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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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weiteren schauspielerischen Leistungen.
    „Der Schnuckel und du …? Also, ich meine, nicht, dass ich dich nicht verstehen könnte, aber …“
    Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Meinst du nicht, dass ich gerade andere Sorgen habe?“ Das war die Wahrheit. „Er hat mir geholfen wieder aufzustehen, nachdem ich vorhin umgekippt bin. Zufrieden?“
    „Ja, sorry“, murmelte sie und sah weg. „Es sah einfach so … zu vertraulich aus.“
    Ich gab nur einen verärgerten Grunzlaut von mir, der Victoria für den Rest der Strecke verstummen ließ. Verwundert stellte ich fest, dass das Atrium leer war.
    „Wo sind denn alle?“, fragte ich angespannt.
    „Unten, in einem der Versammlungsräume.“
    Sofort wandte ich mich in Richtung Kellertreppe, aber Victoria verstärkte ihren Griff um meine Schulter. „Warte. Ich soll dich nach oben bringen.“
    „Was? Warum?“, rief ich verständnislos aus. „Was soll ich denn oben?“
    Victoria wirkte verlegen. „Atalante meinte, du seist jetzt nicht in der Verfassung an der Versammlung teilzunehmen, weil …“
    „Weil?“, hakte ich voll Empörung nach.
    „Weil dich die Sache zu sehr mitnimmt, außerdem musst du dich erst mal erholen und etwas zu dir nehmen. Ich habe wirklich strikte Anordnung …“ Es schien ihr unangenehm zu sein, sie wand sich richtiggehend.
    „Nicht in der Verfassung?!“ Ich riss mich von Victoria los. Sie hätte mich erwischen können, denn ich war dank meiner Verletzung nicht besonders schnell unterwegs und musste auf den Zehenspitzen die Treppen hinunterhumpeln. Ich schätze, sie ließ mich entwischen, weil sie mich verstehen konnte und meinen momentanen Zorn mindestens genauso fürchtete wie den von Atalante.
    Immer noch in Rage riss ich die Tür zum ersten, dem größten der drei Räume auf und rund siebzig Augenpaare blickten mir entgegen. Fragend. Stirnrunzelnd. Erstaunt über mein ungebührliches Hereinplatzen. Und in Aretos Fall mit äußerster Entrüstung. Auch Atalante sah mich strafend an, dann fiel ihr Blick auf Victoria, die hinter mir durch die Tür schlich, und hob eine tadelnde Augenbraue. Ich ignorierte die indignierten Amazonen, hinkte zu einem freien Platz in der zweiten Stuhlreihe und ließ mich neben Tetra nieder, die mir ein mitleidiges Halblächeln schenkte. Vorne war neben einigen Tafeln eine große Landkarte an der Wand angebracht, davor stand meine Mutter, die sich wieder vollkommen im Griff zu haben schien.
    Meine Mutter räusperte sich. „Also, wie ich gerade sagte, bevor wir gestört wurden –“, noch ein strenger Blick in meine Richtung, aber der perlte ab, „wir entsenden für den Moment neun Patrouillen – Gruppe 1 unter Tetras Leitung reitet den Weg zum Basowald zurück. Jacintha übernimmt mit Gruppe 2 den Osten, Phoebe mit Gruppe 3 den Südosten …“ So ging es diverse Himmelsrichtungen hindurch und Atalante zeigte auf die entsprechenden Gebiete auf der Landkarte, die von den einzelnen Gruppen, jeweils bestehend aus drei Frauen, durchsucht werden sollten.
    „Bei welcher Gruppe soll ich mitreiten?“, unterbrach ich sie irgendwann. Das gehörte sich nicht, aber Konventionen waren mir im Augenblick sowas von egal.
    „Das bereden wir im Anschluss“, teilte Atalante mir mit einer Stimme mit, die keinen Widerspruch duldete, und bedachte mich mit einem warnenden Blick von der Sorte, die mich normalerweise für mindestens vierundzwanzig Stunden ruhigstellte.
    „Mach es ihr nicht noch schwerer“, mahnte Tetra so leise, dass es außer mir niemand hören konnte, und legte mir einen Arm um die Schulter. Ich war mir nicht sicher, ob es eine fürsorgliche Geste sein sollte, oder ob sie mich daran hindern wollte, aufzuspringen und eine Szene zu machen. Wahrscheinlich beides, entschied ich nach einem Blick in ihre bittenden Augen, ließ ich mich an die Stuhllehne zurücksinken und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Morgen nach Sonnenaufgang treffen wir uns wieder hier und besprechen die Ergebnisse. Gegebenenfalls wird die zweite Schicht anschließend übernehmen. Aber vielleicht …“ Ich sah für einen Moment die Maske der Paiti dem Gesicht der besorgten Mutter weichen, sie griff sich an die Stirn und schloss kurz die Augen, als müsse sie sich konzentrieren. Dann riss sie sich zusammen und redete schnell weiter: „… vielleicht findet ihr sie ja heute Nacht schon. Das wäre es für den Augenblick.“
    Diesmal war es sehr still, als die Versammlung sich auflöste. Stühle wurden gerückt, Füße

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