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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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und begann, mit Tianyu zu plaudern.
    Jetzt oder nie, dachte ich. Das gibt mir vielleicht ein paar Minuten mehr Vorsprung. Ich trieb Hekate an, ließ sie erst traben, dann, sobald wir außer Sichtweite waren, galoppieren. Wie ein Pfeil schoss sie über die Wiese.
    „Wollen wir hoffen, dass Louis uns nicht im Stich lässt“, sagte ich zu ihr, sprach aber in Wirklichkeit mir selbst Mut zu. „Sonst musst du springen. Aber das machst du ja gerne, nicht wahr?“ Ich dachte daran, wie sie mich in meiner Anfangszeit im Beisein von Louis abgeworfen hatte und ich im Schlamm gelandet war … Es schien ein Leben entfernt zu sein. Damals hatte ich diesen Tag für einen der schlimmsten gehalten, die ich je erlebt hatte. Was war dann dieser Albtraum jetzt?
    Meine Befürchtungen erwiesen sich als unnötig. Als ich auf den Zaun zuritt, sah ich seine Gestalt im Zwielicht auftauchen. Er öffnete das Gatter, ich preschte hindurch, hielt Hekate hinter einem dichten Gebüsch an, das sich ein paar Meter weiter befand, und ließ mich vom Sattel gleiten. So würde ich zumindest nicht gleich entdeckt werden, wenn Tianyu darauf kam, dass ich sie hinters Licht geführt hatte. Ich atmete tief durch.
    Keine zwei Sekunden später stieß Louis zu mir und schloss mich in die Arme. Die Zeit drängte, deshalb schob ich ihn sanft von mir weg. Im ersten Moment schien er sich mir widersetzen zu wollen, dann aber ließ er die Arme sinken.
    „Hast du alles mitgebracht?“, fragte ich und sah mich auf dem Boden um, wo sich diverse Dinge stapelten.
    „Ja, die Sachen, die du gestern im Stall gelassen hast, Schwert, Taschenlampe, Verbandszeug“, zählte er auf. „Und der Beutel, den du Dante gegeben hast.“
    Als ich Dante an diesem Nachmittag besucht hatte, hatte ich ihm rasch meinen Plan erläutert und war dann in Windeseile über die Hintereingänge in die anderen Trakte des Produktionsgebäudes gehuscht, um mir Wasser, ein paar Lebensmittel und einen warmen Pulli zu holen. Zusammen mit meinem Dolch hatte ich alles in einen unauffälligen Leinensack gepackt, den Dante nach der Arbeit mitgenommen und an Louis übergeben hatte.
    „Gut“, sagte ich knapp und begann, mein Gepäck am Sattel festzuschnallen.
    „Was genau hast du vor?“
    Ungeduldig unterbrach ich meine Tätigkeit und sah zu ihm auf. „Ich muss Tetra einholen.“
    Er runzelte die Stirn und atmete tief ein. „Sowas hatte ich schon befürchtet. Ich wollte dir die Sachen eigentlich gar nicht bringen, aber Dante meinte, er hätte es dir versprochen.“
    Ich biss die Lippen zusammen und nahm die Arbeit wieder auf.
    „Warum musst du sie einholen?“
    „Polly wurde von Vatwaka gekidnappt und ich weiß vielleicht, wo sie ist“, erklärte ich kurz angebunden. Es tat mir leid, dass ich so wenig Zeit hatte, alles zu erklären, aber ich musste mich wirklich beeilen. „Da oben hört mir keiner zu. Ich muss jetzt handeln, morgen ist es vielleicht schon zu spät.“
    „Ich komme mit“, sagte er entschlossen.
    „Unmöglich. Ich muss jetzt sofort losreiten, sonst schnappen sie mich. Tianyu hat wahrscheinlich schon spitz gekriegt, dass ich ihr entwischt bin. Außerdem braucht dich Dante.“ … und ich weiß nicht, ob wir von diesem Trip wieder heil nach Hause zurückkehren werden. Ich will dich da nicht mit reinziehen. Aber das konnte ich ihm nicht sagen, denn dann hätte ich ihm auch erklären müssen, dass ich auf eigene Faust losziehen würde, wenn ich Tetra nicht finden würde.
    „Du kannst jetzt nicht alleine durch die Dunkelheit reiten.“ Das klang einem Verbot schon so ähnlich, dass sich meine Widerspruchsgeister regten.
    „Natürlich kann ich das.“ Ich schnallte mir das Schwert um und griff nach dem Zügel, aber Louis hielt mich fest.
    „Verdammt, Ell!“ Seine Augen blitzten wütend auf. „Es ist völlig irrsinnig! Denk doch daran, was Polly passiert ist –“
    „Ich denke an nichts anderes.“ unterbrach ich ihn hitzig. „Du kannst mich nicht aufhalten.“ Ich war drauf und dran, seine Arme wegzuschlagen, da riss er mich plötzlich an sich.
    „Ich kann dich nicht gehen lassen“, flüsterte er mir ins Ohr. „Bitte bleib.“ Ich schloss die Augen, erlaubte mir eine Sekunde lang, seine Wärme und seinen Geruch zu genießen. Es wäre leicht, nachzugeben. Bei Louis zu bleiben. Alles in die Hände meiner Schwestern zu legen. Aber wenn sie zu spät kämen, nur weil ich zu früh aufgegeben hätte, würde ich es mir nie verzeihen können.
    „Ich kann nicht“, sagte ich fest und

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