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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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ihn an.
    „Was?“ Sein Mund wurde ernst, aber seine Augen lachten weiter. „Das war knapp, hm?“
    „Kann man so sagen. Um ein Haar hätten die nur einen verglühten Eisenkäfig mit einem Häufchen Asche drin verkaufen können.“ Tief atmete ich die kühle Flussluft ein. „Danke.“ Langsam sank mein Adrenalinspiegel und ich versuchte zu verarbeiten – oder eher zu begreifen, was geschehen war. „Wie hast du mich überhaupt gefunden?“
    „Ich bin dir nachgegangen.“
    „Du warst doch … beschäftigt.“
    „Oh, ich habe lediglich versucht, meinen Unmut, dass du diesen pickligen Knaben mir vorziehst, in den Augen einer schönen Frau zu vergessen.
    „Schön gesagt, aber meinst du nicht in den Armen einer schönen Frau ?“
    „Soweit war ich noch nicht gekommen …“
    Ich hielt ihn mit einer raschen Geste davon ab weiterzusprechen. „Ich wollte gar nichts von dem Typen.“
    „Hätte mir eigentlich klar sein sollen“, erwiderte er selbstbewusst.
    „Er sagte, er habe Louis gesehen …“, begann ich zu erklären, aber diesmal war Will es, der mich unterbrach.
    „Ja, wie auch immer. Als du dann mit ihm losgezogen bist, kam mir das irgendwie doch verdächtig vor und ich bin euch gefolgt.“
    „Du warst die ganze Zeit da? Du hast dir seelenruhig die Show gegeben, wie sie mich fertigmachen und in den verdammten Käfig stecken? Ich habe um mein Leben gekämpft!“, rief ich empört.
    „Ich wollte sehen, ob du es auch ohne mich schaffst.“
    Ich schnappte nach Luft, aber das hatte nichts mehr mit den Nachwirkungen meiner Atemnot zu tun.
    „Hättest du auch, aber ich wollte nicht, dass du mir zu sehr ankokelst“, ergänzte er. „Deswegen habe ich doch lieber eingegriffen.“
    Ich rappelte mich auf und funkelte ihn wütend an. „Du bist echt ein A–“
    „Nur Spaß“, unterbrach er mich schnell und hielt mich am Arm fest. „Ich hätte nicht zugelassen, dass sie dich in den Käfig stecken. Aber ich hatte nichts dabei und der eine Typ war mir dann doch eine Nummer zu massiv. Deswegen musste ich erst zu Pandora zurück und mir eine angemessene Bewaffnung besorgen.“ Er klopfte mit der Handfläche auf den Lauf des Gewehrs, das neben ihm lag.
    Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Einigermaßen besänftigt nahm ich wieder Platz. „Das ist die Büchse der Pandora?“
    „Das ist sie. Du scheinst einen Stein im Brett bei der Guten zu haben, sie hat mir das Ding ohne lang zu fragen ausgehändigt. Als ich zurück zur Hütte kam, brannte sie schon lichterloh.“
    Der Revolver fiel mir wieder ein, den ich Guy abgenommen hatte. Ich zog ihn hervor und betrachtete, wie sich das Licht des Feuers auf den glatten Oberflächen spiegelte.
    Will nickte anerkennend. „Gut gemacht. Dafür kriegst du auf dem Markt in der Residenz mindestens –“
    Ich holte schwungvoll aus und schleuderte die Waffe, so weit ich konnte, in den Fluss hinein. Mit einem lauten Platschen versank sie in den dunklen Fluten der Awin.
    „– oder du wirfst das Ding einfach weg, damit es nie wieder jemandem Schaden zufügen kann.“ Er seufzte und sah bedauernd auf die Stelle, wo die Pistole verschwunden war. „Du bist manchmal wirklich unerträglich unflexibel in deinen Ansichten, weißt du das?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Manchmal ist das ja auch wichtig.“
    Er sah mich eindringlich an. „Das stimmt. Solange man nicht für alles andere blind wird.“
    Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sich unser Gespräch auf einmal um ein anderes Thema drehte. Eines, das mir unangenehm war.
    Halt halt halt, schaltete sich mein Verstand ein. Jetzt mal ganz langsam. Was ist dir unangenehm?
    Der Gedanke, dass Pandora vielleicht recht haben könnte. Dass Will auf die unsinnige Idee kommen könnte, mehr zu wollen, als das übliche, harmlose Geflirte.
    Was ist das Problem? Ces wollte auch mehr und du konntest ihn eines Besseren belehren. Jetzt läuft er Nia nach. Du bist das doch inzwischen gewohnt.
    Ich bin so etwas keineswegs gewohnt! Was das Problem ist? Dass ich keine Kraft mehr für so etwas habe! Dass ich keine Lust habe, jede meiner Taten und jedes meiner Worte auf die Goldwaage zu legen, damit nur kein falscher Eindruck entsteht! Dass ich Will nun schon so lange stumm anstarre, um zu bemerken, dass viele kleine blaue und grüne Sprenkel einen Kranz um seine Pupillen bilden. Um festzustellen, dass er eine Narbe an der rechten Augenbraue und eine äußerst liebenswerte, kleine Lachfalte am linken Mundwinkel hat –
    Wir nähern

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