht. Lil war die Abkürzung von Lilian, Dads verstorbener Ehefrau. April hat den Kosenamen seit Jahren nicht mehr gehört.
    »Daddy? Ich bin’s, April«, flüstert sie und legt eine Hand auf seine Wange. Er zuckt zusammen, die Augen noch immer geschlossen. Sein Mund ist verzerrt. Die Stimme lallt durch den Nervenschaden, der eine Seite seines Gesichts lähmt.
    »Lil, pfeif die Hunde rein! Da zieht ein Sturm auf – ein großer Sturm. Er kommt

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