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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Tränen stiegen mir in die Augen. Alles meine Schuld.
    „Polly, es tut mir so leid“, schluchzte ich. „So furchtbar leid … Ich …“
    „Jetzt heul nicht 'rum, Ell. Nichts ist deine Schuld“, sagte sie fest und zerrte an den Handschellen. „Mach mich los und dann nichts wie weg hier!“
    Fassungslos sah ich sie an. Sie hatte noch nicht begriffen, dass es vorbei war. Erst jetzt hob sie den Blick vollständig und nahm Mato wahr. Ihr Lächeln erlosch.
    Auch ich wandte mich wieder zu ihm um. Er stand noch an der geschlossenen Tür und betrachtete uns mit halb grimmiger, halb unentschlossener Miene. Im selben Moment wie ich bemerkte er meine Hand, die unwillkürlich zum Schwertknauf gewandert war, und er hob die Waffe wieder in meine Richtung. Seine Unentschlossenheit verschwand.
    „Leg das Schwert da hin.“ Er nickte knapp in Richtung der Waschmaschine. „Und den Dolch.“ Ich wägte meine Chancen ab, aber da ich wusste, dass eine Kugel immer schneller war als ein Schwertstreich, nahm ich den Gurt ab und legte meine Waffen auf die Abdeckung der Waschmaschine, ohne den Lauf des Revolvers aus den Augen zu lassen.
    Ich sollte darüber nachdenken, noch ein Messer im Stiefel zu verstecken, dachte ich wie betäubt. Wenn ich zurück nach Themiskyra komme, muss ich Atalante danach fragen. Falls.
    Langsam ging ich zurück zu Polly, setzte mich ganz nah neben ihrem Stuhl auf den Boden, legte meine Hand auf ihr Bein. Ich wollte spüren, dass sie lebte. Ich wollte, dass sie spürte, dass ich da war.
    Wo sind die anderen? fragte sie mich lautlos, ich las die Worte an ihren Lippenbewegungen ab. Erschöpft schüttelte ich den Kopf. Sie sah mich erst überrascht, dann mich wachsendem Entsetzen an. Nach und nach musste ihr wohl dämmern, dass meine Anwesenheit für sie nicht die geringsten Vorteile brachte.
    „Wer bist du?“, fragte Mato mich misstrauisch und kam einen Schritt auf uns zu.
    Zuerst antwortete ich nicht. Polly hatte geschwiegen und ein paar Tage lang überlebt. Es schien mir demnach eine probate Umgangsweise mit den Typen zu sein. Andererseits – ich wollte nicht nur ein paar weitere Tage überleben. Wenn wir eine Möglichkeit hatten, irgendwie hier raus zu kommen, dann, solange wir es nur mit Mato zu tun hatten. Psychologische Kriegsführung. Ich war Autodidakt.
    „Ich bin Ell. Polly ist meine Schwester.“
    „Polly“, sagte er, schien dem Klang des Wortes nachzulauschen.
    Polly schnaubte und sah mich wütend an. Anscheinend war es ihnen in all der Zeit nicht mal gelungen, ihren Namen aus ihr herausbekommen, und jetzt hatte ich ihn verraten. Es war mir egal.
    „Was habt ihr nur mit ihr gemacht?“, fragte ich ihn vorwurfsvoll.
    Er schien sich unbehaglich zu fühlen und rieb sich mit der freien Hand den Nacken, sagte aber nichts.
    „Und warum?“, setzte ich nach.
    Er zögerte. „Sie hat Informationen, die für uns wichtig sind.“
    „Welche Informationen der Welt sind es wert, ein Mädchen wie sie so zuzurichten?“
    Sein Blick flackerte zu Polly, maß die Verletzungen in ihrem Gesicht und verdüsterte sich.
    „Wenn ich dir sage, was du wissen willst, lässt du uns dann laufen?“
    „Ell!“, stieß Polly entsetzt hervor. Ich sah sie nicht an.
    „Was ist, wenn du lügst?“, fragte Mato zurück. Seine Augen verengten sich. „Wieso sollte ich dir glauben?“
    „Dein Risiko. Aber ich werde nicht lügen, denn es ist mir egal, was ihr mit den Informationen macht. Sie werden euch ohnehin nicht viel nützen. Das Einzige, was für mich zählt, ist, dass Polly in Sicherheit ist.“ Ich streichelte ihren Arm, aber inzwischen war sie auch auf mich so wütend, dass sie mir auszuweichen versuchte. Dann wandte ich mich wieder an Mato, dessen Blick zwischen mir und meiner Schwester hin und her schoss. „Und für dich ist es auch das Einzige, was zählt, habe ich recht?“
    „Ell, halt verdammt nochmal den Mund!“, knurrte Polly. Am liebsten hätte ich ihr mit dem Ellenbogen in die Rippen gestoßen, um sie zum Schweigen zu bringen und ihr zu bedeuten, meine Taktik nicht weiter zu sabotieren. Ein warnender Blick musste im Augenblick reichen.
    „Sie werden ihr nichts tun. Sie muss nur unsere Fragen beantworten.“ Das klang so, als hätte er es sich tagelang eingeredet.
    „Dann hat der Typ, der hinterm Haus liegt und verrottet, die richtigen Antworten wohl nicht gewusst“, nahm ich an. „Und seine Frau und seine Kinder offenbar auch nicht.“
    „Nein, der war ihnen nur …“ Er stockte, als ihm klar

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