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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Chrissie hatte davon gesprochen. Er soll die Rollen, es sind Schriftstücke, studieren.
    Plötzlich, für den Bruchteil einer Sekunde, sah sich Henriece als den Jungen, von dem Chrissie erzählt hatte. Und – auf einmal war ihm, als wisse er über den Inhalt der Schriftrollen Bescheid. Langsam, sehr langsam wanderte sein Blick auf Wesley. Prüfend und geschockt zugleich musterte er ihn.
    „Du bist nicht verletzt?“ Seine Stimme klang verkrampft.
    „Verletzt?“ Wesley sah ihn fragend an.
    „Ungefähr ab der Mitte des Ganges ist eine Blutspur, die vor dieser Tür hier endet.“
    Wesley schluckte. Demonstrativ blickte er auf seine Hände und dann an seinem Körper hinab. „Nein“, hauchte er, „ich bin nicht verletzt.“
    „Dann muss sich noch jemand hier befinden.“ Henriece drehte sich um und prüfte die Tür, die noch weit offen stand.
    „Scarliet?“ Wesley folgte seinem Blick.
    „Auf dem Turm habe ich Ron getroffen. Jemand hatte ihn mit den Händen an die Brüstung genagelt. Es war grausam! Der, der das getan hat, ist zu allem fähig, Joseph. Du hast nichts gehört, als du durch den Gang gelaufen bist?“ Henriece schwenkte seinen Blick auf Wesley. „Einen Schlag vielleicht?“
    „Ein dumpfes Geräusch habe ich gehört. Aber ich dachte, das sei von dir...“
    Henriece bewegte langsam seinen Kopf hin und her. „Jemand befindet sich noch in unserer Nähe“, flüsterte er. „Ich will mir unbedingt diese Schriftrollen ansehen. Könntest du so lange die Tür im Auge behalten?“
    Wesley nickte nur und kam schweigend der Aufforderung nach. Henriece fühlte ein Unbehagen in dem Arzt, der sich offensichtlich widerwillig von dem Pult löste. Wesley lehnte die Tür an, sodass er durch einen Spalt hindurch spähen konnte.
    Du musst diese Zeichen studieren, bis du sie auswendig zusammenfügen und deren Bedeutungen erkennen kannst, fuhr es Henriece in dem Moment durch den Kopf, als er eine der Rollen zwischen die Finger nahm. Das Buch ignorierte er noch – die Schriftrollen waren es, die ihn magisch anzogen. Seine Hände zitterten, als er das Lederband auseinanderschnürte. Vorsichtig rollte er sie auf der Tischoberfläche aus und stellte am oberen Ende einen der Kerzenständer darauf, das andere Ende hielt er mit dem Daumen fest.
    Verschiedene Zeichen und Symbole waren mit roter Tinte auf das Pergament gemalt worden. Wirr von oben bis unten. Unter jedem dieser Symbole stand ein Name, hinter dem in Klammer die jeweilige Bedeutung geschrieben stand. Henriece betrachtete die Zeichen und wusste schon deren Bedeutung, ohne überhaupt erst den Namen gelesen zu haben...
    Diese Symbole, zusammengefügt in der richtigen Reihenfolge, verleihen dir die Macht, Raum und Zeit ineinander verschmelzen zu lassen. Ihm war, als würde jemand diese Worte in seine Gedanken legen. Vielleicht eine Erinnerung, die noch weit vor seiner Geburt lag?
    Beherrsche sie, mein Sohn. Nicht mehr lange, dann wird meine Zeit vorüber sein. Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn, als er die nächste Rolle an sich nahm.
    Plötzlich vernahm er hinter sich einen unterdrückten Aufschrei. Jäh wirbelte er herum. Wesley stand wie versteinert vor der Tür und starrte auf einen abgesägten Gewehrlauf, der ihm durch den Türspalt hindurch unter das Kinn gedrückt wurde.
    Geistesgegenwärtig wollte Henriece auf die Seite der Tür springen, um sich dahinter zu verbergen, da wurde sie jählings aufgestoßen. March stand breitbeinig da, in der einen Hand die abgesägte Flinte, die sie Wesley gegen den Kehlkopf presste, mit der anderen Hand hielt sie sich am Unterarm fest, den sie sich erheblich verletzt haben musste, da immer wieder ein Tropfen Blut zwischen ihren Fingern herausquoll.
    „Da wird sich mein Herr und Meister aber freuen, wenn ich ihm eure Köpfe präsentiere“, grinste sie von Wesley zu Henriece. „Vor allem deine spanische Trophäe wird er mir tausendfach danken.“
    „Was – ist – in – dich – gefahren – March“, krächzte Wesley. Der Druck des Gewehrlaufes ließ einen anderen Ton gar nicht zu.
    „Was fragst du?“, giftete sie ihn an. „Du wolltest ja nie dabei sein. Hättest du auf uns gehört, du blöder Narr! Ja, das hat er gesagt – Narr. Auch Narren müssen sterben. Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, dir den Kopf abzuschneiden.“
    „Scarliet“, nannte Henriece den Namen, machte vorsichtig einen Schritt nach vorn, um die Reaktion der Alten zu testen. Augenblicklich fuhr sie mit dem Gewehrlauf zu ihm

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