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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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die den Boden beben ließ. Die Pferde tänzelten nervös und wir hatten sie noch nicht beruhigt, als weitere Schusssalven durch die Dunkelheit dröhnten.
    „Wir sollten abhauen.“
    „Ganz deiner Meinung.“
    In dem Moment erklang hinter uns das Stampfen von Hufen, die sich rasch von der Brücke her näherten, begleitet von anschwellendem Geschrei. Wir wechselten einen kurzen Blick, mit dem wir übereinkamen, dass der direkte Rückweg offenbar keine Option mehr war, dann hetzten wir los. Dadurch, dass wir vor den nahenden Reitern flohen, kamen wir den Schüssen jedoch immer näher. Trockener Staub pulverisierter Mauersteine wirbelte durch den hektisch springenden Stahl meiner Taschenlampe, machte mir das Luftholen schwer. Sobald es möglich war, wollte ich abbiegen und über einen kleinen Umweg wieder zur Awin zurückkehren, aber die Straße, die ich im Gedächtnis gehabt hatte, existierte nicht mehr. Beziehungsweise, sie war noch da, jedoch vollkommen von den Überresten eines Bürokomplexes verschüttet. Das Gebrüll hinter uns wurde immer lauter, ebenso die Kampfschreie vor uns.
    „Weiter“, rief ich atemlos, doch es kam keine Abzweigung mehr.
    Unsere Aspahet schnaubten vor Anstrengung und Nervosität, während ihre Hufe über die grasumwachsenen Pflastersteine stoben. Nach weiteren hundert Metern öffnete sich die Straße in einen großen Platz. Abrupt brachten wir die Pferde zum Stehen, um nicht geradewegs in das Gemetzel hineinzugaloppieren, das sich uns offenbarte. Im Licht mehrerer Brandherde und Tonnenfeuer bekriegten sich mindestens drei verschiedene Parteien von Vatwaka. Es mussten bestimmt dreißig Mann sein, die mit Fäusten und Eisenstangen auf einander einprügelten, die nächsten gerade mal zehn Meter von uns entfernt. Geschosse sausten durch die Luft, detonierten im Anwesen der Inverell&Wu Versicherungsgesellschaft und wurden von der Gegenseite prompt durch Beschuss der gegenüberliegenden ConcordiaBank beantwortet. Steinchen und Glasscherben wurden durch die rauch- und blutgeschwängerte Luft geschleudert und prasselten auf die herumliegenden Trümmer ganz in unserer Nähe. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    All das nahm ich mit wachsendem Entsetzen in mich auf und fand mich selbst erst wieder, als Ces mir etwas Unverständliches zubrüllte, sich zu mir hinüberbeugte und Hekates Zügel ergriff. Mit einer schnellen Bewegung zog er sie von der Straße weg. Keine Sekunde später stürmten die ersten Männer der berittenen Meute, die hinter uns gewesen war, an uns vorbei auf den Kampfplatz.
    Wir drängten uns nahe an die Mauer und versuchten, uns möglichst unsichtbar zu machen, während ich mich nach einem Ausweg umsah. Doch die anderen Straßen waren zu weit entfernt und wenn wir nicht quer durch das Schlachtfeld reiten wollten, mussten wir abwarten, bis die Vatwaka an uns vorbeigaloppiert waren, um uns dann auf dem Weg zurückzuziehen, auf dem wir gekommen waren. Dankbar registrierte ich, dass sie sich nur auf ihre Gegner konzentrierten und uns nicht wahrnahmen. Sobald der letzte Andrakor hinter uns vorübergeprescht war, wendete ich Hekate eilig, aber Ces hielt mich mit einer Handbewegung zurück und drängte sich an mir vorbei, um die Lage zu prüfen. Wir waren gerade zwei Meter weit gekommen, als eine erneute Explosion den Platz erschütterte. Die heiße Druckwelle fegte mir die Haare aus dem Gesicht und presste mir den Ledermantel gegen den Körper. Ich blinzelte hustend gegen den Stauborkan an, der sich erhoben hatte, da sah ich, wie Ces zusammenzuckte, vom Pferd kippte und hart auf dem Boden aufschlug. Glassplitter regneten vom Himmel.

Kapitel 9
    Er rührte sich nicht. Eiskaltes Grauen strömte mir die Wirbelsäule bis zu den Haarwurzeln entlang, doch ich ließ nicht zu, dass es mich lähmte. Mit einem Sprung von Hekates Rücken war ich bei Ces. Zuerst konnte ich nicht feststellen, was nicht stimmte, dann aber sah ich die spitz gezackte, handbreite Glasscherbe im flackernden Schein der Flammen glitzern, die knapp unterhalb des Schlüsselbeins seine Brust durchbohrt hatte. Er war vollkommen blass, seine Augen geschlossen.
    Meine Schuld , dachte ich, während ich sein Handgelenk hektisch nach einem Puls absuchte. Warum habe ich Millers Rat in den Wind geschlagen? Warum? Warum? Warum … Ich merkte, dass ich die Nerven verlor. Doch ehe ich komplett in Hysterie ausbrechen konnte, fühlte ich, wie ich mit einem schmerzhaften Ruck an meinen Haaren von Ces weggerissen wurde, mein Angreifer nur ein

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