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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Schatten am Rande meines Gesichtsfelds. Ich zog meinen Dolch und stieß ihn nun blindlings in die Gegend, in der ich seine Hand vermutete. Bevor ich jedoch einen Treffer landen konnte, ließ er mich los und schubste mich weg. Ich taumelte ein paar Schritte rückwärts, zwang mich dabei, nicht zu Ces zu schauen.
    Er stirbt, er stirbt, er stirbt!!! schrie mein Herz.
    Lass dich nicht ablenken, sagte mein Verstand. Wie immer: Ein Drama nach dem anderen. Haltung, Mondflüglige.
    In dem Moment, in dem ich die Balance wiederfand und mich aufrichtete, wechselte ich den Dolch in die linke Hand, riss mit der rechten mein Schwert aus der Scheide und richtete die Spitze auf mein ausgemergeltes, verdrecktes Andrakor-Gegenüber.
    „Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn. Wir haben nichts mit euren Bandenkriegen zu tun. Lass uns in Ruhe!“, fauchte ich ihn an.
    „Das sehe ich anders.“ Er kam auf mich zu und ließ dabei eine meterlange Eisenstange in seinen Händen kreisen. „Das hier ist Mohawk-Revier. Ihr seid auf unserem Grund und Boden. Und ich kann mich nicht erinnern, euch eine Passiererlaubnis erteilt zu haben.“
    „Passiererlaubnis?! Seid ihr Marodeure oder Bürokraten?“, rief ich abfällig aus, dann besann ich mich und schlug einen versöhnlicheren Tonfall an. „Mein Freund ist verletzt. Ich will ihn einfach nur von hier wegbringen, okay? Wir verlassen euer Gebiet und betreten es nie wieder.“
    Er tat kurz so, als würde er es sich überlegen, bevor er einen Seitenblick auf Ces warf und mich zahnlückig angrinste. „Ich glaube, dein Freund hat das Revier schon verlassen.“
    Mein Herz setzte einen Schlag aus, aber ich wandte den Blick nicht von dem Andrakor ab. Er kam einen weiteren Schritt näher und damit fast in Reichweite – doch auch die herumwirbelnde Stange war inzwischen gefährlich nahe. Ich fühlte den Luftzug, wenn sie an meinem Gesicht vorbeisauste. „Aber du bleibst hier. Du kannst mir den Feierabend versüßen. Nach einem Kampf bin ich immer ziemlich verspannt und ich wette, du –“ Mit einem letalen Schwertstreich ersparte ich mir die Details seine bevorzugten Entspannungstechniken betreffend – und meine Rolle dabei. Die Eisenstange fiel dröhnend zu Boden, gefolgt vom dumpfen Aufschlag seines Körpers.
    „Die Wette hast du verloren“, teilte ich ihm mit einer Kaltblütigkeit mit, die mich selbst überraschte, dann eilte ich zurück zu Ces und fiel neben ihm auf die Knie.
    Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht … Puls. Gut. Atmung. Gut. Überall Blut. Nicht gut. Soll ich die Scherbe rausziehen, damit ich die Blutung stillen kann? Oder mache ich damit alles nur schlimmer? Ich erinnere mich nicht – Oh Göttin, lass mich nicht allein. Nicht jetzt, nicht hier. Ces, lass mich nicht allein …! Ohne dich schaffe ich es nicht.
    Vielleicht hatte ich all das nicht nur gedacht, vielleicht hätte er mich auch gar nicht hören können, falls ich es laut gesagt hatte, vielleicht war es Zufall – jedenfalls öffnete er die Augen. Er brauchte einen Moment, bis er mich fokussiert hatte, dann breitete sich ein kleines, schmerzverzerrtes Lächeln in seinem Gesicht aus. „Liebling.“
    „Verdammt, Ces, ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst“, fuhr ich ihn an. „Und glaub bloß nicht, dass du dich hier einfach aus dem Staub machen kannst!“ Rasch trennte ich mithilfe meines Dolchs den Ärmel auf Cesares unverletzter Seite vom Hemd und versuchte, mit dem Stoff die Blutung zu stillen. Mit einem überraschend kräftigen Griff hielt er meine Hand fest. „Lass das … es hat keinen Sinn. Sieh zu … dass du von hier wegkommst … solange du noch kannst.“
    „Lasst mich hier zurück, ich bin alt, oder was? Vergiss es.“ Ich entwand ihm resolut mein Handgelenk. „Meinst du, du kannst aufstehen?“
    Er schien mich nicht zu hören. „Immerhin habe ich … meine Pflicht erfüllt. Bis jetzt.“ Wieder glitt dieses herzzerreißend traurige Lächeln über sein Gesicht. „Stehst … unter meinem Schutz. Aber jetzt musst du alleine weiter–“
    „Sei ruhig!!!“, unterbrach ich ihn. „Wir müssen los. Komm schon. Wir müssen Louis finden. Und die Liebe deines Lebens! Schon vergessen? Denk an Celeste!“ Ich wusste nicht, wie viel Zeit wir hatten, bis die Vatwaka bemerkten, dass ich einen ihrer Kumpel gefällt hatte. Ich wusste nicht, wie viel Blut noch aus Cesares Wunde strömen konnte, bis …
    „Ich denke immer nur an … dich .“
    Ohne mich auf weitere

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