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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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ist?“ Ich hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Zu Recht, wie sich herausstellen sollte.
    „Nichts“, meinte Victoria kühl und löste sich aus der Gruppe. „Wir sehen uns dann später.“ Sie verabschiedete sich von den anderen beiden, nicht jedoch von mir.
    „Warte mal!“, rief ich.
    „Wieso? Damit du mich ignorieren kannst, muss ich ja nicht zwangsläufig anwesend sein, oder?“, fragte sie schnippisch über ihre Schulter hinweg.
    „Äh, naja, eigentlich schon, denke ich …“ Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf von Definition und Deutungsmöglichkeiten des Wortes ignorieren frei. „Ich will dich doch gar nicht ignorieren!“
    „Zu spät, bin schon weg.“
    Die anderen beiden hatten nur stumm zwischen uns hin- und hergesehen, aber jetzt griff Polly ein. „Victoria, warte. Das bringt doch so nichts. Wenn dir was nicht passt, dann sag es auch.“
    Ich warf meiner Schwester einen dankbaren Blick zu. Sie würde mal die perfekte Paiti werden, soviel stand fest.
    Victoria drehte sich herum und stemmte die Hände in die Hüften. „Es passt mir nicht, dass sie –“, ihr Zeigefinger schoss in meine Richtung, „– keine Zeit mehr für uns hat, weil sie sich offenbar für etwas Besseres hält.“
    Äh, was?! Ich fühlte mich, als hätte ich einen Schlag in die Magengrube bekommen.
    „Oder zumindest ihre ungemein spannende Arbeit in der Verwaltung für wichtiger hält als ihre Freundinnen!“, fiel Corazon empört mit ein und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ja, wir müssen schon verdammt langweilig sein, dass uns verstaubte Folianten und Klemmbretter vorgezogen werden“, stimmte Victoria zu. Sie klang wütend, aber ihre Stimme zitterte ein bisschen. In ihren Augen sah ich, wie aufgewühlt sie war und wie sehr ihr die Situation zusetzte, wohingegen Corazon ungerührt weiterhin verbal auf mich einhieb:
    „Keine Ahnung wie das in der Stadt ist, aber hier machen wir auch ab und zu was mit den Leuten, die wir als unsere Freunde bezeichnen. Freiwillig. Weil wir sie gerne haben. Und Spaß daran haben. Ich weiß nicht, ob du das nachvollziehen kannst …“
    „Aber –“, hub ich an, um mich zu verteidigen, aber Victoria unterbrach mich:
    „Dazu diese seltsamen Selbsterfahrungstrips, von denen keine weiß, was sie sollen.“
    Polly rollte mit den Augen. „Grün!“, rief sie und bezog sich damit auf meine mühseligen Versuche, ihr meine kleine Erleuchtung zu erklären, die ich vor ein paar Monaten im Wald erlangt hatte und seit der Grün für mich nicht einfach mehr nur Grün war, sondern … nun, es lässt sich wie gesagt nur schwer erklären – und das war nun der Dank für mein Bemühen. Spott und Hohn und Augenrollen. Ich warf ihr einen Blick zu, der soviel besagte wie Auch du, mein Sohn Brutus, und sie zuckte schuldbewusst zusammen. „Sorry.“
    Mittlerweile wäre mir lieber gewesen, sie hätte Victoria zuvor einfach gehen lassen und sie nicht dazu aufgefordert, ihren ganzen Unmut so unvorbereitet über mir auszuschütten. Obwohl – wenn ich ehrlich war, kamen ihre und Corazons Anschuldigungen nicht völlig unerwartet. Ich hätte die Anzeichen schon lange erkennen können, erkennen müssen , hatte aber mein beständiges, latent schlechtes Gewissen unbewusst damit beruhigt, dass ich Dinge zu tun hatte, die wichtiger waren. Und damit meinte ich nicht die heimlichen Treffen mit Louis, sondern mein Engagement in Sachen soziale Gerechtigkeit und in den Wochen davor die Sorge um Dantes Gesundheitszustand. Ich war immer davon ausgegangen, dass ich eben im Moment viel zu tun hatte, aber mich danach wieder mehr um meine Freundinnen würde kümmern können. So, wie es im Augenblick aussah, wäre es dann wohl schon zu spät. Mit dieser Erkenntnis wuchs sich das flaue Gefühl in meinem Magen zu einer regelrechten Übelkeit aus. Ich schluckte.
    „Ja, voll auf Hippie machen …“, rief Corazon.
    „… aber dann so spießig sein und Kalas gutes Gras verteufeln!“, vollendete Victoria hitzig. Dann fiel ihr auf, dass sie das womöglich nicht durch die ganze Halle hätte krakeelen sollen. Sie schlug sich mit der Hand auf den Mund und sah vorsichtig über das Geländer hinab ins Atrium.
    „Vielleicht sollten wir lieber ins Zimmer gehen“, schlug Polly nach einer Schrecksekunde vor.
    Wie betäubt folgte ich den anderen in unseren Raum und schloss die Tür hinter mir. Polly setzte sich auf ihr Bett, die anderen nahmen am Tisch Platz. Alle drei sahen mich halb ablehnend, halb vorwurfsvoll an. Anscheinend

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