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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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liegen und mit einem Gewirr aus Stegen und Seilen miteinander, aber auch mit dem Land verbunden sind.«
    Er fuhr mit dem Finger etwas höher an den Berghang. »Hier oben liegt der Wohnsitz des Königs, der im Übrigen Suradets Bruder ist. Rhodri lebt vom Tribut der Händler an ihn.« Arun schnaubte verächtlich. »Wir können also auf keinen Fall mit einer freundlichen Begrüßung rechnen. Im Gegenteil, man wird uns sicher mit Fangnetzen und Prügeln begegnen.«
    »Aber wie sollen wir Rhiannon denn überhaupt finden?«, fragte Grog. »Sie könnte überall sein.«
    »Richtig, aber wie ich Rhodri kenne, feiert er garantiert wieder irgendein Fest mit großem Tamtam. Also eine gute Chance, sich anzuschleichen, unterzumischen und die Leute auszuhorchen. Mit der richtigen Pulle Schnaps findet man früher oder später immer einen, der entsprechend redselig wird.« Arun zwinkerte. »Das Schwierige wird nur sein, erst einmal unbemerkt auf die Insel zu gelangen.«
    Pirx wollte es sich gerade auf der Karte gemütlich machen, da griff Arun ihn am Schlafittchen, hob ihn hoch und kreiste mit dem Finger der anderen Hand eine Stelle auf der anderen Seite der Insel ein. »Deshalb werden wir das Eiland umrunden und genau hier ankern.«
    »Aber von da aus sind es doch mindestens fünfzehn Wegmeilen bis zur Burg«, wandte der Grogoch ein. Er versuchte, die Strecke mit seinen dicken behaarten Fingern abzumessen.
    »In der Tat!«, bestätigte der Kapitän. »Allerdings sollte das ein paar tapfere Recken wie uns nicht weiter aufhalten, stimmt’s?«
    Grog kniff die Augen leicht zusammen und beugte sich tiefer über die Karte. »Ist das auf der Küstenseite nicht alles Sumpfgebiet? Und da, steht da nicht ein Berg mittendrin?«
    Arun machte ein paar wegwischende Bewegungen mit den Händen. »Ja, ja, mag schon sein. Deine Motzerei hilft uns nicht weiter. Willst du deine Prinzessin nun retten oder nicht?«
    Natürlich wollte Grog, und eine andere Chance, als sich auf den Plan des Kapitäns einzulassen, blieb ihnen sowieso nicht. Missmutig rieb er sich das Kinn und nickte. »Also schön. Wenn das der einzige Weg ist, muss es eben so funktionieren.«
    »Gutes Kerlchen, so ist es richtig. Man muss an seine Möglichkeiten glauben, um sie wahr werden zu lassen.« Arun lächelte strahlend und tätschelte die beiden Kobolde am Kopf. »Ach, und bevor ich es vergesse. Ihr solltet für die Kleine vielleicht ein paar Kleider bereithalten. Als ich sie zuletzt sah, steckte ein Walross sie gerade in ein viel zu großes Nachthemd.«
    In mittlerweile gewohnt rasanter Fahrt schoss die
Jolly Joker
über das Meer, nachdem Arun ein weiteres Mal seine Kiste geöffnet und einen Sturm zusammengemischt hatte, der nach Frühling roch. Immer wieder wirbelten kleine Kirschblütenblätter, die aus dem Himmel zu regnen schienen, über das Deck.
    Trotzdem konnte der Grogoch sich für diese Art des Reisens und für die Fahrt übers Wasser nicht erwärmen. Wenn er nicht gerade Seetang oder Sand aus seinem Haarkleid fummelte oder sich gegen den Wind an den Halteseilen festklammerte, kämpfte er mit seinem Magen, der partout nicht bei sich behalten wollte, was Grog sich beim Abendbrot einverleibt hatte.
    Pirx dagegen schien langsam Gefallen an der Sache zu finden. Mutig wie nie krabbelte er in den Wanten herum, turnte an den Rahen oder hangelte sich die vom Sturm gebeutelten Taue entlang. Allein vom Zusehen bekam es Grog mit der Angst zu tun.
    Wenige Stunden später, der Mond erhob sich langsam im Osten, erreichten sie die Nordseite von Langkawi. Arun sperrte seine Stürme wieder ein und gab Anweisung, hinter einem größeren Felsen im Wasser den Anker zu werfen. Dort, außer Sichtweite möglicher Späher, wollte er ein Beiboot klarmachen.
    »Kommen deine Piraten nicht mit?«, fragte Grog, als sie zu dritt in dem Dingi standen und langsam ins Wasser hinabgelassen wurden.
    »Na, zuerst einmal würden so viele trampelnde Leute viel zu viel Aufmerksamkeit erregen«, wiegelte der Piratenkapitän etwas zu hastig ab.
    Daher forschte der Kobold mit gerunzelter Stirn und zusammengezogenen Brauen nach. »Und der andere Grund ist …?«
    »Na ja, wie soll ich sagen«, druckste Arun ein wenig herum. »Unter den Zechern in den Tavernen erzählt man sich, dass die Toten auf dieser Seite der Insel umherwandern. Das ist für die Mannschaft nicht gerade ein Ansporn, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Das ist doch Blödsinn«, widersprach Grog. »Wie soll das gehen? Die Toten gehen nach

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