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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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von unten her Feuer gefangen hatte. Schnell rannten wir hin, hoben gemeinsam die noch unversehrten Bretter weg und machten uns daran, die Flammen auf den brennenden Platten mit den Decken auszuschlagen.
    „Wir brauchen Wasser!“, rief ich einer vorbeihastenden Amazone zu, die drei Minuten später mit zwei gefüllten Eimern zurückkam. Wir gossen sie über den schwelenden Brettern aus, um die Gefahr zu bannen, dass das Feuer an dieser Stelle noch einmal ausbrach.
    „Das ist doch komisch“, meinte ich zu Corazon, als wir weiterstürzten. „Wieso brennt es an so vielen verschiedenen Stellen gleichzeitig?“
    „Vielleicht hat es etwas mit der Stromversorgung zu tun und den Kabeln?“
    „Oder es war Brandstiftung.“
    Corazon sah mich groß an. „Wieso? Wer sollte das tun? Wer hätte einen Nutzen davon?“
    Damit hatte sie recht. Sowohl die Amazonen als auch die Arbeiter würden sich damit ins eigene Fleisch schneiden und sonst hatte niemand Zugang zu den Gebäuden.
    Wir drangen weiter in die Halle vor. Der Rauch wurde dichter, aber wir konnten keinen Brandherd mehr entdecken. Offenbar kamen die Rauchschwaden aus einem der anderen Bereiche, die von unserem durch halbhohe Wände und Gitter abgeschlossen waren. Meine Augen begannen zu tränen.
    „Es wird zu heftig, lass uns abhauen“, schlug Corazon vor und hustete. Sie hatte knallrote Augen und schien schlecht Luft zu bekommen. „Hier können wir ohnehin gerade nichts tun.“
    Wir liefen in Richtung Ausgang, da hörte ich plötzlich noch ein anderes Husten, das aus einem der Nebengänge zu kommen schien. Als wir dem Geräusch nachgingen und um die Ecke einer Regalwand bogen, erkannte ich Dante, der anscheinend versucht hatte, die dort gelagerten Färbesubstanzen zu retten. Offenbar mit Erfolg, ich sah, dass er in einer Wasserlache stand, umgeben von angekokelten Leinensäcken. Er hielt sich verkrümmt an einem Regalboden fest und wurde von einem trockenen Husten geschüttelt.
    „Geh du schon vor“, wies ich meine Freundin an, da ich mir um ihren Zustand ebenfalls Sorgen machte. „Ich kümmere mich um ihn. Bin gleich da.“ Sie zögerte, weil sie mich nicht im Stich lassen wollte. „Geh schon.“
    „Na gut. Wenn du in fünf Minuten nicht draußen bist, schlage ich Alarm.“ Damit machte sie sich auf den Weg und ich sprintete zu Dante. Er hielt sich immer noch krampfhaft am Regal fest und rang nach Luft.
    „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“, herrschte ich ihn mit vor Sorge zu harscher Stimme an. „Was machst du hier drin?“
    „Wollte sichergehen …“, brachte er hervor, aber Husten erstickte weitere Worte.
    Ich wusste, dass die Arbeit in der Färberei für ihn lebensnotwendig war. Wenn es nichts mehr zu färben gab, wäre er arbeitslos und würde keine Lebensmittelrationen mehr erhalten. Dennoch war es Wahnsinn, dass er sich dem Rauch aussetzte, wo er seit seiner Krankheit ohnehin schwach auf der Lunge war.
    Kopfschüttelnd schnappte ich mir drei der leichteren Säcke, ohne darauf zu achten, was sie enthielten, legte mir Dantes Arm um die Schulter und stützte ihn auf dem Weg nach draußen. Auch ich konnte mittlerweile nur noch schwer atmen. Es ging nur langsam vorwärts und ich befürchtete schon, dass die von Corazon gesetzten fünf Minuten bereits verstrichen wären und gleich ein Sondereinsatzkommando durch die Tür brechen würde, um zu meiner Rettung zu eilen. Dann jedoch sah ich den Ausgang im Rauch auftauchen und zog Dante schnell die letzten Schritte mit mir nach draußen und weg aus dem Qualm.
    Ich gönnte mir einen kurzen Moment der Ruhe, in dem ich meine Lungen gierig mit frischer Luft füllte und mich umsah. Corazon saß etwas weiter entfernt auf dem Boden, ich winkte ihr kurz zu und gab damit Entwarnung. Tetra rief ich zu, dass die Brände in diesem Bereich gelöscht waren, und sie schickte eine weitere Menschenkette dort hinein, die aber ständig durchwechselte, damit niemand zu lange dem Rauch ausgesetzt war. Nach und nach stapelten sich immer mehr Kisten und Säcke in der Mitte des Hofs und an den Mauern der anderen Gebäude auf.
    Ich sah, dass Polly in einer der Eimerketten mithalf, direkt neben Mato, der sie wie immer nicht aus den Augen ließ. Victoria stolperte gerade aus einem der anderen Zugänge, mit angesengtem Zopf, aber wohlauf. Kala stand an einer der Pumpen und befüllte unermüdlich einen Holzkübel nach dem anderen. Und in der Ferne glaubte ich, durch die Rauchschwaden Louis' Gestalt erkennen zu können.
    Gut,

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