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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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und her zu wälzen, brachte ich die Angelegenheit einfach schnell hinter mich und lief abends zur Arbeitersiedlung. Ich klopfte an und wurde hereingebeten.
    „Ell!“, rief Dante und erhob sich eilig vom Tisch, auf dem noch die Reste seines Abendessens standen.
    „Es tut mir leid“, sagte ich tonlos. Ich vermied den Blick zu Louis' Zimmerecke. Zu viele Erinnerungen … Das letzte Mal war ich hier gewesen, als –
    Stopp, sagte mein Verstand. Irrelevant.
    Der alte Herr ging mir entgegen und zu meiner Verwunderung erkannte ich, dass er lächelte. „Komm rein.“
    Zögernd kam ich seiner Aufforderung nach und er schloss die Tür hinter mir.
    „Ich hatte mich schon gefragt, wie lange es dauern würde, bis du mir einen Besuch abstattest.“
    Mir mag vielleicht jegliche Emotionalität abhanden gekommen sein, aber im Bereich Verwirrung stand mir definitiv noch das gesamte Spektrum zur Verfügung, wie ich merkte.
    „Setz dich doch.“ Ehe ich mich versah, hatte er mir einen Stuhl untergeschoben und sich mir gegenüber hingesetzt.
    „Weißt du, was passiert ist?“, erkundigte ich mich vorsichtig.
    „Dass du während des letzten Vollmonds von Artemis aus dem Allerheiligsten entrückt wurdest, meinst du? Wobei mir die Version besser gefällt, in der du auf den Rücken von zwei weißschimmernden Schwänen davongetragen wurdest.“
    „Nein, dass ich Louis im Stich gelassen habe“, berichtigte ich ohne Umschweife, obwohl es mir schwer fiel, seinen Namen zu nennen. Normalerweise vermied ich ihn, wo ich nur konnte, auch gedanklich.
    „Ach das.“
    „Ja, das.“
    „Ja, das weiß ich. Natürlich.“
    Ich wartete. Und Dante wartete. Und nichts geschah. Kein Wutausbruch. Kein Vorwurf. Kein Rauswurf.
    „Warum?“, fragte ich und er wusste, was ich meinte.
    „Du hast geschafft, woran ich in den letzten Jahren gescheitert bin“, sagte Dante und lächelte traurig. „Er wollte immer weg von hier und blieb nur, weil er sich mir gegenüber verpflichtet fühlte. Na, und weil er mich ganz gern hatte, denke ich.“
    Ich nickte, immer noch überfordert mit der unerwarteten Freundlichkeit des alten Manns.
    „Und obwohl ich es außerordentlich schade finde, dass ihr nun nicht gemeinsam die Welt dort draußen unsicher macht, bin ich doch selbstsüchtig genug, mich zu freuen, dass mir wenigstens deine Gesellschaft geblieben ist.“
    „Meinst du, er kommt wieder? Er hat gesagt, er wolle dich besuchen“, hörte ich mich von weit entfernt sagen.
    Wenn Gras über alles gewachsen ist, erinnerte mich mein Verstand. Soviel Gras kann gar nicht wachsen, wie du den Boden vergiftet hast. Mach dir bloß keine Hoffnungen.
    Und auch Dante wirkte so, als würde er nicht mit einem Besuch seines Pflegesohns in absehbarer Zeit rechnen. „Man wird sehen“, sagte er nur ausweichend.
    Ich blieb für den Rest des Abends bei ihm. Wir sprachen nicht mehr über meine missglückte Flucht, sondern über meine Zeit als Hiery und die seltsamen Anwandlungen, die meine Schwestern seither hatten. Wir redeten über Glauben an sich und im Speziellen und obwohl es ein sehr persönliches Thema war, gelang es mir, zu funktionieren . Er erwartete weder Tränen, noch Begeisterung, sondern nur eine sachliche Diskussion – und dazu war ich imstande. Und auf eine gewisse, abstrakte Art und Weise ging es mir gut, als ich mich spätabends auf den Weg zurück in die Kardia machte.
    Ich war nicht die Einzige, die ihn in regelmäßigen Abständen besuchte. Victoria sah nach ihm, wie sie es Louis versprochen hatte, und manchmal war auch Juri da. Er reagierte nicht so milde wie Dante, sondern nahm es mir krumm, dass er wegen mir seinen besten Freund eingebüßt hatte. Offenbar fand er mein Verhalten so daneben, dass er mich nicht mal mehr grüßte. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Zu meiner Überraschung kümmerte sich auch Kala um den alten Herrn, wie ich erfuhr, als ich wieder mit ihr Küchendienst hatte.
    „Doch, doch“, bestätigte sie, während sie im Akkord Radieschen-Mäuse und Möhren-Monster baute. „Der Typ ist cool. Manchmal, wenn wir was geraucht haben, wird er richtig munter.“
    „Wenn ihr was ?“
    „Ell, schau mich nicht so an. Was soll schon passieren? Hast du Angst, dass er auf einen Baum klettert und nicht mehr runterkommt?“, fragte sie und riss die Augen auf wie die Wahnsinnige, die sie war.
    Aus Selbstschutzgründen weigerte ich mich, die Anspielung als solche zu verstehen und schärfte ihr nur ein: „Ruf mich, wenn das der Fall sein

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