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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Diskussionen einzulassen, schob ich ihm meinen Arm unter den Rücken und setzte ihn auf. Ich legte mir seinen Arm um meine Schulter, stand aus der Hocke auf und zog ihn mit mir in die Senkrechte. Er war unglaublich schwer, aber das herzlose Training des vergangenen Jahres hatte meine Muskeln gestählt und das Adrenalin, das durch meine Adern rauschte, machte mich noch stärker.
    „Hilf mit, Ces, du hast nur eine Glasscheibe in der Brust stecken, deine Beine sind vollkommen gesund“, redete ich ihm zu, während ich ihn zu Sirio schleifte. Ich weiß nicht, wie ich ihn auf das Pferd bekam; er musste sich zumindest teilweise selbst hochgezogen haben. Schnell griff ich mir Hekates Zügel und schwang mich hinter Ces auf den Sattel. Er war nach vorne gesackt, aber ich hielt ihn mit aller Kraft fest, als wir losritten.
    „Wenn du in Betracht ziehst, hier runterzufallen, sei dir bewusst, dass du mich dann mit dir reißt“, ließ ich ihn wissen. „Da du für meine Sicherheit verantwortlich bist, lege ich dir hiermit nahe, das sein zu lassen. Okay???“
    Dankbar vernahm ich sein gemurmeltes „Okay …“.
    So schnell es ging, aber immer noch viel zu langsam für meinen Geschmack gelangten wir über die Brücke in die Einkaufsviertel zurück. Ich hoffte darauf, dass Celeste und Miller noch irgendwo in der Nähe des Tores waren. Eine so gut organisierte Truppe musste doch auch über ein paar fähige Ärzte verfügen, eine Krankenstation, einen OP-Saal.
    Was, wenn sie nicht mehr da sind? bangte mein Herz.
    Sie müssen einfach da sein … Ich spürte, dass die Hand, mit der ich Ces festhielt, schon nass von seinem Blut war und ritt schneller.
    Beim Überqueren eines kleineren Platzes hinter dem Getreidemarkt vernahm ich wieder Hufschlag und stoppte im Schatten einer Ruine. Eine Art moderner Planwagen, eine Mischung aus Kutsche und LKW rumpelte über das Kopfsteinpflaster heran, gezogen von zwei Pferden.
    Macht schon, fahrt weiter, dachte ich gereizt, ihr seht mich nicht, fahrt einfach weiter.
    Doch der Wagen hielt mitten auf dem Platz und im Mondlicht erkannte ich, dass der Fahrer in meine Richtung spähte. Dann griff er nach etwas, das zu seinen Füßen lag und mein Herz sank.
    Reite los, befahl mein Verstand. Ein bewegliches Ziel ist schwerer zu treffen.
    Also schlang ich meinen Arm so fest ich konnte um Ces und preschte los, quer über den Platz, Hekate im Schlepptau.
    Ich kam nicht weit. Gleißendes Licht explodierte zum zweiten Mal an diesem Abend in meinen Augen und eine ungläubige Stimme rief: „Ell?“
    Déjà-vu, diagnostizierte mein Verstand, als ich, halb blind, ein paar Meter vor der seltsamen Kutsche entfernt zum Stehen kam. Schon gesehen, schon erlebt, selbe Stimme, selbes Licht. Andere Probleme.
    Ich hatte keine Hand frei, um meine Augen vor dem grellen Schein des Strahlers schützen zu können, also blinzelte ich angestrengt dagegen an, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verhört hatte oder generell den Verstand verlor. Nein, der dürre, langhaarige Mann mit der Baskenmütze und dem verwaschenen, bunten T-Shirt, der nun auf mich zukam und dabei die Lampe senkte, war eindeutig …
    „Verne.“
    „Was machst du in Citey? Wer ist das? Was ist pass–“
    „Ich brauche Hilfe“, unterbrach ich ihn hastig. „Sind diese Bürgerwehrleute noch am Tor?“
    „Wer? Ah, du meinst die Erben?“
    Ich nickte.
    „Nein, die sind weitergezogen. In der Südstadt gab's Ärger.“
    Meine Hoffnung schwand und ich schloss für einen Moment die Augen, um meine Gedanken zu ordnen und die erneut aufkeimende Hysterie zu bekämpfen.
    „Lass mich einfach hier zurück …“, murmelte Ces.
    Der Nerista leuchtete Cesare an, sah seine Verwundung und verzog das Gesicht. „Das sieht unschön aus … Chiara?“, rief er über seine Schulter hinweg. Ich war zu verzweifelt, um von der zierlichen Gestalt groß Notiz zu nehmen, die hinten aus dem Planwagen schlüpfte und zu uns lief.
    „Haben die Erben ein Hauptquartier? Oder gibt es irgendeine Anlaufstelle für medizinische Notfälle? Was ist mit den Hilfsorganisationen?“, fragte ich schnell.
    Er schüttelte nur den Kopf. „Wir machen das schon. Lass ihn los.“
    Ich ließ Cesares Oberkörper in Vernes Arme gleiten und sprang vom Pferd, um zu helfen, doch die Frau hatte Ces' Beine schon ergriffen und ließ sie sacht zu Boden. Benommen sah ich dabei zu, wie sie ihn zwischen sich nahmen, ihm zum Wagen und dort auf die mit LKW-Planen umspannte Ladefläche halfen, auf der sich ein

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