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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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aber wohlschmeckenden Auflaufs verzehrt hatten, gelang mir das nicht mehr.
    Auch er wirkte nicht so, als hätte er in den vergangenen Wochen viel geschlafen und aus seinen Lachfältchen waren Sorgenfalten geworden. Ich verspürte Mitleid mit ihm, aber auch meine Wut kochte wieder hoch, wenn ich daran dachte, dass er mich angelogen hatte.
    „Ell –“
    „Was?“, unterbrach ich ihn harsch und hantierte so energisch mit der Spülbürste, dass die Seife nur so durch die Gegend spritzte.
    „Wir müssen reden.“
    „Ein bisschen spät, oder?“
    „Ich wollte es dir gleich sagen, aber du bist weggelaufen.“
    Ich schnaubte auf und stützte die Hände in die Hüften. „Rede.“
    „Nicht hier.“ Will sah sich nach den andern um.
    Louis gab mir einen sanften Schubs. „Geh schon.“
    Überrascht sah ich ihn an. Offensichtlich hatte meine langandauernde Verweigerung, mit den beiden zu sprechen, tatsächlich zu einer Art Verbrüderung geführt.
    „Na gut“, knurrte ich. Ich drückte Louis die Spülbürste in die Hand und folgte Will nach draußen vor die Halle.
    Es war das erste Mal seit Wochen, dass ich wieder im Freien war. Ich atmete tief durch. Die Luft war frisch, aber sie trug einen Hauch von nahem Frühling mit sich, nicht nur den Geruch von Holzfeuer, der in den Wintermonaten die Stadt beherrscht hatte. Der halbvolle Mond stand ungetrübt von Wolken am sternengesprenkelten Nachthimmel, ließ sein Licht auf den Bahnschienen in die Ferne fließen. Und meine Seele wurde noch ein bisschen leichter und heller. Aber nicht so leicht und hell, als dass ich meinen Zorn auf Will hätte vergessen können.
    „Geht's dir wieder besser? Ich meine, nach der Sache da unten –“, begann er, nachdem wir ein paar Schritte von der Tür weggegangen waren.
    Ich schnitt seine Worte mit einer harten Handbewegung ab. Das war wahrscheinlich unfair, weil Will wie alle anderen sein Leben riskiert hatte, um mich zu befreien, aber ich wollte nicht mit ihm darüber reden und ich konnte nicht. Schon der Gedanke daran schnürte mir die Luft ab. Mein Gesicht sprach offenbar Bände, er bohrte nicht weiter nach, sondern ließ mir ein paar tiefe Atemzüge meine Ruhe, bevor er sagte:
    „Das mit dem Transport tut mir leid, okay? Wirklich.“
    „Hm.“ Ich verschränkte die Arme.
    „Es ist einfach alles ziemlich beschissen gelaufen.“
    „Jep.“
    „Nia wollte mir helfen, aber ich wusste nicht genau, wann die Sache laufen soll und als ich dann relativ kurzfristig Bescheid bekam, war sie unterwegs.“
    „Ich weiß“, erwiderte ich kühl.
    „Und du hast dich einfach nicht davon abbringen lassen, mit mir zu kommen.“
    „Hm.“ Da war was dran. „Du hättest mir sagen sollen, um was es geht.“
    „Das konnte ich nicht. Es war ein Deal, der nichts mit den Arkadiern zu tun hatte. Das heißt, er lief nicht über Verne. Und er weiß auch jetzt noch nichts darüber. Es war meine eigene Angelegenheit und außerdem …“, er machte eine hilflose Geste, „eine Überraschung. Für dich.“
    „Eine Überraschung?“, echote ich verständnislos. „In der Art von Du hast eben vier Kisten mit illegalen Gewehren transportiert – Tataaa – Überraschung!? “
    „Nein. Eben nicht“, stieß er aus, ohne mich anzusehen. „Du warst so unglücklich. Du sagtest, dass du es nicht mehr ertragen würdest, hier zu wohnen, mit all den Leuten, ohne Privatsphäre und so. Ich hatte etwas gefunden, eine alte Villa, aber gut erhalten, etwa einen halben Kilometer entfernt, außerhalb der Stadt, im Grünen, mit großem Garten. Nur für dich. Und, naja, wenn dir die Überraschung gut genug gefallen hätte, vielleicht auch für mich.“
    Ich war überrascht. Definitiv.
    „Das Ding ging natürlich nicht umsonst her und die Menge an Gold, die der Typ, der dort lebte, dafür wollte, hatte ich nicht. Nicht einfach so. Also hielt ich die Augen auf nach einem lukrativen Geschäft – und prompt tauchte eines direkt vor meiner Nase auf. Ich war so dumm!“ Er trat wütend gegen die Wellblechverschalung der Halle. „Jetzt weiß ich, dass der Orden die Sache nur eingefädelt hatte, um uns reinzureiten. Sie hatten den Erben einen Tipp gegeben, dass ein illegaler Transport unterwegs war. Es war ein abgekartetes Spiel, das wir im Endeffekt nur wegen deines Louis' überlebt haben.“
    Ich erschrak. „Oh Artemis, wenn Nia statt meiner dabei gewesen wäre …“
    „War sie aber nicht. Glück für dich in jeder Hinsicht“, sagte er verbittert. „Sie hätte sich ihm

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