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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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die in der Kiste steckt, funktioniert nur, wenn das Schiff bereits im Wasser schwimmt. Das weiß ich so genau, weil es mich schon einmal fast den Kopf gekostet hätte.«
    »Dann … dann … dann schiebt! Schiebt endlich dieses dumme Ding zurück ins Wasser!«, rief Pirx, steckte sich die Perle unter die Mütze, rannte zum Schiff und stemmte sich mit seinem ganzen Igelgewicht gegen das Heck.
    Der Kapitän winkte ab. »Verschwende deine Kräfte nicht, kleiner Igel.«
    »Heißt das, du willst aufgeben?«, fragte Grog fassungslos.
    »Natürlich nicht! Ein Pirat gibt niemals auf, solange noch ein Funken Leben in ihm steckt!« Theatralisch schwenkte Arun seinen linken Arm durch die Luft. »Aber manchmal reicht es, wenn man die Hände in den Schoß legt und einfach darauf wartet, dass ein Wunder geschieht.« Wie um seine Worte zu unterstreichen, ließ er sich in den Sand fallen, schlug die Beine übereinander, legte die Hände hinter den Kopf und begann interessiert, die wenigen Schleierwolken am Himmel zu betrachten. »Spannt ein wenig aus, genießt das schöne Wetter. Heute Abend werden wir weitersegeln.«
    Kobolde und Mannschaft starrten ihn an, als hätte er gerade vorgeschlagen, über das Wasser nach Langkawi zu laufen. Doch egal was Grog, Pirx oder die Piraten versuchten, Arun rückte nicht von seiner Entscheidung ab.
    Sobald die Dämmerung hereinbrach und die Insel in blaugraue Schatten hüllte, bequemte sich der Kapitän schließlich aufzustehen. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, spazierte er pfeifend am Strand entlang und blickte prüfend auf die Wasserlinie.
    Grog, der sich in der Zwischenzeit wieder etwas beruhigt hatte, beobachtete ihn misstrauisch. Daher war es Pirx, der die Veränderung als Erster bemerkte.
    »Das Wasser! Es steigt!«, rief der Pixie und schlug vor Freude Saltos in der Luft.
    Tatsächlich konnten die Gestrandeten dabei zusehen, wie das Meer Stück für Stück den Strand heraufkroch. Zaghaft umspülte es erst den Bug, schwappte an den Planken entlang und umschloss die
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schließlich komplett. Das Schiff knarrte und ächzte, da die einbrechenden Wassermassen es hin und her schaukeln ließen und zu guter Letzt anhoben.
    »Was habe ich gesagt, hm?« Arun grinste schelmisch.
    »Gar nichts hast du gesagt!«, klagte der Grogoch. »Statt uns schwitzen und bangen zu lassen, hättest du ja wohl erwähnen können, dass die Flut unser Problem lösen wird.«
    »Ganz sicher war ich mir nicht. Im Grunde weiß man in diesen Gewässern nie genau, wann und wohin sich das Wasser bewegt. Nicht einmal die ältesten Orang Laut wissen, nach welchem Rhythmus sich die Gezeiten bewegen, wann die Ebbe kommt und wann die Flut. Die Inselkette Langkawi besteht aus neunundneunzig oder hundertvier kleinen und größeren Inseln. Neunundneunzig Inseln sind es bei Flut, hundertvier bei Ebbe.«
    »In der Elfenwelt?«, hakte Pirx nach.
    »Nein, in der Menschenwelt, aber das hat auch Auswirkungen auf uns. Wegen der widersprüchlichen Meeresströmungen kommt es vor, dass hier in drei Tagen sieben verschiedene Gezeiten auftreten. Nicht einmal die Einheimischen können vorhersagen, ob gerade Ebbe oder Flut ansteht. Aber ich habe darauf gehofft und wurde nicht zum ersten Mal nicht enttäuscht, denn wie es scheint, ist die See meine wahre Geliebte.«
    Arun zwinkerte und rief dann laut: »Alle Mann an Bord! Kurs auf Langkawi! Nach wie vor gilt es, eine Jungfrau in Not zu retten!«
    Während das Schiff auf die Hauptinsel des Archipels zusteuerte, saßen Arun, Grog und Pirx zusammen in der Kapitänskajüte und schmiedeten Pläne für Rians Befreiung.
    »Wir stürmen hinein, nehmen sie an der Hand und stürmen mit ihr gleich wieder hinaus«, schlug Pirx vor. Dabei hüpfte er auf der großen Karte herum, die der Piratenkapitän auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    Auf dem Pergament, das die gesamte Fläche bedeckte, war das Eiland eingezeichnet und mit waagrechten und senkrechten Strichen in Planquadrate unterteilt. Verschiedene Schattierungen und Riffelstrukturen zeigten an, wo sich Berge, Flüsse, Sumpfland und Dschungel befanden. Gestrichelte und gepunktete Linien markierten zusätzlich offizielle Handelswege und bekannte Trampelpfade.
    »Ich fürchte, so einfach wird es nicht gehen.« Nachdenklich tippte Arun auf eine weit gestreckte Bucht im Süden. »Dort liegt die Hauptstadt, wenn man sie so nennen mag. Zumindest in der Elfenwelt besteht sie vornehmlich aus einer Aneinanderreihung unzähliger Boote, die da vor Anker

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