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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Atalantes Vergangenheit gab. Dann fragte ich mich, warum ich überhaupt triumphierte – das Letzte, was ich wollte, war, bei diesem Theater mitzumachen. Heftig schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich werde mich ganz sicher nicht melden. Wieso bist du eigentlich nie eine Yashta geworden?“
    „Keine Lust auf das Zuchtprogramm“, erwiderte sie und grinste. Dann drehte sie den Zettel mit dem Stammbaum schwungvoll um und klopfte mit dem Stift auf die Liste von Fressalien, die es für Yazama vorzubereiten galt. „Können wir jetzt weitermachen?“
     
    Den ganzen Abend brütete ich vor mich hin, ob und wenn ja, was mir die neuen Informationen nutzten. Ich versuchte, Polly an meinen Gedankenkonstrukten teilhaben zu lassen, weil ich dachte, dass ein zweiter Kopf nicht schaden konnte, der vielleicht mit einer anderen Herangehensweise zu einer Lösung kam. Aber sie war bockig und wollte nichts hören, was auch nur im Entferntesten mit dem anderen Geschlecht zu tun hatte.
    „Ich gehe nach unten zu den anderen. Kommst du mit?“ Sie verharrte an der Tür und sah sich nach mir um.
    Zerstreut blickte ich von einem Blatt Papier auf, auf das ich einen ähnlichen Stammbaum gemalt hatte wie den, den Tetra zur Veranschaulichung gezeichnet hatte. „Was? Nein, ich habe keine Zeit.“
    „Du verrennst dich. Schon wieder“, sagte sie leise und ihr vorwurfsvoller Blick erinnerte mich an den unseres Vaters. So hatte er mich angesehen, wenn ich beim Spielen oder mit Freunden die Zeit vergessen hatte und zu spät nach Hause gekommen war. Tadelnd, mit einer Spur Enttäuschung. Aber dennoch liebevoll. Ich seufzte und legte meinen Stift weg.
    „Ich verrenne mich nicht. Das ist wichtig!“, rief ich, aber Polly hatte den Raum schon verlassen und die Tür fiel laut ins Schloss.
     
    Polly hegte wohl die Hoffnung, dass das mit Louis nur eine kurze Schwärmerei war, die sich früher oder später in Luft auflösen würde. Ich stellte fest, dass es sich genau gegenteilig verhielt. Es war wie eine Sucht. Wie ein Junkie lebte ich nur von den gemeinsamen Momenten, die mir immer zu kurz vorkamen, und blickte danach mit ungeduldigster Vorfreude dem nächsten Treffen entgegen. Meist trafen wir uns am Fluss bei der umgestürzten Rotbuche. Das Blätterdach hielt auch leichten Regen ab, und wenn es stärker regnete, verabredeten wir uns im alten Wasserkraftwerk oder im Stall.
    Wir entwickelten einen geheimen Code, da uns unsere herkömmliche Kommunikation zu unsicher erschien. Zwar schrieben wir uns noch Zettelchen, die wir uns über Dante zukommen ließen und die ich in einem kleinen Holzkästchen in meinem linken präapokalyptischen Gummistiefel ganz hinten im Schrank versteckte, aber wir zierten sie mit Mustern, die außer uns keiner zu deuten vermochte: Ein Halbmond mit einem waagrechten Strich und einem kleinen Dach daneben hieß beispielsweise Treffen im Stall, wenn der Mond eine Handbreit über dem Horizont steht . Ein schwarzes Kästchen neben einer vertikalen Schlangenlinie bedeutete Treffen am Fluss, wenn es so dunkel ist, dass man keine Farben mehr erkennen kann.
    Doch trotz unseres ausgeklügelten Geheimcodes lief es nicht immer reibungslos, denn die beste Planung ist schnell beim Teufel, wenn man Freundinnen hat, und noch gravierender ist der Fall, wenn es sich dabei um beleidigte Freundinnen handelt.
     
    Ich hatte bereits drei der vier Wochen in der Verwaltung hinter mich gebracht und die Ausarbeitung meiner Strategie wuchs und gedieh, aber an diesem Nachmittag hatte ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren.
    Ich warf den Stift von mir, sowie der letzte direkte Sonnenstrahl aus der Bibliothek verschwunden war, nachdem er sich enervierend langsam über drei Meter angemessen staubigen Bodens, zwei meiner halbmeterhohen Bücherstapel und eine tote Fliege geschleppt hatte. Das wusste ich so genau, weil ich ihn dabei beobachtet hatte – die gesamten gefühlten drei Jahre lang, die der Vorgang dauerte.
    Ungeduldig brachte ich das Abendessen und den Tischdienst hinter mich, für den ich in dieser Woche eingeteilt war. Mein Herz klopfte wild vor Vorfreude, als ich danach im Eilschritt die Stufen vom Atrium hinauf in den ersten Stock nahm. Einige Meter, bevor ich das Zimmer erreichte, verlangsamte ich jedoch meine Schritte und stoppte schließlich. Victoria, Corazon und Polly standen vor unserer Zimmertür und so, wie sie plötzlich verstummten und peinlich berührt meinen Blick mieden, hatten sie definitiv über mich gesprochen.
    „Was

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