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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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beteuerte, wie sehr ihn das Wiedersehen gefreut hätte. Am Putzplatz am Ende des Ganges sattelten sie ihre Pferde ab und ich glaubte, immer noch Juris bewundernde Blicke an mir kleben zu spüren.
    Ich möchte jetzt lieber gehen.
    Nur noch fünf Minuten, beharrte mein Verstand.
    Nur noch kurz, bettelte mein Herz.
    Also begann ich wieder zu zählen. Und bürstete und kämmte Hekate zum weiß Artemis wievielten Mal.
    Erneuter Hufschlag ertönte, als ich bei hundertundzwei angelangt war.
    Das ist er nicht, sagte ich mir. Ich hatte genug vom Warten und Hoffen.
    Ich kenne aber die Schritte, merkte mein Herz an und trommelte los.
    Auch sie kamen im Gang auf mich zu, auch sie verstummten abrupt.
    Ich riskierte einen Blick. Louis hatte sich besser im Griff als Juri, und er sah eher überrascht aus der Wäsche als beeindruckt. Extrem überrascht allerdings.
    „Hallo Louis“, begrüßte ich ihn genauso beiläufig wie die anderen beiden und er war offensichtlich so überfordert, dass er einen Fehler machte.
    Er grüßte zurück. Nur ein Wort, aber es war ein Anfang. „Hallo.“
    Die Begegnung dauerte zwar keine fünf Sekunden – der Klang seiner eigenen Stimme schien ihn aus der Erstarrung zu reißen, er fasste sich und führte Boreas schnell weiter – aber ein Gefühl von triumphalem Erfolg strömte durch meine Adern.
    Genug für heute. Diesmal ließ ich keinen Widerspruch zu. I ch kann nicht mehr. Und Hekate ist auch schon völlig überpflegt.
    Ich verriegelte ihre Box und brachte die Fellpflegeutensilien zum Schrank zurück. Als ich die Schranktüren schloss, sah ich mich ein letztes Mal zu Louis um. Unsere Blicke trafen sich und das Wunder geschah: Er lächelte unfreiwillig, erst nur mit einem Mundwinkel, dann mit beiden, und schüttelte langsam den Kopf. Ob über mich oder über sich selbst oder die Welt an sich – es war mir egal. Ich schätze, ich grinste ziemlich hingebungsvoll zurück. Ich bekam es nicht wirklich mit.
    Mit Mühe riss ich mich von seinem Anblick los und verließ hoch erhobenen Hauptes den Stall. Als ich am Stallfenster vorbeischwebte, konnte ich recht deutlich einen herzhaften Ausruf hören, der von Juri stammte. „Mann, du bist echt so ein Trottel, Louis. Autsch!“
    Auf der Treppe in den ersten Stock begegnete ich Polly. Sie blieb tatsächlich stehen, um mich von oben bis unten zu mustern, aber alles, was sie von sich gab, war ein verächtliches „Pff.“
    Ich zuckte nur mit den Schultern und setzte meinen Weg fort. „Dir auch einen schönen Abend, Polly.“
    Arrogante Ziege, dachte ich, bereute es aber sofort wieder.
    In meinem Zimmer angekommen, sah ich durch das Fenster, wie sie gerade im Stall verschwand und wie Louis und Juri ein paar Sekunden später heraustraten, um sich auf den Weg zu den Arbeiterquartieren zu machen. Ich erwartete, dass Polly sofort wieder in den Hof gestürmt käme, sobald sie Mato bemerkte, aber nichts geschah.
    Da sie mich mied, wo sie nur konnte, bekam ich meist nicht viel mit, aber wann immer sie auf dem Gelände unterwegs war und Mato frei hatte, folgte er ihr wie ein Schatten. Nicht wirklich auffällig, aber er war da. Sattelte Selanna, wenn Polly ausreiten wollte, und versorgte die Aspahi, wenn sie wieder zurückkam. Einmal beobachtete ich, wie er ihre Kleidertruhe zur Wäscherei trug, offenbar nach einer längeren Diskussion mit Polly, wenn ich ihre wutentbrannte Miene richtig deutete, mit der sie vorneweg stampfte. Mato selbst setzte mich auch ab und zu in Kenntnis über seine sogenannten Erfolge, wenn wir alleine aufeinandertrafen, aber für ihn stellte es schon eine Verbesserung dar, wenn sie ihn nicht ankeifte.
    Der Klang einer aufgebrachten Stimme drang zu mir herauf. Schnell warf ich einen erneuten Blick nach draußen und sah Polly mit verschränkten Armen im Hof stehen und mit jemandem reden, der sich im Stall befand – offenbar Mato, es sei denn sie war inzwischen komplett übergeschnappt und stritt mit sich selbst. Sie gestikulierte wild herum, stützte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich brüsk um und ging festen Schrittes über den Hof. Es mag Einbildung gewesen sein, aber ich hatte das Gefühl, ihre Miene war weit weniger wütend, als ihre Haltung glauben machen wollte.
    Aber was kümmerte es mich überhaupt? Ich hatte selbst genug im Kopf und im Herzen … Und das war der erste Abend, an dem ich wieder ein kleines bisschen leuchten konnte.
     
    Etwa vierundzwanzig Stunden später war ich auf dem Weg zu Dante,

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