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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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unberechenbar und gefühllos wirkte er auf der anderen.
    »Wahrscheinlich wohnt eine seiner Liebschaften hier, der er unbedingt noch schnell einen Besuch abstatten muss, bevor er die nächste rettet«, murrte Grog. Dann erinnerte er sich daran, was ihm Pirx unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt hatte. Dieser strahlende Frauenheld konnte in Wahrheit nicht mal eine Frau küssen, ohne sich in ein sabberndes Monster zu verwandeln. »Geschieht ihm nur recht«, sagte er glucksend.
    Wahrscheinlich, so vermutete der Grogoch, hatte Arun in der Vergangenheit einmal eine Elfe zu viel betrogen oder gegen eine andere ausgespielt. Eine, die sich auf interessante Bannflüche verstand. Und sie hatte wahren Humor bewiesen, wie er fand. Grog konnte sich nur zu gut vorstellen, wie der Pirat es anfangs nicht hatte glauben wollen und es wieder und wieder versuchte. Alle erdenklichen Arten dürfte er probiert haben und war doch immer als sabberndes Vieh geendet. Sein großartiger Ruf als Frauenheld rührte nur daher, dass die Frauen alles nach dem Kuss vergaßen und diese Lücke einfach mit ihren Fantasien füllten. Vielleicht half er ihnen einzig in der Hoffnung, sich mit einer guten Tat aus dem Fluch freizukaufen. Grog schüttelte sich erneut, als eine Windbö ihm Sandstaub entgegenwehte.
    »Pirx, lass doch endlich die Perle, steck sie dir unter die Mütze und tu etwas Nützliches«, schimpfte er, als er den kleinen Kerl sah. Der Pixie hockte immer noch an derselben Stelle am Strand und starrte seinen Schatz bewundernd an. »Wärst du dem Käpt’n gefolgt, wüssten wir jetzt vielleicht, wo er abgeblieben ist.«
    Genau in diesem Moment bewegten sich die Büsche, und ein wild mit den Armen rudernder Pirat mit wehenden schwarzen Locken kam aus dem Dickicht gelaufen. Dabei warf er die Beine nach vorn, als hätte er Siebenmeilenstiefel an.
    »Sie sind da! Die Piraten sind da!«, rief Arun.
    »Natürlich sind wir da«, murmelte einer aus den Reihen der Mannschaft, runzelte die Stirn und sah seinen Kapitän an, als hätte der einen Sonnenstich.
    »Die
anderen
Piraten!« Arun rollte mit den Augen, bremste ab und ging schnaufend in die Knie, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Aye, Käpt’n«, sagte ein Fischäugiger. »Der Sturm hat einen ja auch schlimm durcheinandergewirbelt, eh?«
    »Nein, bei Ägirs Töchtern! Suradet ist hier! Und die Prinzessin habe ich auch gesehen.«
    »Rhiannon? Wo?«, rief Grog aufgelöst. Selbst der Pixie war plötzlich ganz Ohr. »Dann lebt sie also und ist wohlauf? Das ist die erste gute Nachricht seit Tagen!«
    »Im See der Quellgeister ist sie rumgepaddelt. Nackt wohlgemerkt! Was an sich normal ist, wenn man ein Bad nimmt, aber nicht angesichts ihrer Lage, was? Ganz und gar nackt ist sie darin herumgeschwommen, als würde sie alles andere nichts angehen. Ziemlich hübsches Ding übrigens, und ich weiß, wovon ich spreche.«
    »Sie ist wunderschön!«, piepste Pirx. »In ganz Earrach ist sie die Schönste!«
    »Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.«
    Grog war außer sich. »Und warum hast du sie dann nicht mitgebracht? Wo ist sie jetzt?« Der Grogoch tappte auf Arun zu, packte ihn am Gürtel, weil er ihm nicht bis zum Hemd reichte, und schüttelte ihn.
    »Ich wollte gerade nach ihr rufen und sie ans Ufer winken, da sind die anderen aufgetaucht und haben sie mir vor der Nase weggeschnappt!« Arun merkte, was er da von sich gab, und wirkte ein wenig verlegen.
    Der alte Kobold knurrte zornig und schüttelte ihn noch heftiger. Abwehrend hob der Kapitän die Hände und beteuerte: »Ehrlich, es waren einfach zu viele. Mit zehn hätte ich es leicht aufgenommen, aber es kamen gleich zwei Dutzend Piraten den Fels herabgehechtet. Sie haben die jungfräuliche Maid geknebelt, gefesselt und fortgeschleppt.«
    »Worauf warten wir dann noch?« Pirx sprang aufgeregt im Kreis. »Los, los, wir müssen los, sie befreien!«
    »Suradets Schiff liegt bestimmt auf der anderen Seite der Insel vor Anker. Wenn wir versuchen, es zu Fuß zu erwischen, sind die schon längst mit ihren Beibooten wieder auf dem Wasser und rudern zurück.« Arun kämpfte mit Grog um seinen sich auflösenden Gürtel.
    »Wir können ihn nur erwischen, indem wir die
Jolly Joker
seetüchtig machen.«
    Grog raufte sich die Haarzotteln, aber er wusste, dass der Piratenkapitän recht hatte.
    »Hol einen deiner Stürme aus der Flasche, damit es wieder zurück ins Meer geweht wird«, schlug der Pixie vor.
    Arun schüttelte bedauernd den Kopf. »Die Magie,

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