Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
wir von hier wegkommen, desto besser!“
Helen war gerade dabei, in der Küche eine Suppe zuzubereiten, als sie das Wohnzimmer betraten.
Chrissie schlief immer noch.
Henrieces Aufmerksamkeit wurde regelrecht von ihrer Anwesenheit angezogen. Er erschrak, als er sie sah!
Ich kenne dich!, schoss es ihm durch den Kopf, obwohl er Chrissie noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte.
„Gäste?“, ertönte Helens Stimme im Hintergrund und riss ihn aus seinen Gedanken. Vier Augenpaare wandten sich zu Helen, die mit einem Tablett in den Händen stehen geblieben war.
„Unser Doc hat es geschafft!“, sagte Dolph erfreut. „Wir können dieses Nest endlich verlassen.“ Über sein Gesicht flog ein breites Grinsen. Seine Tochter in Sicherheit zu wissen war ihm das Wichtigste!
„Wir sollten keine Zeit verlieren!“, drängte Wesley zum Gehen.
„Was habt ihr vor?“ Helen sah ihn fragend an.
„Wir müssen Bill, Ron und Arnold suchen“, entgegnete Wesley ungeduldig.
Helens Blick schweifte von Wesley auf Henriece, der einen sehr besorgten Eindruck vermittelte. „Helfen Sie uns, sie zu finden?“, fragte sie ihn erwartungsvoll.
Bis jetzt hatte Henriece noch kein Wort gesprochen. Langsam bewegte er seinen Kopf hin und her.
„Kein Virus, Dr. Wesley“, sagte er bestimmt. „Ron hat die Wahrheit gesagt.“
Wie eine Bombe schlugen diese Worte ein. Verständnislose Blicke wurden einander ausgetauscht.
Hörbar sog Wesley den Atem tief in sich hinein. „Bist du deshalb zurückgekommen?“
Wortlos nickte er ihm zu.
„Wegen – ihm?“ Wesley konnte nicht anders, sein Blick richtete sich unmissverständlich nach oben.
„Theodor“, kam der Name flüsternd über seine Lippen.
„Du bist dir ganz sicher?“
„Es gibt keine Zweifel“, nickte er.
„Warum tust du das?“
Nun waren es Henrieces Augenbrauen, die sich zusammenzogen. Mit ernster Miene sah er Doc Wesley an. „Ich – fühle mich verantwortlich“, sagte er nur.
„Ver–antwortlich?“
„Ja, verantwortlich.“
„Dann wirst du uns nicht helfen, von hier wegzukommen?“ Helens Stimme bebte. Das Tablett immer noch in der Hand kam sie ihm mehrere Schritte näher. Ihre Verletzungen mussten starke Schmerzen verursachen. Henriece sah ihr die Schmerzen an.
„Ihr könnt es versuchen“, sagte er, nahm seinen Autoschlüssel hervor und überreichte ihn Wesley. „Für mich gibt es vorerst kein Zurück.“
Schweißperlen bildeten sich auf Wesleys Stirn, als er nach dem Schlüssel griff.
„Ein Geist“, flüsterte er ihm entgegen. „Das ist – unmöglich!“
Dolph räusperte sich. „Sollen wir nicht doch lieber warten, bis sie zurückkommen?“, äußerte er sich skeptisch. „Eigentlich würden wir uns gegen Bills Anweisung stellen, wenn wir jetzt das Haus verlassen.“
Wesley sah auf seine Uhr. „Kurz vor zwei“, sagte er mehr zu sich. „Das sind noch vier Stunden. Um sechs Uhr haben wir uns vor meiner Praxis verabredet. Arnold und Ron sollten unverzüglich wieder hier eintreffen, wenn sie Pater Athelwolds Leichnam ins Leichenhaus geschafft haben.“ Wesley blickte wieder auf. „Mich beunruhigt es, dass sie nicht reagierten, als wir vorhin durch Harbourn fuhren.“
„Pater Athelwolds?“, entfuhr es Henriece.
„Pater Athelwolds ist tot“, entgegnete Wesley leise. „Ebenso Hang und Sally Wayne.“
„Tot?“ Sandra starrte Doc Wesley mit aufgerissenen Augen an. „Sagten Sie eben, dass sie tot sind?“
„Ja“, antwortete Wesley nur.
„Wie sind sie –?“ Henrieces Stimme erstarb. Sieh der Zukunft mit allem Möglichen ins Auge , kamen ihm die Worte des Mönchs in den Sinn.
„Wir haben den Pater im Park gefunden“, versuchte Wesley ruhig zu bleiben. Die Fassungslosigkeit konnte er jedoch nicht verbergen. „Er wurde ermordet. Hang verblutete, nachdem er sich die Zunge abgebissen hatte. Sallys Leiche habe ich vorhin gesehen. March beerdigt sie vermutlich gerade.“
„Wie – wurde Pater Athelwolds ermordet?“, hakte Henriece nach.
Wesley sah auf Sandra, die ihm jedes Wort von den Lippen ablas. „Er muss einen Kampf gehabt haben“, versuchte Wesley zu schlussfolgern. „Einen fürchterlichen Kampf.“
„Wo ist er jetzt?“
„Wir schafften ihn in das Pfarrhaus. Arnold und Ron sollten ihn ins Leichenhaus bringen. Wenn nichts dazwischen gekommen ist, müssten sie es der Zeit nach schon getan haben.“
„Und dieser Bill? Sie sagten mir immer noch nicht, wer er ist.“
„Bill Tanner. Er ist Helens Ehemann.“ Wesley
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