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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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auch wenn sie es selbst nicht leicht hat.“ Louis streifte seine Stiefel ab und setzte sich so ans Kopfende des Betts, dass er sich mit dem Rücken an der Wand anlehnen konnte. Er breitete die Arme aus. „Komm her und ruh dich ein bisschen aus.“
    Wie ich schon oft festgestellt hatte, kann man ausgebreiteten Louis-Armen unmöglich widerstehen. Und warum hätte ich auch sollen? Schnell schlüpfte auch ich aus den Stiefeln und krabbelte über das Bett zu ihm. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Es war, als ob ich einrastete. Immer noch strömten die emotionalen Nachwirkungen des Abends aus mir heraus und zogen mich in alle Richtungen, aber ich ließ mich nicht davontreiben. Ich war fest verankert am gleichmäßigen, starken Schlag seines Herzens, geborgen, sicher, endlich zu Hause.
    Wir schwiegen, obwohl es so viel zu erzählen gegeben hätte. Dennoch war an Schlaf nicht zu denken. So erledigt mein Körper auch sein mochte, mein Geist war hellwach. Und um nichts in der Welt wollte ich Louis’ Berührungen verpassen … wie er mir sanft über die Haare, den Nacken und den Rücken streichelte und eine leuchtende, summende Spur zurückließ.
    „Ich will mehr Haut“, ließ ich nach einer Weile verlauten.
    „Du schläfst ja gar nicht!“
    „Nein. Wenn ich jetzt einschlafe, bist du morgen Früh bestimmt verschwunden oder irgendetwas anderes Schreckliches ist geschehen.“
    Louis hob mein Kinn und sah mich eindringlich an. „Es wird nichts mehr Schreckliches passieren, okay? Wir lassen es einfach nicht zu.“
    Das klang gut. „Okay.“ Ich zupfte an seinem schwarzen, grobmaschigen Pulli. „Kann ich jetzt trotzdem mehr Haut haben?“
    Er wiegte gespielt abschätzend den Kopf hin und her. „Ich weiß nicht so recht. Was springt für mich dabei raus?“
    „Vielleicht könnten wir eine Einigung erzielen.“ Rasch schälte ich mich aus meiner dicken Wolljacke. Dadurch war zwar kein Stück mehr von mir zu sehen, da sie nur eine von diversen Schichten war, die ich gegen die Winterkälte trug, aber meine Strategie ging auf.
    „Überzeugt.“ Er zog sich den Pulli über den Kopf und ich kuschelte mich wieder an ihn. Zuerst begnügte ich mich damit, mich nur an der Knopfleiste zur Haut über seinen Bauchmuskeln durchzutasten, dann knöpfte ich sein Hemd Stück für Stück auf.
    „Ich glaube, ich habe mich zu schnell auf deinen Vorschlag eingelassen.“ Louis’ Hand hatte sich an meinem Rücken in den diversen Oberteilen verheddert.
    „Hättest du dich schon im Sommer finden lassen, hätte ich jetzt nicht so viel an.“
    „Ja, das war wirklich dumm von mir.“
    Da er sich so reumütig zeigte, machte ich Zugeständnisse und zog mir den Großteil meiner Shirts aus. Dennoch dauerte es geraume Zeit und brachte einige zähe Verhandlungen mit sich, bis wir uns unserer Kleidung entledigt hatten. Aber ich war nicht ungeduldig; ich hatte mit einem Mal das Gefühl, dass ich alle Zeit der Welt hatte. Meine Suche war zu Ende und ich war da, wo ich hinwollte. Wo ich hingehörte.
    Das erste Mal hatten wir nur vergessen wollen. Jetzt ging es ums Erinnern. Und wenn unsere erste Liebesnacht ein stürmischer Ozean gewesen war, dessen Wogen wir ausgeliefert gewesen waren, ausgeliefert sein wollten , dann war diese ein klarer, weiter See und wir tauchten gemeinsam bis auf seinen Grund in der Nähe des Erdmittelpunkts.
     
    Äh, mehrfach.
    Was auch meine Atemlosigkeit erklärte, als ich mich aufs Kissen zurücksinken ließ. Diesmal war Louis es, der seinen Kopf auf meine Brust legte und mit geschlossenen Lidern meinem sich allmählich beruhigenden Herzschlag lauschte. Ich fuhr mit den Fingern durch seine Haare.
    „Ich habe dich so vermisst“, sagte ich irgendwann.
    Er öffnete die Augen und lächelte mich an. „Nicht so sehr, wie ich dich. Weißt du, wie oft ich drauf und dran war, alles hinzuwerfen, um nach Themiskyra zurückzukehren? Es wäre mir egal gewesen, was Atalante gemacht hätte. Ich wollte dich nur wiedersehen.“
    „Wieso hast du es nicht getan?“
    „Ich wollte dein Leben nicht wieder durcheinander bringen. Und zugleich hatte ich wohl Angst davor, dass du es dir nicht durcheinanderbringen lassen würdest. Dass du letztendlich deinen Platz bei den Amazonen gefunden hättest und mich abweisen würdest. Außerdem nahm mich die Arbeit hier vollkommen in Beschlag. Immer, wenn ich soweit war, meine Tasche zu packen, konnte ich sicher sein, dass Agost mich wieder wegen irgendeines Vorfalls anfunken würde, bei dem er

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