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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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uns dem eigentlichen Problem. stellte mein Verstand fest.
    Ich will das alles nicht mehr. Ich bin müde. Ich will keinen Ärger und ich will keine Dramen.
    Ich weiß jetzt, was du nicht willst. Aber was willst du?
    Ich hätte wetten können, dass es sein stereotyp-klagendes Ich will Louis von sich geben würde, doch was mein Herz sagte, war: Ich will, dass es nicht mehr wehtut und ich will mich anlehnen und ich will Nähe, die ich nicht haben kann, wenn sie nichts bedeutet.
    Wenn sie nichts bedeutet, ist doch alles in Butter, sagte mein Verstand zu meinem Herzen. Allerdings bezweifle ich das, so heftig, wie du klopfst. Und das weckt doch einmal mehr den starken Verdacht, dass Ell, das Schaf, mal wieder auf dieselbe Nummer hereinfällt und sich Hals über Kopf in ihren Retter verliebt.
    Diese scharfsinnige Bemerkung brachte mich wieder auf Kurs. Ich wich Wills Hand aus, die sich mir vorsichtig genähert hatte, und sah endlich weg, während mein ruheloses Herz echote: Die Welt wird zu keinem besseren Ort, wenn du mich quälst.
    „Sehen wir dem Feuerchen noch ein bisschen zu oder hauen wir lieber ab, bevor die Erben hier aufkreuzen und uns hängen?“, fragte Will gelassen.
    „Was?“, fragte ich entsetzt und sprang auf. „Das war doch Notwehr!“
    „Unerlaubter Waffenbesitz und vier zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen. Wird schwierig, das überzeugend rüberzubringen. Naja, du warst schlau genug, deine Waffe verschwinden zu lassen, aber ich bin dran.“ Auch er stand auf und lächelte mich an. „Wirst du um mich weinen, Ell?“
    Ich war so durcheinander, ich hätte jetzt schon heulen können. „Nein“, stieß ich gerade deshalb trotzig hervor und stapfte in Richtung Brücke los. Das große Feuer hatte mit Sicherheit schon Aufmerksamkeit erregt, ich verstand gar nicht, wie Will so ruhig hatte dasitzen können.
    Ich kam nicht sonderlich weit. Ehe ich begriff, was geschah, hatte mich Will herumgerissen und umarmte mich fest – und nach einer zweifelnden Nanosekunde legte ich meinen Kopf an seine Brust und erwiderte erschöpft die Umarmung.
    „Siehst du, deswegen liebe ich dich so.“ Auch jetzt hörte ich das Lächeln in seiner Stimme. Und obwohl – oder gerade weil – ich soeben eine Liebeserklärung erhalten und mich auf weit mehr Körperkontakt als vorgesehen eingelassen hatte, spürte ich, dass wir uns wieder auf unser gewohntes Level zubewegten.
    „Na gut, dann werde ich eben um dich weinen“, brachte ich hervor.
    „Nur damit ich aufhöre, um deine Gunst zu buhlen? Dann musst du dir aber auch die mutigen Alleingänge abgewöhnen. Und aufhören, die Arkadier zu retten. Und mich.“
    „Dich?“
    „Ich habe mitbekommen, dass du mir den einen Typen vom Hals gehalten hast. Danke.“ Seine warmen Lippen berührten kurz meine Stirn, dann ließ er mich abrupt los und wir setzten unseren Weg fort.
    „Will?“
    „Ja?“
    „Können wir …“ Ich schluckte. „Können wir Ces irgendwie verschweigen, was heute passiert ist?“
    „Du meinst die heiße Liebesnacht unterm Sternenhimmel an der Awin? Ich denke nicht, dass ihn das noch kümmern würde, aber okay. Schon vergessen.“
    Ich raufte mir die Haare. „Nein, ich meinte eigentlich, dass ich beinahe verschleppt wurde und das mit dem Feuer. Er dreht durch vor Sorge und lässt mich nicht mehr alleine weg, wenn er das erfährt. Ganz zu schweigen von den Vorwürfen, die er sich selbst machen wird.“
    „Und das lässt du dir gefallen?“
    „Er meint es nicht böse. Er tut es mehr oder weniger im Auftrag meiner Mutter.“
    „Oh.“ Will wirkte ein bisschen verwirrt, war vermutlich automatisch davon ausgegangen, dass ich, wie so viele, Waise war, da ich nie von meinen Eltern erzählte. „Also, deine Mama hat dir für deine Suche Ces als Beschützer mitgegeben?“
    Ich musste fast lachen. „Oh Göttin, nein! Wenn meine Mutter –“, das Wort fühlte sich komisch in meinem Mund an, deshalb verbesserte ich mich: „Wenn Atalante wüsste, dass ich nach Louis suche, würde sie ausrasten.“
    „Sie mag ihn nicht?“ Das klang ziemlich hoffnungsvoll.
    „Sie kennt ihn nicht gut genug, um ihn zu mögen oder nicht zu mögen. Sie lehnt eine solche Verbindung generell ab.“
    „ Mich würde sie mögen“, sagte Will überzeugt.
    „ Dich würde sie noch viel mehr verabscheuen, glaub mir.“ Will kam ja nicht mal aus den Clans.
    „Es käme auf einen Versuch an. Du kannst mich ja mal vorstellen.“
    „Davon würde ich dringend abraten, wenn dir dein Leben lieb

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