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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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zu?“
    Mühelos entwand er sie mir und umarmte mich. „Alles völlig nachvollziehbar.“ Er verkannte den Ernst der Lage.
    Vergiss die Analogien, riet mir mein Verstand. Einfach raus damit.
    „Ich habe mich letzten Sommer als Yashta gemeldet.“
    Ich spürte, wie Louis’ ganzer Körper sich anspannte.
    „Aber –“, fuhr ich fort, doch Louis unterbrach mich schnell: „Das war dein gutes Recht.“ Er zog mich noch näher an sich und seine Stimme klang rau. „Das Zombiemädchen muss doch leben.“
    Erleichterung und Dankbarkeit für sein Verständnis durchfluteten mich. Ich umfasste sein Gesicht mit den Händen. „Aber als es … als ich im Sommerhaus wartete, kam nicht der zukünftige Vater meiner Kinder zur Tür herein, sondern dein Bruder.“
    „Sein Bruder?“
    Das vielleicht auch. „ Dein Bruder“, berichtigte ich.
    Er runzelte perplex die Stirn. „Was?“
    „Und mir wurde klar, dass ich dich unbedingt wiederfinden muss“, setzte ich hinzu.
    „Woher willst du das wissen? Dass er mein Bruder ist?“
    „Ich weiß es.“
    „Und du hast mit meinem Bruder …?“
    „Nein!“, rief ich hastig aus. „Ich habe nur aus Versehen deinen anderen Bruder mal geküsst, beziehungsweise er mich … aber das hatte keine Bedeutung und ist eine andere Geschichte und tut überhaupt nichts zur Sache und wahrscheinlich hätte ich eben einfach den Mund halten sollen und es wäre nie etwas herausgekommen … aber du hörst mir schon wieder überhaupt nicht zu, habe ich recht?“
    „Anderen Bruder?“
    „Und zwei coole Halbschwestern und die beste Stiefmutter, die man sich vorstellen kann, und einen phantastischen Vater und eine Oma, die Steve Bonanno-Filme mag, und einen ehrwürdigen Opa und sogar einen Uropa und eine unsichtbare Schwägerin in spe und ungefähr fünf Millionen Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen und Neffen und Nichten und alles. Und zwei riesige Hunde und eine fiese Katze, die nur mich mag.“
    Er ließ mich los und lehnte sich überfordert ans Kopfende zurück. „Warum …? Und wie …? Aber du kannst doch gar nicht sicher wissen …“
    „Louis. Ich weiß es. Ich schwöre es dir.“
    Er schwieg. Ziemlich lange. Und alles, was er dann herausbrachte, war: „Warum ist sie unsichtbar?“ Gefolgt von einem Stirnrunzeln. „Warum hast du diesen Typen geküsst?“
    Es dauerte eine Weile, bis ich alles erzählt hatte, einschließlich der verwirrenden Ereignisse im Gartenhäuschen, und abgesehen von dieser Passage hellte sich seine Miene zusehends auf.
    „Ach Louis, ich hoffe nur, dass ich keinen Mist gebaut habe. Ich habe sämtliche Regeln gebrochen, um all das herauszukriegen. Wenn Atalante beschließt, ein Exempel zu statuieren …“
    „Du hast ihr doch einen Erpresserbrief zurückgelassen, hast du gesagt?“
    „Ja, und ich würde nicht zögern, meine Drohungen darin wahr zu machen.“
    „Es wird schon alles gut gehen.“ Er bedeckte mein Gesicht mit Küssen. „Ich kann nicht glauben, was du alles für mich getan hast.“ Meine abwinkende Hand wurde aus der Luft gefangen und bekam auch ihren Anteil an Küssen ab. „Du hättest dir im Sommerhaus eine schöne Zeit machen können und stattdessen gibst du alles auf … wegen mir.“
    Das Pathos war mir peinlich, ich zog die Situation lieber ins Lächerliche. „Ja, das kann Ces auch nicht nachvollziehen.“
    „Das ist der, den du nicht geküsst hast.“
    „Grmbl. Ja.“ Etwas in der Art würde ich mir wohl in nächster Zeit noch öfter anhören müssen. „Er ist in Citey. Hat sich nicht davon abbringen lassen, mich zu begleiten. Weißt du, seit ich ihn kenne, kommt mir deine Überbesorgtheit gar nicht mehr so schlimm vor.“
    „Er hat auf dich aufgepasst?“
    „Oh ja. Es sei denn, jemand hat ihm gerade sein Hightech-Equipment geklaut – das ist natürlich wichtiger als alles andere“, schnaubte ich, dann musste ich lachen. „Nein, er ist mehr als okay. Du wirst ihn mögen.“
    „Wow. Ich schätze, du wirst mich ziemlich vielen Leuten vorstellen müssen.“ Louis schüttelte, immer noch fassungslos, den Kopf.
    „Nur zu gerne.“ Das hieß nämlich, dass wir endlich aus dieser verdammten Stadt herauskamen.
    „Aber nicht mehr heute.“ Seine Finger glitten, gefolgt von seinen Lippen, über meinen Hals und jagten mir einen angenehmen Schauer über die Haut.
    Alles war gut. Endlich gut.
     
    Einen Tauchgang später kämpfte ich mich aus den Decken und Kissen hervor und betrat das erste Mal seit Stunden wieder festen, aber kalten

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