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Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Bevor wir anfangen– wissen Sie, was ein Meineid ist?« Richter Yecks erhobene Stimme und sarkastischer Ton ließen keinen Zweifel daran, dass er davon überzeugt war, dass Gordon genauso lügen würde wie seine Kollegen.
    » Ja«, bestätigte der, wobei er sich gehetzt umsah.
    » Und Ihnen ist klar, dass Sie für einen Meineid im Gefängnis landen können?«
    Bevor er antworten konnte, meldete sich Ms. Caffrey empört zu Wort. » Also bitte, Euer Ehren, bis jetzt hat er noch gar nichts gesagt.«
    » Das ist mir klar«, konterte Yeck. » Das war nur ein freundlicher Hinweis. Sie haben das Wort.«
    » Mr. Gordon«, sagte Ms. Caffrey, » würden Sie dem Gericht bitte schildern, was passiert ist?«
    Gordon schien plötzlich vom Hals abwärts von einer Lähmung befallen zu sein, nur seine Gesichtsmuskeln bewegten sich noch. Seine Züge verzerrten sich vor Anspannung, er wirkte völlig überfordert. Er versuchte zu sprechen, brachte aber kein Wort heraus. Verzweifelt sah er Ms. Caffrey an, aber die suchte irgendetwas in ihrem Aktenkoffer.
    Wenn er log, wanderte er vielleicht ins Gefängnis. Wenn er die Wahrheit sagte, wurde sein Kumpel Larry möglicherweise verurteilt, und er selbst war seinen Job los.
    » Also, Euer Ehren«, murmelte er schließlich, » eigentlich habe ich gar nichts gesehen.«
    Mit so etwas hatte Richter Yeck gerechnet. » Aber alle drei Jungen haben erklärt, Sie hätten direkt daneben gestanden. Wie können Sie da nichts mitbekommen haben? Sagen Sie wirklich die Wahrheit?«
    » Also, Euer Ehren, eigentlich will ich lieber nicht aussagen.«
    » Gute Idee. Gehen Sie auf Ihren Platz zurück.«
    Die Eingangstür öffnete sich, und zwei weitere Polizeibeamte kamen herein und setzten sich.
    » Haben Sie weitere Zeugen, Ms. Caffrey?«
    » Nein, Euer Ehren.«
    » Mrs. Boone ?«
    » Ja, Euer Ehren, wir möchten Dr. Neal Kohl in den Zeugenstand rufen. Das ist der Tierarzt, der Judge behandelt hat.«
    Dr. Kohl kam vor und wurde vereidigt. Mrs. Boone bat ihn, die Verletzungen zu beschreiben. Langsam und in allen Einzelheiten sagte Dr. Kohl aus, Judge habe zahlreiche Verletzungen oben, seitlich und hinten am Kopf sowie zwei weitere an der oberen Wirbelsäule erlitten. Und dann habe er natürlich ein gebrochenes Bein.
    » Sie haben die Zeugenaussagen gehört, Dr. Kohl«, sagte Mrs. Boone . » Wodurch sind die Verletzungen verursacht? Durch eine Vielzahl von Schlägen mit einem Stock oder durch die Gummireifen eines Fahrrads?«
    » Einspruch«, sagte Ms. Caffrey.
    » Abgelehnt. Bitte antworten Sie, Dr. Kohl.«
    Dr. Kohl lächelte und holte tief Luft. » Es ist unsinnig zu behaupten, der Hund sei von einem Fahrrad überrollt worden. Die Verletzungen wurden durch mehrere mit großer Wucht geführte Schläge mit einem stumpfen Gegenstand verursacht.«
    Richter Yeck sah Ms. Caffrey an, aber sie hatte ihr Pulver verschossen.
    » Danke, Dr. Kohl. Sie sind entlassen. Möchten sich die Anwälte noch einmal äußern? Gibt es weitere Zeugen?« Richter Yeck sah auf die Uhr. » Wir sind jetzt seit fast zwei Stunden hier. Hat noch jemand etwas zu sagen, bevor ich meine Entscheidung fälle?«
    Niemand meldete sich. Auf der Boone -Seite herrschte der allgemeine Eindruck vor, dass genug gesagt worden war, und auf der anderen Seite des Gangs hatte sich nackte Angst breitgemacht.
    Richter Yeck sah die Gerichtsstenografin an. » Bitte protokollieren Sie das mit. Ich bin hier mit zwei völlig verschiedenen Versionen der Ereignisse konfrontiert. Die drei Jungen erzählen eine Geschichte, die drei Vermesser eine andere. Normalerweise liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, aber das ist hier anders. Ich glaube den Kindern und bin davon überzeugt, dass die Vermesser Samson, Keeth und Green mir eine Lügengeschichte aufgetischt haben, um ihren Hals aus der Schlinge zu ziehen.« Er warf den Männern einen wütenden Blick zu. » Sie haben sich offensichtlich gedacht, Sie könnten in meinen Sitzungsraum spazieren und dem Tiergericht Lügen auftischen, ohne dass dies Konsequenzen hätte. Sie denken, das Gericht würde erwachsenen Männern eher Glauben schenken als ein paar Kindern. Das ist eine höchst bedauerliche Haltung. Lügen sind Lügen, unabhängig davon, wer sie verbreitet, und wenn Sie vor Gericht unter Eid die Unwahrheit sagen, untergraben Sie unser Rechtssystem. Ich befinde Sie, Mr. Samson, der Tierquälerei für schuldig, einer Straftat der Kategorie drei, weil sie das vorsätzliche Zufügen von Schaden beinhaltet. Dafür

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