Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
verlassen“, sagte er zu sich.“ Wenigstens für so lange, bis normales Leben wieder möglich ist.“
Atemlos starrte er ihr nach. Auf einmal war ihm, als vernehme er das entfernte Aufheulen eines Motors.
Nicht in der Nähe, nicht in Harbourn.
Das Geräusch kam aber näher!
Wesleys Puls schlug schneller. Ein Auto, das dem Bergdorf entgegenkam. Mit jedem Augenblick wurde das Motorengeräusch lauter, deutlicher.
Wesley atmete durch. Mit wenigen Schritten hatte er den Parkplatz erreicht und überquert e ihn, ohne Rücksicht darauf, ob er nun gesehen werden konnte, oder nicht.
Hals über Kopf rannte er auf die kurvenreiche Straße und dann dem vermeintlichen Motorengeräusch entgegen. Seine Schritte hallten weit.
Er rannte, als würde sein Leben an jedem einzelnen Schritt hängen.
Das Auto kam schnell näher.
Nur noch eine Kurve, dann – abrupt hielt Wesley inne.
Vor ihm tauchte Henrieces Ford Mustang auf. Wild schwenkte er seine Arme hin und her, sodass Henriece anhalten musste.
Erschöpft trat er an die Fahrertür heran.
„Fahrt nicht weiter!!!“, keuchte er, nachdem Henriece die Scheibe zur Hälfte herunter gedreht hatte. Er kannte Wesley nicht.
„Dr. Wesley“, rief Sandra aus.
Wesley beugte sich tiefer und musterte ihre verängstigten Gesichtszüge. Nur vage konnte er sich an Sandra und auch an Henriece erinnern.
Henriece stellte den Motor ab und kurbelte die Scheibe vollends hinab.
„Wie weit ist er schon vorgedrungen?“, fragte er und sah Wesley dabei kühl an.
„Wie meinen Sie?“ Wesley hatte nicht begriffen, was er damit ausdrücken wollte.
„Haben Sie Ron gesehen?“, fragte Sandra einfach dazwischen. „Und Arnold, warum geht bei ihm niemand ans Telefon?“
„Alle Leitungen sind tot“, erwiderte Wesley. Immer noch musste er nach Atem ringen. „Jemand hat die Autos manipuliert. Grauenvolles passiert in Harbourn. Ihr seid unsere Rettung. Bitte fahrt mit mir zu Larsens Residenz!“
„Steigen Sie ein“, sagte Henriece nur und ließ Wesley in den hinteren Wagenteil steigen.
„Ich bin Rons Freundin“, sprach Sandra ihn mit gesenktem Blick an. „Haben Sie ihn gesehen?“
„Ich kenne Ron“, antwortete Wesley nur. „Es geht ihm gut.“ Im Rückspiegel versuchte er Henrieces Blick zu treffen. „Warum seid ihr zurückgekommen?“, fragte er darauf.
Henriece startete den Wagen, fuhr langsam los, antwortete aber nicht.
„Sie müssen Henriece sein“, bemerkte Wesley darauf. Henriece drehte den Rückspiegel so, dass er Wesley darin sehen konnte – und Wesley ihn.
„Sie wissen, was geschehen ist?“, fragte er.
„Ron hat davon erzählt“, entgegnete Wesley nachdenklich. „Ich glaube aber nicht, dass das die Ursache ist.“
Schweigend musterte er ihn im Rückspiegel. „Was denken Sie?“, fragte er nach einer Weile.
„Ein Virus“, antwortete Wesley kurz. Seine Aufmerksamkeit hielt er nach draußen gerichtete, in der Hoffnung, die anderen irgendwo zu sichten.
„Sie suchen jemanden“, bemerkte Henriece, als er die Kopfbewegungen registrierte.
„Bill, Arnold und Ron sind unterwegs.“ Aufmerksam untersuchte Wesley die Fassade des Hotels, darauf den Park und die Häuser, an denen sie vorbeifuhren. Allmählich näherten sie sich dem Wald.
Wesley drehte sich zur Heckscheibe. Kein Lebenszeichen! Er hatte erwartet, wenigstens einen von ihnen zu sehen. Aber niemanden konnte er sehen – gar niemanden vom Dorf!
„Wo sind denn all die Leute?“, fragte Sandra irritiert.
„Sie verstecken sich“, antwortete Wesley nur.
„Vor wem?“ Gespannt auf die Antwort musterte er Doc Wesley im Rückspiegel.
„Das wissen wir noch nicht“, sagte Wesley. Die letzten Häuser entschwanden seinen Blicken. Unruhig drehte er sich nach einer Weile wieder nach vorn. „Bill ist eben dabei, es herauszufinden.“
„Wer ist Bill?“ Henriece fuhr langsamer. Larsens Residenz tauchte vor ihren Augen auf. Dolph stand an einem der oberen Fenster und beobachtete, wie er seinen Wagen neben Arnolds Sportwagen abstellte. Als er Wesley aus dem Auto aussteigen sah, verschwand er vom Fenster, um Sekunden später die Tür zu öffnen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du es schaffst.“ Dolphs Mundwinkel zuckten erfreut.
„Darf ich vorstellen.“ Wesley zeigte auf Sandra, dann auf ihn. „Das ist Rons Freundin Sandra und das ist Henriece.“
„Wo sind die anderen?“, fragte er verwundert.
„Wir sollten uns schnellstens auf die Suche nach ihnen machen“, antwortete Wesley. „Je schneller
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