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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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in den Boden, doch Guy zerrte mich einfach weiter. Ich ergriff mit der freien Hand den nächstbesten Gegenstand, der mir unterkam – einen grob geschmiedeten Kerzenleuchter.
    „Pass auf, Guy“, versuchte ihn noch einer seiner Kumpa ne zu warnen und lief auf mich zu, doch da hatte ich dem Preisboxer das Ding schon von unten gegen die Stirn geschleudert. Wachs tropfte über sein wütendes Gesicht und die Kerze fiel zu Boden, aber Guy blieb stehen.
    Wie viel braucht der denn noch?! Mein Herz raste.
    Ich ließ den Kandelaber fallen und hielt mich panisch an einem Tisch fest, spürte kaum, wie sich Holzsplitter in meine Handflächen bohrten und meine Fingernägel brachen. „Steht nicht so dumm rum!“, schnauzte Guy die anderen an und riss mich mitsamt dem Tisch weiter.
    „Wir dachten, du kommst alleine zurecht“, sagte Gregori, duckte sich aber unter dem zornigen Blick seines Chefs schnell. Er löste meine Hand von der Tischplatte und ergriff meinen Arm. Ich kämpfte dagegen an und begann im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten, um mich zu treten, doch Mikz packte meine Beine und nachdem Rufus den Käfig geöffnet hatte, schoben sie mich hinein, zogen schnell die Hände zurück und schlugen die Tür zu, als sei ich ein gefährliches Raubtier.
    I ch wünschte, ich wäre eins, dachte ich voller Wut und Verzweiflung, als ich an den Gitterstäben rüttelte. Ich wünschte, ich könnte ihnen einfach an die Kehle springen.
    Guy sperrte ab und steckte den Schlüssel in seine Hemdtasche. Zufrieden betrachteten sie mich, teils mit schiefgelegten Köpfen, teils mit verschränkten Armen, aber alle schwer atmend. Ich hatte es ihnen nicht leicht gemacht. Leider nur hatte mir das nichts gebracht.
    „Gute Ware, Rufus.“
    Dieser lächelte bescheiden sein nettes Pickellächeln und mir stieg die Galle hoch.
    „Ich bin keine Ware!“, schrie ich. „Ich bin ein Mensch! Mich kann man nicht einfach eintauschen!“
    „Aber wie willst du sie dem Kunden schmackhaft machen, wenn sie so widerborstig und stark ist?“, fragte Mikz, ohne von meinem Ausbruch Notiz zu nehmen.
    „Wir sedieren sie für die Übergabe. Kein Problem. Die merken erst ein paar Stunden später, woran sie geraten sind.“
    Ich blickte sie während dieses Wortwechsels nicht an; etwas anderes weiter vorne im Raum hatte meine Aufmerksamkeit in Beschlag genommen. Die Kerze war beim Herunterfallen zwar ausgegangen, doch ihr glimmender Docht hatte einen Halm des Strohs berührt, das auf dem Boden als Behelfsbett ausgebreitet war. Nun loderte eine kleine Flamme auf, steckte den nächsten trocknen Strohhalm in Brand, den nächsten, den nächsten … und einige weitere. Ich war wie erstarrt, konnte mich nicht entscheiden, ob ein Zimmerbrand meine Chance zur Flucht erhöhte oder ob er mich das Leben kosten würde.
    Artemis, was nun?
    Aber die Göttin schwieg, wie immer.
    Inzwischen stand der halbe Strohhaufen in Flammen und endlich drang der Brandgeruch durch den Triumph meiner Gegner und sie drehten sich verblüfft um. Fluchend stürmten sie los und versuchten, das Feuer auszutreten, aber es war zu spät. Außer, dass ihnen die Schuhsohlen ankokelten, erreichten sie damit gar nichts. Und mit Guy war nun auch der Schlüssel außer Reichweite geraten.
    „Lasst mich raus! Hey!!! Die Ware verbrennt!“, schrie ich, aber in ihren hektischen Bemühungen, das Feuer zu ersticken, hörten sie mich gar nicht. Die Flammen hatten mittlerweile den Tisch erreicht und fraßen sich auch an den Holzstühlen hoch. Ich spürte, wie die Luft immer rauer wurde, immer heißer, immer drückender. Wieder rüttelte ich an den Gitterstäben und warf mich dagegen, diesmal jedoch, um den Käfig umzuschmeißen. Wenn ich ihn auf eine der Seiten kippte, konnte ich die Füße zwischen den Gitterstäben durchstecken und versuchen, mich mitsamt dem Käfig aus der Hütte zu hieven … aber er war unendlich schwer und fiel immer wieder auf die massive Bodenplatte zurück. Nie im Leben würde ich ihn mit mir hinaustragen können.
    Mit einem lauten Knall zerbarst die Eingangstür. Zuerst dachte ich, das Feuer hätte irgendetwas zum Explodieren gebracht, und ging instinktiv in Deckung, doch dann sah ich durch die Rauchschwaden, dass die Holzplatten der Tür nach innen weghingen. Ein großer Schatten, der einen langen, metallisch glänzenden Gegenstand in der rechten Hand hielt, füllte den zersplitterten Türrahmen. Als er einen Schritt in die Hütte trat und die lodernden Flammen eine entschlossene Miene und

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