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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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kennengelernt? Ich meine, natürlich hast du das, offensichtlich – aber weiß er, wer du bist und habt ihr –“
    Er musste lachen. „Ja. Das Kennenlernen wurde zwar etwas durch die Aufregung um dein Verschwinden getrübt, aber ohne seine Hilfe hätte ich es nie geschafft, all die Leute zu mobilisieren. Er ist cool. Ich … hätte ihn gerne als großen Bruder gehabt, denke ich.“
    „Es ist noch nicht zu spät, das nachzuholen. Ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen. Sollen wir … mal runtergehen?“ Ich wusste, dass ich mich nicht ewig verstecken konnte, aber es kostete mich Überwindung, diesen Vorschlag zu machen.
    Louis schien es mir anzusehen. „Wie? Runter? Zu den Menschen?“, zog er mich auf.
    Ich zuckte unsicher mit den Schultern.
    „Wenn du dich jetzt da unten blicken lässt, ist es vorbei mit der Ruhe. Dann musst du wieder bei Chiara und Nia einziehen, in den Verschlag hinter dem Vorhang, denn Lancelot wird Ansprüche auf sein Zimmer stellen. Sein sehr gemütliches, abgeschiedenes Zimmer mit abschließbarer Tür“, betonte er. Sein Kuss gab mir wenig Spielraum für Interpretationen und Salsaschmetterlinge stoben auf.
    „Ich weiß nicht, ob ich mit so viel Trubel schon zurechtkomme. Was schlägst du vor?“
    „Vielleicht solltest du dich erst mal wieder an mich gewöhnen?“
    Ich schob ihn ohne Umschweife zur Seite und riss die Tür auf. „Phoenix?“
    Alarmiert fuhr der rothaarige Hüne zu mir herum. „Was ist los? Soll ich ihn rauswerfen?“
    „Nein, es ist okay jetzt.“ Ich suchte nach passenden Worten. „Ich entbinde dich von deinen Aufgaben und danke dir von ganzem Herzen für deine Dienste.“
    „Bist du sicher?“, fragte er misstrauisch.
    „Ganz sicher.“ Ich drückte Louis' Hand, der hinter der Tür stand und mich anstrahlte.
     
    Am späten Abend sperrten wir die Tür wieder auf und stahlen uns nach unten. Unsere Mägen knurrten und der Plan hatte eigentlich vorgesehen, dass wir uns unauffällig bis zur Küche durchschlugen … aber alle waren noch wach. Sie hatten sich ums Feuer versammelt und unterhielten sich oder spielten Karten. Die Arkadier, Shirokkos Leute und meine Polly. Erwartungsvoll hoben sie die Köpfe.
    Na super. Am liebsten hätte ich sofort kehrtgemacht, aber ich riss mich zusammen und räusperte mich.
    „Ich war in letzter Zeit ziemlich neben der Spur, deswegen kommt das wahrscheinlich jetzt ein bisschen spät, aber … vielen Dank. Euch allen. Ich habe gehört, was ihr alle auf euch genommen und riskiert habt, um mich da rauszuholen. Wenn ihr nicht gewesen wärt“, ich unterdrückte ein Schaudern, „wäre ich jetzt … naja, ziemlich platt. Danke.“ Breites Grinsen, erhobene Humpen und das eine oder andere „Yeah“ signalisierten mir, dass ich das Richtige gesagt hatte.
    „Es war uns eine Ehre“, erwiderte Shirokko und Lancelot deutete eine kleine Verbeugung an. Chiara, Munin und Ces grinsten wie die Honigkuchenpferde und Verne sah einfach nur vollkommen erleichtert aus.
    Mein Blick blieb an Nia kleben. Während Louis in Richtung Küche marschierte und die anderen ihre Gespräche wiederaufnahmen, setzte ich mich zu ihr.
    „Ich dachte, du würdest nie mehr nach Themiskyra zurückkehren?“
    „Na, wenn’s letztendlich dazu dient, dass eine Amazone mit der Tradition bricht und wieder mit ihrem Liebsten zusammenkommt, ist es doch ein Triumph für mich.“ Sie zwinkerte mir zu.
    „Das kann nicht einfach für dich gewesen sein.“
    „Nö. Aber wir wussten uns nicht mehr zu helfen und ich hoffte, dass Polly in ihrer Penetranz und Starrköpfigkeit dich aus deiner Schockstarre rausholen würde.“
    „Hey, das hab’ ich gehört!“, blökte Polly von der anderen Seite des Feuers her, wo sie mit Phoenix über Oldie-Metal fachsimpelte.
    Nia winkte nur ab. „Und immerhin wurde die Verbannung aufgehoben. Wenn ich also jemals wieder Heimweh nach Diktatur und Fremdbestimmung, grausamen Regeln und drakonischen Strafen haben sollte – unwahrscheinlich! – kann ich ohne Umschweife zurückkehren.“
    Das erinnerte mich an etwas, versetzte mir einen Stich, doch ich wollte mich im Augenblick nicht damit auseinandersetzen und schob es schnell von meiner Seele weg.
    „Danke, Nia“, sagte ich nur aus vollem Herzen und umarmte sie. „Ich werd’s dir nicht vergessen.“
    „War mir ein Saujagdfest.“
    Wills starre Blicke hatte ich die ganze Zeit über geflissentlich ignoriert. Als er zur Küchenzeile kam, nachdem Louis und ich die Reste eines undefinierbaren,

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