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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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auf die Zeichen gestarrt hatte. Dass er dabei mit seinen Fingern über die kleinen silbernen Anhänger strich und seine Lippen sich dabei bewegten, sah Wesley nicht.
    Henriece drehte sich ihm zu.
    „Folge mir“, forderte er ihn auf und bewegte sich auf den Mittelgang zu. „Wenn er hier ist, dann weiß er auch, dass wir hier sind.“
    Geradewegs schritt er dem Opfertisch entgegen, ohne seine Finger von seinem Amulett zu lassen. Dicht vor dem Gebetstisch blieb er stehen. Wesley stellte sich neben ihm.
    „Ich werde ihn jetzt rufen“, flüsterte Henriece ihm zu. „Gleichzeitig werde ich dieses Tuch auf dem Tisch zusammenlegen und es anzünden.“
    Noch ehe Wesley etwas erwidern konnte, begann er, das Tuch zusammenzufalten. Lauthals rief er dabei die Worte:
    „SCARLIET – ICH WEISS, DASS ES DICH GIBT. SIEHE HIER, WAS ICH VON DEINEM RITUAL HALTE!“
    Aufmerksam ließ Wesley seinen Blick von der Tür des Vorraumes zum Nebeneingang und dann zu der Tür, die in den Glockenturm führte, wandern. Nichts geschah. Niemand betrat die Kirche, um das Vorhaben zu verhindern.
    Nachdem Henriece das gottesabtrünnige Tuch zusammengefaltet hatte, ergriff er eine Kerze und hielt das Feuer an den Stoff, der augenblicklich in Flammen aufging. Für mehrere Sekunden erhellte sich ihr Umfeld, sodass auch der dunkelste Winkel eingesehen werden konnte. Es schien wirklich niemand da zu sein. Die Flammen drohten zu dem zweiten Tuch überzugreifen, welches das Kreuz bedeckte. Henriece zog vorsichtig daran. Erst schwer, dann leichter ließ es sich herunterziehen. Entsetzt machte Wesley gleich mehrere Schritte zurück. Er starrte auf den blutigen Kopf des Paters.
    „Athelwolds!“, entfuhr es ihm.
    Mittels eines Seils, das um die Beine des Toten geschlungen war, war er kopfüber am Querbalken festgebunden worden. Die mannshohe Holzfigur des Jesus Christus war weg.
    Henriece schluckte. Der Anblick kostete ihm Überwindungskraft. Langsam faltete er das Tuch auf dieselbe Weise zusammen und legte es auf den brennenden Altar.
    „Pater Athelwolds“, wiederholte sich Wesley gefasster. „Von deinem Landstreicher nicht die Spur!“
    „Das ist eine Spur“, berichtigte ihn Henriece. „ZEIG DICH, SCARLIET!“, rief er aus vollem Hals. Von allen Seiten brach sich seine Stimme wider, übertönte sogar das Getöse des Gewitters. „NUR FEIGLINGE VERSTECKEN SICH!“
    Für mehrere Sekunden hielt er inne, sagte nichts, sondern lauschte nur von einer Richtung zur anderen. Keine Schritte, keine Stimme, nur das Zucken der Blitze und das donnernde Getöse, das noch mehr an Heftigkeit zugenommen hatte, vermischt mit dem Knistern der brennenden Leintücher – weiter nichts.
    „Durchsuchen wir die Kirche“, sagte er dann. „Der Geheimgang, wo könnte er sein?“
    Wesley schaute ihn mit fahlem Blick an. Henriece las nicht nur Angst darin. Auch Wut spiegelte sich in den Augen des Arztes.
    „Versuchen wir es beim Glockenturm“, antwortete er nach langem Überlegen. „Dort – könnte ich es mir vorstellen.“
    „Geh du voraus“, forderte Henriece ihn auf. „Du kennst dich hier wahrscheinlich besser aus als ich.“
    Wesley nickte stumm. Er ging an ihm vorbei auf die Tür zu, die rechts vom Altar in den Glockenturm führte.
    Im selben Moment betrat jemand lautlos den Saal.
    March.
    In der einen Hand hielt sie die abgesägte Schrotflinte, in der anderen ein langes Messer. Über ihr Gesicht flog ein breites hässliches Grinsen, als sie die beiden im Glockenturm verschwinden sah.
    „Vielleicht ist er oben auf dem Turm“, bemerkte Wesley leise, und folgte dem Lichtkegel, der einen Teil der Holzstufen beleuchtete, die sich steil nach oben wendelten.
    Eine Mauerstärke neben dem Treppenaufgang war eine niedrige Tür – oder vielmehr ein kleiner Verschlag aus Brettern – die von zwei verrosteten Eisenbändern verriegelt wurde. Vorsichtig versuchte Henriece den Verschlag zu öffnen, da machte ihn Wesley auf das kleine Hängeschloss aufmerksam, das eines der Bänder an eine Öse kettete. Mit dem Dolch versuchte er, das Schloss zu sprengen.
    „Ich steige auf den Turm“, raunte ihm Henriece ins Ohr. „Versuch du so lange, die Tür zu öffnen.“
    „Geh nur“, erwiderte Wesley. „Ich hole mir nur eine Kerze. Ohne Licht schaffe ich das nicht.“
    Noch während er das sagte, hatte er von dem Verschlag abgelassen und verschwand auch schon hinter der Tür zum Altarbereich. Henriece zögerte nicht lange und machte sich daran, den Turm zu besteigen. Dabei betrat

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