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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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ich denn bleiben? Rein hypothetisch?“
    „So lange du willst.“
    Ich glaubte, mich verhört zu haben. Das kam mir ziemlich lang vor. „Wirklich?“ Tetra nickte. „Und … was müsste ich dafür tun?“
    „Du trägst deinen Teil bei. Wie wir alle.“
    Ich dachte an die geschickten, anmutigen Amazonenmädchen und lachte bitter auf. Was kann ich schon beitragen? „Spätestens, wenn ihr feststellt, dass ich eine totale Niete bin, werft ihr mich hochkant raus.“
    „Unsinn. Du wirst alles lernen, was du wissen und können musst. Rein hypothetisch, natürlich.“
    Sag ja!, rief mein Herz. Sag schnell ja, bevor sie es sich anders überlegt!
    Zu gut, um wahr zu sein, hielt mein skeptischer Verstand dagegen. Wo ist der Haken?
    „Was hältst du davon, wenn ich dir erst einmal alles zeige? Du musst dich nicht sofort entscheiden. Sieh dir erst mal alles in Ruhe an.“
    Das klang vernünftig. Ich ließ die schmutzigen Socken und Jeans wieder in die Truhe fallen. Es konnte nicht schaden, zumindest bis zum nächsten Waschtag zu bleiben.
     
    In bequemer, frischer Amazonenkleidung, bestehend aus einer Lederhose und einem langärmligen, weiten Oberteil, trat ich fünf Minuten später zu Tetra auf den Gang.
    „Wo sollen wir anfangen … Normalerweise ist es Atalantes Aufgabe, Neulinge herumzuführen, ich bin nicht so geübt wie sie.“ Sie überlegte kurz, dann ging sie mir voran in einen kleinen Raum, von dem aus sich eine gewendelte Treppe in die Höhe schraubte. Es dauerte etwa drei Wendelungen, bis mir klar wurde, dass wir den Turm beziehungsweise ehemaligen Schlot bestiegen.
    „Atalante. Eure Anführerin“, erinnerte ich mich.
    Tetra nickte. „Ja, sie ist seit einer Woche unterwegs, um eine Gemeinschaft im Norden zu besuchen. Die Kommunikation ist ein bisschen schwierig geworden seit dem Verfall, deshalb hat sie beschlossen, dort persönlich vorbeizureiten. Ich denke, dass sie spätestens morgen Abend wieder zurückkehren müsste.“
    „Aber Atalante ist Pollys Mama …“, setzte ich an.
    Ich unterbrach mich, weil Tetra sich umwandte und mich plötzlich komisch ansah. „Was meinst du?“
    „Naja, ich meine, sie lässt sie ganz schön lang alleine, oder nicht? Polly ist doch noch ziemlich jung“, gab ich zu bedenken. Dass noch dazu kein Vater vorhanden war, musste ich wohl nicht extra betonen.
    Die Pfeilsichere lachte laut auf und mir war nicht ganz klar, was so lustig sein sollte.
    „Um Polly musst du dir keine Sorgen machen, sie ist fest in der Gemeinschaft integriert“, erklärte sie. „Hier kümmert sich jede um jede. Der Ausdruck Schwestern ist nicht nur eine hohle Phrase“, führte sie weiter aus. „Alle Mädchen wachsen auf wie tatsächliche Schwestern.“
    Ich stellte es mir schön vor, viele Schwestern zu haben …
    Es werden nie deine Schwestern sein. Du bist nicht mit ihnen aufgewachsen, hieb mein Verstand auf meine wachsende Begeisterung ein.
    „Abgesehen davon, du hast Polly kennengelernt – sie kommt blendend alleine zurecht.“
    Da musste ich ihr recht geben.
    Durch eine Eisentür traten wir auf eine Plattform heraus, die in luftiger Höhe rund um den Kamin führte. Ich trat an das Eisengitter und sah mich um. Grün, soweit das Auge reichte, saftige Wiesen, Felder und Wälder. Citey kam mir im Vergleich unglaublich trostlos vor.
    „Alles, was du sehen kannst, gehört zu Themiskyra. Und noch mehr.“
    Beeindruckt ging ich am Geländer entlang.
    „Das Gebäude hier ist die Kardia, das Herzstück Themiskyras. Dort sind die Blocks für die Produktion.“ Tetra zeigte nach unten. „Daneben der Trakt, in dem sich die Küche und die Wäscherei befinden, und das Wasserwerk. Rechts daneben kannst du die Lagerhalle sehen. Die große Halle dahinter wird bei Regen oder während der Zaya, also im Winter, für sportliche Aktivitäten genutzt.“
    Wir gingen weiter.
    „In diesem Gebäude befindet sich die Anlagentechnik unseres Solarkraftwerks.“
    Ich hob meine Augen von den direkt unter uns liegenden Gebäuden und blickte auf ein riesiges Feld, das mit hunderten, nein, sicher tausenden schräg stehenden Solarpanelen bestückt war.
    „Daher kommt also der wundersame Strom“, sagte ich, mehr zu mir selbst.
    „Woher er genau kommt, wirst du lernen, wenn du dort mithilfst. Falls.“
    „Was käme da auf mich zu?“, fragte ich, denn Physik, Chemie und allgemein technische Zusammenhänge waren definitiv nicht meine Stärke und ich hatte keine Ahnung, wie ich in einem Photovoltaikkraftwerk von Nutzen

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