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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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es gerade mal drei Stunden zu Pferde“, erwiderte Helena, nachdem Rehani den Raum wieder verlassen hatte, und nahm einen Schluck Wasser. „Aber du weißt ja, wie das ist …“
    Laaangweilig. Ich driftete gedanklich ab. Ich brauche mehr figurbetonte Winterkleidung …
    „… wie ich schon sagte, die Zustände werden immer schlimmer. Allein dieses Jahr gab es bereits zwei Übergriffe, einen während des Lichtmonds auf unser Vorratslager und einen vor einer Woche auf die Siedlung selbst …“
    Vielleicht lasse ich mir von Paz doch die Strickmaschine erklären …
    „… sich die Verluste in Grenzen gehalten, aber beim letzten Angriff wurden wir wirklich empfindlich getroffen. Es sind einfach zu viele für eine kleine Gemeinschaft wie uns …“
    Der Monat ist gleich um und es gibt noch so viel zu tun … Ich werde während des nächsten Monds einfach meine Nähnachtschichten beibehalten …
    „… müssen diesem Treiben Einhalt gebieten und ihr Lager ein für alle mal ausheben. Das Maß ist voll.“
    Dabei bin ich jetzt schon so müde …
    „… können wir mit Sicherheit entbehren.“ Ich sah Atalante nicken. „Das sollte kein Problem sein. Ich werde auf jeden Fall mitkommen.“
    Vier Stunden Schlaf sind auf Dauer doch etwas knapp bemessen. Ich unterdrückte ein Gähnen. Aber es lohnt sich. Es muss sich einfach lohnen.
    „… denke daran, Aella mitzunehmen.“
    Was? Mich? Wohin? Ich horchte auf. Wovon genau war gerade die Rede gewesen?
    Die beiden Viesca-Amazonen sahen mich aufmerksam an, warteten anscheinend auf eine Reaktion von mir. Ich versuchte mich an einem höflich-neutralen Gesichtsausdruck, das konnte nicht verkehrt sein.
    „Sie ist vor ein paar Wochen alleine losgeritten, um ihre Schwester aus den Händen einer ganzen Horde von Vatwaka zu befreien. Hippolyta war auf dem Heimweg vom Basowald entführt worden.“
    Sinope gab einen erschrockenen Ausruf von sich, während Helena anerkennend nickte.
    Ich starrte Atalante an. Mutter, was erzählst du da? „Naja, eigentlich waren nicht alle da, als ich Polly rausgeholt habe …“, bemühte ich mich, die Übertreibung abzuschwächen, aber Atalante warf mir einen strengen Blick zu und ich klappte den Mund wieder zu.
    „Für dich wäre es bestimmt eine interessante Erfahrung, mit nach Viesca zu kommen, wenn wir uns um die Bandenproblematik dort kümmern, meinst du nicht? Diesmal müsstest du dich auch nicht alleine durchkämpfen.“
    Durchkämpfen? Eigentlich bin ich größtenteils geschlichen … Aber das wagte ich nicht laut zu sagen. Jedenfalls konnte ich jetzt unmöglich weg. Zum einen hatte ich hier einen ganz anderen Konflikt zu klären, zum anderen war mir überhaupt nicht nach irgendwelchen Schlachten. Von Marodeuren hatte ich genug. Ganz zu schweigen von der Enttäuschung, die ich nach Atalantes Heldenmärchen für die fremden Amazonen sein würde, wenn sie mich in Wirklichkeit kämpfen sahen. „Ehrlich gesagt möchte ich gerade ungern weg. Ich denke, Polly braucht mich“, log ich schnell.
    Ich sah meiner Mutter an, dass ihr meine Antwort nicht zusagte, aber sie kam nicht dazu, mir zu widersprechen, da Sinope besorgt einhakte: „Wie geht es ihr denn? Ich habe eine Tochter in ihrem Alter, weißt du. Ich kann mir vorstellen, dass es ein schreckliches Erlebnis für sie gewesen sein muss.“
    Mit einem Mal fand ich die Habichtfrau viel netter. „Polly ist stark, sie hat es besser weggesteckt, als ich dachte. Aber ich mache mir Sorgen um sie, sie ist immer noch traumatisiert …“
    Weniger wegen der Entführung als vielmehr wegen deines Verrats, meine Liebe, bemerkte mein Verstand scharf, aber ich ließ mich nicht beirren. „… deswegen ist mir unwohl bei dem Gedanken, dass sowohl Atalante als auch ich weg sind und sich nicht um sie kümmern können.“
    „Das ist verständlich.“ Helena wandte sich wieder an meine Mutter. „Es werden sich bestimmt noch andere tatkräftige Amazonen finden lassen, die uns nach Viesca begleiten.“
    „Natürlich“, sagte Atalante mit einem verbindlichen Lächeln, aber der Blick, mit dem sie mich maß, war voller Enttäuschung. „Wenn es euch recht ist, werde ich abends eine Versammlung einberufen, damit wir klären können, wer an der Mission teilnimmt. Ihr seid herzlich eingeladen, über Nacht zu bleiben.“
    Der Habichtfrau und dem Weihnachtsengel war es recht und ich atmete auf. Nach dem Abendessen wurden die Frauen ausgewählt, die mit Atalante nach Viesca reiten sollten, und die täglichen Aufgaben auf

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