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Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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verurteile ich Sie zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten.«
    » Sechs Monate!«, brüllte Samson. » Soll das ein Witz sein?«
    » Nein. Reicht Ihnen das nicht?«
    » Sie sind ja völlig bescheuert!«, brüllte Samson erneut und sah aus, als wollte er sich auf den Richtertisch stürzen.
    Sofort erhoben sich zwei Polizeibeamte und hielten sich bereit. Samsons Frau, die hinter ihm saß, schluchzte laut. » Ich habe Frau und Kinder!«, schrie er.
    » Ruhe, Mr. Samson!«, befahl Richter Yeck. » Ich bin noch nicht fertig. Weiterhin befinde ich Sie des Meineids für schuldig und verurteile Sie zu einer Freiheitsstrafe von sechzig Tagen, die zusätzlich zu den sechs Monaten zu verbüßen sind.«
    » Das hier ist kein Tiergericht, das ist ein Zoo«, zischte Samson.
    » Schaffen Sie ihn weg«, sagte Richter Yeck zu den Polizeibeamten, die sich Samson schnappten, ihm Handschellen anlegten und ihn halb wegschleiften. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, nahm sich Richter Yeck Willis Keeth und Lester Green vor, die kreidebleich geworden waren und ihn aus großen Augen anstarrten.
    Ihnen stockte der Atem, und auch der Richter musste erst einmal tief Luft holen.
    » Sie, Mr. Gordon«, sagte er, » waren klug genug, keine Aussage zu machen, daher bleiben Sie heute auf freiem Fuß. Mr. Keeth und Mr. Green haben weniger Glück. Ich befinde Sie des Meineids für schuldig und verurteile Sie zu einer Freiheitsstrafe von sechzig Tagen.«
    » Dagegen werden wir Berufung einlegen«, sagte Ms. Caffrey.
    » Das ist Ihr gutes Recht, aber jetzt gehen die beiden erst einmal ins Gefängnis. Bringen Sie sie weg.«
    Die Polizeibeamten eilten zu Keeth und Green. Nachdem sie ihnen Handschellen angelegt hatten, führten sie die beiden ab.
    Als sie an Judge vorbeikamen, stand der kleine Hund auf allen Vieren und knurrte, so laut er konnte.

Achtzehn
    Judge schlief, wie neuerdings immer, am Fußende von Theos Bett, nicht darunter. Wenn er sich nachts unruhig von einer Seite auf die andere warf, wimmerte er manchmal, weil die Wunden schmerzten. Theo redete ihm dann gut zu, und meistens schlief der Hund wieder ein. Judges Wunden heilten schnell, und er genoss die Aufmerksamkeit. Theo schlief nicht besonders gut, aber das war ihm egal. Nie wieder würde er wegen einer Kleinigkeit mit seinem Hund schimpfen.
    Am Donnerstagmorgen nach der Verhandlung am Tiergericht trug Theo Judge nach unten und ließ ihn in den Garten. Mrs. Boone saß im Morgenmantel am Küchentisch, trank Kaffee und las die Zeitung.
    » Titelseite«, sagte sie und reichte Theo die Strattenburg Gazette.
    » Vermesser wandern ins Gefängnis« verkündete eine große Überschrift unten auf der Seite. In der Mitte des Artikels war ein Foto von Theo mit Judge auf dem Arm abgedruckt, wie er das Gerichtsgebäude verließ. In der Aufregung hatte Theo die Reporter und Fotografen nur am Rande wahrgenommen.
    » Wow«, sagte er bewundernd, als er das Foto betrachtete.
    » Theodore Boone , hier mit seinem Hund Judge, erklärt, die Umgehungsstraße und die damit verbundenen kriminellen Machenschaften bekämpfen zu wollen«, besagte die Bildunterschrift.
    » Hast du das wirklich gesagt?«, fragte seine Mutter.
    » Muss ich wohl.«
    » Das sind aber heftige Worte, findest du nicht?«
    » Kann schon sein.« Theo las den Artikel. Seine beiden Eltern wurden zitiert, Mora Caffrey, Richter Yeck und Larry Samson. Insgesamt wurden die Ereignisse durchaus korrekt wiedergegeben. Die Verurteilten waren mit der Entscheidung des Gerichts nicht einverstanden und wollten in Berufung gehen. Ms. Caffrey versprach, ihre Mandanten bis Donnerstagmittag aus dem Gefängnis zu holen. Mr. Silas Quinn erklärte, er habe ein Zivilverfahren gegen die vier Männer und ihre Firma angestrengt. Und so weiter. Im Grunde nichts Neues, bis auf das recht gut gelungene Foto von Theo und Judge auf der Titelseite. Theo war damit durchaus zufrieden.
    » Den Begriff ›kriminell‹ hättest du dir besser verkniffen«, sagte Mrs. Boone .
    » Wieso? Wenn die Typen keine Kriminellen sind, wer dann? Erst dringen sie unbefugt auf Privatgrund ein, und dann verprügeln sie meinen Hund mit einem Stock. Besonders anständig finde ich das nicht.«
    » Du musst aufpassen, was du Journalisten gegenüber sagst, Theo. Die stürzen sich geradezu auf ein falsches Wort. Besonders Norris Flay.«
    » Wer ist Norris Flay?«
    » Der Mann, mit dem du geredet hast. Der den Artikel geschrieben hat. Er ist schon lange im Geschäft und versteht sich

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