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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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die daheim bleibenden Amazonen umverteilt. Als die Versammlung sich endlich auflöste, stellte ich verärgert fest, dass es zu spät geworden war, um die Nähmaschine noch einmal anzuwerfen oder meine neue Kleidung spazieren zu tragen; Louis war mit Sicherheit schon lange zu Hause. Aber immerhin war diesmal der Kampfkelch an mir vorübergegangen.
    Dachte ich.
     
    Im Morgengrauen des nächsten Tages brachen zwanzig Amazonen gemeinsam mit Helena und Sinope auf, darunter Atalante, Siiri, Frida, Areto, Magena, Tianyu und Padmini, die sich trotz ihrer Schwangerschaft nicht davon abhalten ließ, an der Operation teilzunehmen. Schule fand keine statt, da wir anderweitig gebraucht wurden, um den Arbeitsausfall der anderen zu kompensieren, deshalb arbeitete ich vormittags bei Paz und nachmittags bei Clonie in der Schmiede. Die Arbeit dort kam mir ungewohnt anstrengend vor, denn in den letzten Tagen hatte ich nur mit Stoffen und nicht mit Metall hantieren müssen. Dementsprechend groß war mein Hunger, als endlich der Gong ertönte, der zum Abendessen rief. Doch just, als ich meinen Teller mit verlockend duftendem Kartoffelgratin gefüllt hatte und mich darüber hermachen wollte, schrillte plötzlich die Sirene los.
    „Was ist passiert?“, fragte ich Corazon erschrocken, denn abgesehen von Pollys Heimkehr hatte ich bisher noch nicht erlebt, dass der Alarm zum Einsatz gekommen wäre.
    Auch sie wirkte besorgt und sprang auf. „Keine Ahnung. Lass uns nachsehen.“
    Die anderen Amazonen waren bereits mit dem ersten Ton von ihren Plätzen hochgefahren und eilten nach draußen. Wir schlossen uns ihnen an und wurden mit der Menschenmenge durch den Ausgang geschoben. Noch bevor wir im Hof ankamen, hatte sich bereits der entsetzte Ruf bis zu uns fortgesetzt: „Feuer! Feuer in der Lagerhalle!“
    Und da sah ich es auch schon. Rauch stieg aus den schmalen Oberlichtern der hohen Lagerhalle, flackernder Lichtschein erhellte den ansonsten dunklen Kiesboden vor den Gebäuden. Auch mich ergriff Entsetzen, als mir das mögliche Ausmaß des Brandes bewusst wurde. Dort war alles gelagert, alles, was in diesem und den letzten Jahren geerntet, herbeigeschafft oder produziert worden war, Wolle, Leder, Holz, Getreide, Obst und Gemüse, einfach alles. Dinge, in denen auch mein Herzblut steckte, mein Schweiß, meine Lebenszeit. Nur die weiterverarbeiteten und gekühlten Lebensmittel befanden sich im Küchentrakt. Die Felder waren abgeerntet, es gab keine Möglichkeit, vor dem nächsten Frühjahr noch etwas anzubauen. Wenn uns das nun alles abfackelte … Es war undenkbar, wie wir den Winter überstehen sollten.
    Corazon riss mich aus meinen Gedanken, indem sie mich am Arm weiterzog. Wir kämpften uns durch das panische Gewusel der Menschen über den Hof. Es herrschte Chaos, ein paar Amazonen bellten Befehle, andere bemühten sich eilig, diesen nachzukommen, ein paar Frauen hatten Wasserschläuche an Pumpen angeschlossen und besprengten die Halle und die nebenstehenden Gebäude mit Wasser, Arbeiter waren dazugekommen, von der Sirene alarmiert und genauso besorgt um unsere Vorräte wie wir.
    Als wir vor dem Lager ankamen, erkannte ich, dass die Lage nicht so schlimm war, wie ich im ersten Augenblick angenommen hatte. Offenbar war der Brand schnell genug entdeckt worden. Die Fassade war noch unversehrt, und auch der Keller schien nicht betroffen zu sein. Durch einen der verrauchten Eingänge sah ich zwar, wie Flammen an einem Regal hochzüngelten, aber sie hatten erst das unterste Regalbrett erreicht. Noch war nicht alles verloren.
    „Corazon, Ell, steht nicht im Weg“, schalt Tetra. „Seht zu, dass ihr zum linken Seiteneingang kommt.“ Sie drückte uns zwei grobe Wolldecken in die Hand. „Versucht zu retten, was zu retten ist, aber bringt euch nicht unnötig in Gefahr. Wenn der Rauch zu schlimm wird, kommt ihr sofort wieder heraus, verstanden?“
    Wir nickten und drängten uns an zwei schnell organisierten Menschenketten vorbei, die Wasser in Eimern in das Gebäude hinein- und Getreidesäcke und Holzkisten aus dem Lager heraustransportierten. Eilig liefen wir den Gang zwischen Produktionsgebäude und Lagerhalle entlang, bis wir zum Seitentor kamen. Im Halbdunkel der Halle angekommen, stellte ich fest, dass es wärmer war als sonst und nach Rauch roch, aber er war nicht besonders dicht, waberte nur in leichten Schwaden zwischen den Regalreihen hindurch.
    „Da hinüber!“, rief Corazon und zeigte auf einen Stapel von großen Holzplatten, der

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