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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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unbegreiflich. „Natürlich sind die Regeln schwachsinnig. Aber das ist doch kein Grund für ihn, mich zu hintergehen. Er hat versprochen, mich nie wieder zu belügen!“ Ich war maßlos enttäuscht. „Und du lachst mich auch noch aus!“
    Louis bemühte seine Mundwinkel relativ erfolglos in die Waagrechte. „Ich lache dich doch nicht aus! Ich erfreue mich nur an deinem Anblick.“
    Ich wollte nicht erfreuen, ich wollte in der Luft zerreißen. Auf der anderen Seite … saß da der tollste Mann der Welt und himmelte mich – mich! – an und alles war viel zu gut, um den Augenblick durch Zorn zu verderben. Ich kletterte wieder ins Bett und auf Louis’ Schoß.
    Der tollste Mann der Welt. Das hatte ich zu Ces gesagt. Und das erinnerte mich daran, dass ich irgendwann mit der Sprache herausrücken musste. Es half nichts.
    „Louis, ich muss dir was sagen.“
    „Was ist los?“ Er sah mich mit zunehmender Besorgnis an.
    „Vorhin kam ich irgendwie nicht dazu, aber es ist wichtig.“
    Seine Miene hellte sich auf. „Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen es schon hin. Wir kriegen alles hin.“
    „Schon, aber …“
    „Wenn du ein Baby bekommst, hauen wir einfach ab von hier. Wir ziehen mit der Kleinen aufs Land.“
    Ich lachte auf. Leicht hysterisch. „Nein, das meinte ich nicht …“
    „Entschuldige“, unterbrach mich Louis schnell, der meinen überforderten Gesichtsausdruck missdeutet hatte. „Ich weiß, du spürst, was Sache ist. Ich vertraue dir. Du hast das im Griff.“
    Ach ja, hast du das? fragte mein Herz und schlug schneller.
    Ich habe gerechnet! rechtfertigte ich mich.
    Einen halben Gedanken hast du daran verschwendet und mit einem völlig sinnlosen Dreisatz angefangen, bevor du dich wieder von Louis' Lippen hast ablenken lassen, wetterte mein Verstand.
    Äh … hat er gesagt mit der Kleinen ?
    Ich zwang mich, nicht länger über Familienplanung und die genauere Bedeutung seiner Worte nachzudenken, sondern rang stattdessen nach einem passenden Einstieg für das, was ich eigentlich besprechen wollte. „Warum bist du eigentlich nicht nach Riparbaro gegangen? Nachdem du Themiskyra verlassen hattest?“
    „Zu meiner angeblichen Familie?“
    Ich nickte.
    „Ich hatte es vor. Natürlich wollte ich wissen, ob irgendwas dran ist. Aber zuerst wollte ich einfach nur weg und auch überhaupt nichts mehr mit den Amazonen und all ihren Traditionen zu tun haben – von dir abgesehen natürlich. Außerdem dachte ich, dass der Clan Themiskyra gegenüber mit Sicherheit loyaler eingestellt ist, als einem abgerissenen Typen gegenüber, der plötzlich auftaucht und behauptet, er gehöre dazu. Und wenn es wirklich Ärger wegen deines Verschwindens aus dem Tempel gegeben hätte, hätte ich nicht ausschließen können, dass sie mich an Atalante ausliefern.“
    Ich holte tief Luft – und schwieg.
    Er runzelte die Stirn. „Ell. Sprich mit mir.“
    „Es ist nichts Schlimmes. Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll.“
    „Am Anfang?“
    „Ganz am Anfang? Als die kleine Halbamazone sich in den attraktiven Apfelpflücker verliebt?“, fragte ich hoffnungsvoll. Damit würde ich ziemlich viel Zeit gewinnen …
    „Das wäre mit Sicherheit eine tolle Geschichte, aber ich habe morgen früh wieder Dienst. Also beginnst du vielleicht lieber bei zwei Drittel vom Anfang?“
    „Hmmm. Also da ist dieses Zombiemädchen und …“ Ich unterbrach mich. „Weißt du überhaupt, was Zombies sind?“ Er war ohne Fernsehen aufgewachsen, deshalb wusste ich nie, ob er meine Anspielungen auf die moderne Popkultur verstand.
    „Natürlich!“, erwiderte er empört. „Mit vierzehn habe ich mich durch die gesamte Horrorabteilung der Bücherei von Goldvelt gelesen! Ist das Zombiemädchen halb verwest, mit grüner Haut und schwärenden Wunden?“
    Jetzt war ich die Entrüstete. „Nein! Es ist natürlich wunderschön.“ Ich versuchte, mich zu konzentrieren. „Es ist nur innerlich ein Zombie. Und auch nicht scharf auf das nächste frische Gehirn, sondern nur darum bemüht, den nächsten Atemzug zu tun. Einen nach dem anderen. Es ist komplett leer und irgendwann merkt es das auch, aber es gelingt ihm nicht, die Leere zu füllen. Dann macht ihr jemand einen Vorschlag, der in ihr die Hoffnung weckt, endlich wieder etwas fühlen zu können und – sie geht darauf ein. Ich meine, das ist doch nachvollziehbar, oder nicht? Louis!“ Ich hielt seine Hände fest, obwohl ein Teil von mir ziemlich interessiert an ihrem Tun war. „Hörst du mir

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