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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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noch nicht erblicken.
    „Was ist passiert?“, fragte Wesley ungewöhnlich ruhig und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. Die Berührung schien sie ein wenig zu beruhigen.
    „Mein Vater“, erwiderte sie und drehte sich gleichzeitig um. Im selben Augenblick trat Dolph hervor. Krampfhaft versuchte er, sich am Türrahmen festzuhalten.
    „Sie kommen wie gerufen“, versuchte er trotz höllischer Schmerzen zu scherzen. Schnell ergriff Wesley einen Stuhl, auf den Dolph sich gerade noch setzen konnte. Sachte nahm er den provisorischen Verband von der Wunde. Für einen Moment warf er einen Blick auf Sally und es fiel ihm nicht schwer zu schlussfolgern, was Dolph diese Wunde zugefügt hatte.
    „Besser wir gehen zu mir in die Praxis“, sagte Wesley, indem er das blutende Provisorium wieder auf die Wunde drückte.
    „Im Keller“, flüsterte Dolph. „Jemand befindet sich im Keller. Wir müssen die Tür aufschlagen.“
    „Im Keller?“ Wesley sah ihn an, als hätte er nicht richtig verstanden.
    „Bill und Helen Tanner“, sagte Chrissie erregt. Zitternd hielt sie sich an der Stuhllehne fest und musterte Wesley von der Seite. Für einen Augenblick wurde es still. So still, dass sie die leisen Klopfzeichen deutlich vernehmen konnten.
    Unverkennbar: Es wollte sich jemand bemerkbar machen.
    Dolph versuchte aufzustehen.
    „Was wollen Sie tun?“, fragte Wesley und drückte ihn sanft in den Stuhl zurück.
    „Geben Sie mir dieses verdammte Gewehr“, zischte Dolph.
    Wesley begriff sofort. Er löste sich von ihm und griff nach der Schrotflinte, die nicht weit von Dolphs Füßen entfernt neben Sally lag. Als hätte er es schon tausend Mal gemacht, lud er den Karabiner durch.
    „Auf das Schloss“, flüsterte er und drückte ab. Die Schrotkugeln zerfetzten das Holz, der Druck öffnete die Tür und ein dunkles hochkantiges Loch gähnte ihnen entgegen.
    Für mehrere Augenblicke herrschte Totenstille.
    „Wir müssen uns beeilen!“, drängte Dolph ungeduldig. „Irgendwo ist die Wirtin. Oder der Wirt! Der ist bestimmt genauso gefährlich.“
    „Hang ist tot“, erwiderte Wesley trocken. „March habe ich vorhin Richtung Kirche gehen sehen. Sie hatte eine Schaufel bei sich.“
    „Und wenn sie zurückkommt?“
    „Sie wird erst zurückkommen, wenn sie das Grab für Hang ausgehoben hat.“ Wesley hielt Dolph die Schrotflinte entgegen. Noch ehe er etwas sagen konnte, war er in der dunklen Öffnung verschwunden. Ein kleiner Lichtschimmer drang von unten herauf. Vorsichtig tastete Wesley sich die Stufen hinab. Etwas abseits der letzten Stufe stand auf dem Boden eine Öllampe. Der Schein reichte nur aus, um einen Umkreis von ungefähr zwei Metern gerade noch zu beleuchten.
    „Ich bin ein Freund“, rief Wesley mit unterdrückter Stimme. Ein leises Brummen kam zurück. Es klang, als würde jemand mit zugehaltenem Mund: ‚Ich bin hier‘ schreien. Wesley hielt direkt darauf zu. Zwei Schritte später sah er Bill und Helen auf dem Boden liegen. Mit viel Mühe war es Helen gelungen, sich auf dem Steinboden entlang zu robben, wobei sie die Lampe vor sich hergeschoben hatte.
    Bill war nach seinem Sturz in Bewusstlosigkeit gefallen, nach wenigen Stunden aber wieder erwacht. Stückweise hatte er sich darauf auf die Seite geschleppt, bis er wieder in Ohnmacht fiel, wo ihn Helen dann aufgefunden hatte.
    Wesley nahm Helen das Klebeband vom Mund und zog ihr vorsichtig den alten Lumpen heraus.
    „Gott sei Dank“, atmete Helen auf. Mehr sagte sie nicht. Wesley drillte den Draht auseinander, der schon tiefe Wunden in ihr Fleisch geritzt hatte. Sofort beugte sie sich über Bill.
    „Schatz“, rief sie ängstlich und rüttelte an seinem Körper.
    Wesley prüfte den Puls. „Er ist sehr schwach“, stellte er fest. „Wie steht es mit Ihnen? Wie lange sind Sie schon hier?“
    „Ich weiß nicht wie lange“, erwiderte Helen. „Welchen Tag haben wir?“ Jedes Wort verlangte sehr viel Kraft von ihr ab.
    „Mittwoch“, antwortete Wesley und griff Bill unter die Arme. Nachdem er ihn auf die Beine gestellt hatte, hievte er ihn über die Schulter. Diese Kraft war dem Arzt gar nicht zuzumuten!
    Helen benötigte mehrere Anläufe, bis sie sich auf den Beinen halten konnte. Als sie sich bückte, um die Lampe aufzunehmen, bemerkte sie Bills Revolver, der unweit vor ihm lag. Vorsichtig steckte sie ihn in den Bund ihres Jogginganzuges.
    „Mittwoch“, flüsterte sie. „Das sind zwei Tage, die ich schon hier bin...“
    Ron horchte auf, als ein Schuss

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