Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)
Raum war klar, dass sie es sich bereits gründlich mit dem Richter verdorben hatte. Es konnte nur noch schlimmer werden.
Ms. Caffrey antwortete nicht.
» Sonst noch etwas?«, fragte Richter Yeck streng.
Sie schüttelte den Kopf. Nein.
» Mrs. Boone «, sagte Richter Yeck, » soweit mir bekannt ist, haben Sie die anwaltliche Vertretung Ihres Sohnes, des Halters des Tieres, übernommen, und werden von Rechtsanwalt Woods Boone unterstützt. Ist das richtig?«
» Das ist richtig, Euer Ehren«, sagte Mrs. Boone freundlich lächelnd.
» Dann rufen Sie bitte Ihren ersten Zeugen auf.«
» Theodore Boone «, sagte Mrs. Boone .
Theo erhob sich, ging zehn Schritte und setzte sich auf einen alten Stuhl vor dem Richter.
» Heb die rechte Hand, Theo«, sagte dieser. » Schwörst du, die Wahrheit zu sagen?«, fuhr er fort, als Theo die Hand gehoben hatte.
» Ich schwöre.«
» So, Theo, ich weiß, dass du schon öfter hier warst, aber heute ist alles ein wenig anders. Die Gerichtsstenografin schreibt jedes Wort mit, deshalb musst du langsam und deutlich sprechen, verstanden? Das gilt für alle Zeugen.«
» Ja, Euer Ehren«, sagte Theo.
» Bitte, Mrs. Boone .«
Mrs. Boone blieb sitzen. » Kannst du dem Gericht bitte schildern, was passiert ist, Theo?«
So langsam und deutlich wie möglich erzählte Theo die Geschichte von der Begegnung mit den Vermessern. Er deutete direkt auf Larry Samson, als er beschrieb, wie dieser den Hund verprügelt hatte. Mit erstickter Stimme schilderte er, wie er seinen blutenden, bewusstlosen Hund auf die Arme genommen hatte und losgerannt war. Im Laufen hatte er die Männer noch lachen hören. Bei seiner Aussage blickte er Judge an, seine Mutter, seinen Vater, Ike, seine Freunde und manchmal auch die vier Männer, die allesamt die Arme vor der Brust verschränkt hatten. Ein- oder zweimal runzelte Larry Samson die Stirn und schüttelte den Kopf, als würde Theo Lügen verbreiten.
Er erzählte seine Geschichte ohne Unterbrechung, und als er fertig war, verzichtete Ms. Caffrey darauf, ihn ihrerseits zu befragen.
Dann war Hardie an der Reihe, schließlich Woodie. Alle drei erzählten dieselbe Geschichte und blieben strikt bei der Wahrheit. Im Sitzungsraum war es mucksmäuschenstill, als sie aussagten, und Richter Yeck registrierte jedes Wort.
» Haben Sie noch weitere Zeugen, Mrs. Boone ?«, fragte er.
» Im Augenblick nicht. Vielleicht später.«
» Gut. Ms. Caffrey, rufen Sie Ihren ersten Zeugen auf.«
» Euer Ehren, ich rufe den Angeklagten Larry Samson auf.«
Als der Zeuge aufstand und nach vorne stapfte, erhob sich Judge langsam vom Boden und blieb unsicher auf seinen drei gesunden und dem einen gebrochenen Bein stehen. Er knurrte leise, nur so laut, dass Theo und Ike ihn hören konnten. Theo griff nach unten, tätschelte ihm den Rücken und zischte » Schscht«. Judge beruhigte sich ein wenig, ließ aber Larry Samson nicht aus den Augen, als würde er sich den Mann am liebsten richtig vorknöpfen.
Samson setzte sich auf den Zeugenstuhl, schwor die Wahrheit zu sagen und fing praktisch sofort an zu lügen. Nachdem er Adresse und Arbeitgeber genannt hatte, begann Ms. Caffrey mit der Befragung.
» Mr. Samson, Sie haben gehört, was die drei Jungen gesagt haben. Bitte erzählen Sie uns Ihre Version des Vorfalls.«
Er setzte ein höhnisches Grinsen auf. » Die Jungen lügen, einer wie der andere«, waren seine ersten Worte. » Es war Freitagnachmittag, wir hatten eine harte Woche hinter uns und wollten gerade Feierabend machen. Plötzlich sind diese drei Jungen auf ihren Fahrrädern mit dem Hund aufgetaucht und haben angefangen, uns zu drohen. Der da drüben im blauen Hemd, dieser Hardie, der war der Wortführer und hat behauptet, wir wären auf dem Grund seiner Familie und sollten sofort verschwinden. Wir wollten sowieso los, der Tag war vorbei, die Woche zu Ende, aber der da führte trotzdem große Reden, dass wir uns nicht auf dem Grundstück seiner Familie aufhalten dürften. Dann mischte sich der Boone -Junge ein und wollte uns wegen unbefugten Betretens festnehmen lassen. Die haben das Maul aufgerissen, wir haben uns nicht lumpen lassen, aber wir hatten bestimmt nicht vor, uns mit einer Horde kleiner Kinder zu prügeln. Dann wollte Boone auf seinem Handy die Polizei anrufen, also haben wir ihn natürlich erst recht angebrüllt. Schließlich haben wir den Jungen gesagt, wir wollten sowieso wegfahren, da sind sie wieder auf ihre Räder gestiegen. Der Hund hatte rumgeschnüffelt
Weitere Kostenlose Bücher