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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Offensichtliche in Worte und stand auf. „Wir können in einem der verlassenen Nachbarhäuser unser Lager aufschlagen. Aber zuerst möchte ich weiter rein in die Stadt und mich umsehen.“
    „Jetzt noch? Es wird bald dunkel.“
    „Ces, mir läuft die Zeit davon. Und ich muss wissen, wie die Lage ist.“
     
    Auf dem Grünstreifen, der mal eine breite Hauptstraße gewesen war, ritten wir in Richtung Innenstadt. Bei der ehemaligen Stadtteilbibliothek legten wir eine Pause ein, aber ich konnte schon von Weitem sehen, dass dort kein Schwarzmarkt mehr stattfand. Das Gebäude sah aus wie nach einem Bombenangriff, ein Teil war in sich zusammengebrochen, der andere von tiefen Rissen durchzogen und fensterlos. Glas und Geröll bedeckte weit verstreut den Boden.
    „Sieht so aus, als hätte Atalante bei weitem nicht alles an Kriegsgerät beiseite geschafft“, murmelte ich und unterdrückte einen Schauder. Ich konnte nur hoffen, dass es Verne und seine Leute nicht erwischt hatte, als die Bücherei in die Luft gegangen war.
    Einfamilienhäuser und kleine Läden wichen Mietshäusern und Einkaufspassagen. Je weiter wir vordrangen und je finsterer es wurde, desto mehr zwielichtige Gestalten zeichneten das Straßenbild. Sie lungerten einzeln im Halbdunkel herum und beobachteten uns – ich beobachtete zurück. Nach und nach flammten Lagerfeuer am Straßenrand und in Hinterhöfen auf. Größere Gruppen scharten sich um sie und riefen uns Drohungen und Obszönitäten zu, die ich ignorierte. Ohne mich aus der Ruhe bringen zu lassen, fasste ich im Vorbeireiten jeden Einzelnen von ihnen ins Auge. Ich hatte den großen Ansturm auf Themiskyra überlebt – sie konnten mir keine Angst machen. Aber ich merkte, dass Ces unruhig wurde, als in der Ferne Geschrei und Schüsse hörbar wurden.
    Wir ritten unter dem Torbogen hindurch, der die ehemalige Fußgängerzone begrenzte, da traten uns plötzlich zwei dunkle Gestalten in den Weg. Intuitiv zog ich mein Schwert. Einen Sekundenbruchteil später hörte ich, wie eine Waffe entsichert wurde. Jähes, gleißendes Licht stach mir in die Augen und ich hob den linken Arm, um sie von der Helligkeit abzuschirmen.
    „Absteigen“, kommandierte eine Männerstimme. Schemenhaft erkannte ich, dass ihr bärtiger Besitzer schwarze Kleidung mit Cargohosen und Kampfstiefeln trug. Neben ihm stand eine schlanke Frau mit meterlangen, weißblonden Haaren und musterte mich feindselig. Mit ihrem altertümlich militärisch wirkenden, zweireihigen Kurzmantel sah sie eleganter als ihr Begleiter aus, aber keineswegs ungefährlicher. Sie war es, die die Waffe auf mich gerichtet hatte, während er mich mit der Taschenlampe blendete.
    „Lass das Schwert fallen und steig ab“, wiederholte sie ungeduldig.
    „Wieso sollte ich?“, blaffte ich zurück.
    „Weil wir es sagen.“
    „Nun, ich sage, ich bleibe lieber hier oben und behalte mein Schwert“, erwiderte ich.
    „Ell“, versuchte Ces zu vermitteln, „mach, was sie sagt.“
    „Warum? Damit sie uns niederschlagen und die Pferde stehlen können?“
    „Besser, als wenn sie uns gleich erschießen.“
    Der Lichtkegel wanderte zu ihm. Die Barbiefrau warf ihm einen knappen, dann einen etwas längeren, irritierten Blick zu. Ich wunderte mich kurz darüber, doch dann sah ich, dass Ces ihr übers ganze Gesicht zugrinste, und das brachte mich auf die Palme. Nicht, weil ich eifersüchtig gewesen wäre, sondern weil es mich verbitterte, dass er sich so duckmäuserisch mit dem Feind verbündete, kaum, dass es ein bisschen gefährlich wurde.
    „ Es handelt sich um eine reine Routinekontrolle. Wir werden euch weder erschießen, noch eure Pferde stehlen“, erklärte der Mann.
    Routinekontrolle? Bin ich beim Zahnarzt oder was?
    „Es sei denn, ihr macht Ärger“, präzisierte Barbie. „Also los jetzt.“
    Ces glitt von Sirios Rücken, aber ich machte immer noch keine Anstalten, das Schwert zu senken. „Wer seid ihr?“ Wie Marodeure wirkten sie nicht.
    „Miller und Celeste, Trupp sieben, Gruppe zwei von Charondas' Erben“, antwortete der Bärtige mit gewissem Stolz und zeigte auf einen kreisförmigen Aufnäher, der die Brusttasche seiner Weste zierte und die Stadtsilhouette von Citey zeigte. „Und ihr?“
    „Aella, Mondflüglige und Diadoka von Themiskyra“, gab ich spöttisch zurück.
    „Cesare Saveri“, sagte Ces und strahlte Barbie an, die ihn skeptisch musterte.
    „Also seid ihr eine Art Bürgerwehr ?“ Es fiel mir schwer, die Verachtung aus meiner Stimme

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