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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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befindet sich hier, unter uns, das seine Macht in Bann hält und er wird alles daran setzen, dieses Etwas zu bekommen oder zu vernichten. Bei allen ist es ihm gelungen, sie taub zu machen. Das gesamte Dorf hat Angst vor etwas, das sie nicht – oder noch nicht – sehen können. Ihre Angst ist es, Joseph. Ihre Angst macht sie so schwach. Ihre Angst macht sie zu seinen Sklaven. Etwas muss hier sein, hier unter uns, unter euch, das IHM Angst einflößt. Solange wir nicht wissen, was oder – wer es ist, sind wir im Nachteil. Es wird ein Wettlauf werden zwischen ihm und uns.“
    „Du hast ihn schon einmal bezwungen“, erwiderte Wesley. Vorsichtig deckte er Dolph mit der Tagesdecke zu.
    „Nein“, schüttelte Henriece seinen Kopf. „Nicht im Geringsten.“ Unweigerlich griff er an sein Amulett.
    „Ron sagte es.“
    „Hätte ich ihn bezwungen, wäre es dann so weit gekommen?“
    „In solchen Dingen habe ich zu wenig Ahnung. Für mich galt bisher das, was wissenschaftlich nicht widerlegt werden konnte.“
    „Kann ich schon verstehen.“ Henriece lächelte kurz. „Doch konnte die Wissenschaft noch nie alles widerlegen.“
    „Wie konnte es diesem GEIST denn gelingen, überhaupt –?“
    „Ich bin sogar im Zweifel, dass unsere Séance der Ursprung dafür gewesen war“, unterbrach er ihn. „Er hat vielmehr eine Chance genutzt, auf die er vielleicht schon lange gewartet hatte.“
    „Du meinst, es wäre ohnehin geschehen?“ Mit erstaunten Blicken musterte ihn Doc Wesley.
    „Irgendwann“, entgegnete Henriece bestimmt. „Du musst wissen, dass in – ich sage einmal ihrer Welt – weder Zeit noch Raum existiert. Sie sind alle einmal hier gewesen. Die einen des Öfteren, die anderen weniger oft. Alle haben sie den gleichen Ursprung, und dieser ist unzerstörbare Existenz. Seelen, die warten, um wieder auf die Erde zu gelangen. Es ist ein Kommen und ein Gehen. Nur sind nicht alle gleich. So wie es gute und böse Menschen gibt, so gibt es auch gute und böse Seelen. Selbst du, Joseph. Eines Tages wirst du selbst einmal wieder deinen Körper verlassen – und vielleicht auch wiederkommen.“
    „Seelenwanderung?“
    „Es gibt Gesetze“, fuhr Henriece unbeirrt fort. „Wie es auch bei uns Gesetze gibt, sind auch sie solchen Anordnungen unterstellt. Es sind Gottes Gesetze. Gott ist aber nur eine Bezeichnung, die vom Menschen stammt. Gott ist eins. Alles zusammen ist Gott und Gott ist alles zusammen. Aber dieses Vereinte in Frieden kann nur über alle Dinge stehen, solange das Böse nicht existiert. Böses ist wie Sand in einem Getriebe. Der reibungslose Ablauf ist gestört, ja sogar die Zahnräder werden durch diesen Sand langsam vernichtet.“ Henriece war zum Fenster gegangen. Nachdenklich sah er einige Zeit in den Garten.
    Wesley sagte nichts. Seine Worte beschäftigten ihn.
    „Theodor“, lenkte er Wesleys Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Er ist, als würdest du eine ganze Handvoll Sand in ein Getriebe werfen. In ein Getriebe, das ohnehin schon einige Zahnräder verloren hat.“
    „Was können wir dagegen unternehmen?“ Wesley musste sich beherrschen.
    „Ich hoffe, dass Ron ein wenig Aufschluss geben kann“, erwiderte Henriece. „Den Grund, warum er hier her zurückgekommen ist, will ich wissen.“
    Henriece löste sich vom Fenster und kam langsam auf Wesley zugeschritten. Dicht vor ihm blieb er stehen.
    „Über Nacht“, sprach Henriece kaum hörbar. „Theodor dringt in ihre Träume. Dein Körper schläft, aber dein Geist und deine Seele sind wach. Die Seele verlässt deinen Körper, um sich mit anderen Seelen zu treffen. Nur ein unscheinbares Band verbindet dich dann mit deinem Körper. Dieses Band ist für Theodor wie ein Weg, den er versperrt, wenn deine Seele zurück will. Eines Tages wäre er auch zu dir gekommen, Joseph. Vielleicht war er auch schon bei dir. Vielleicht hat er es schon versucht. Vielleicht bist auch du es, vor dem Theodor sich beugt. Weißt du denn etwas über deine Seele? Sieh mich an, Joseph. Ich bin alt geworden. Ich habe gekämpft, doch nicht mehr lange, dann hätte er mich besessen. Er hätte mich besessen, wie er alle aus diesem Dorf besitzt und verblendet. Theodor hat alle unter seiner Kontrolle. Dieser eine aber, der ihm noch im Wege steht um seine Herrschaft zu verkörpern, dieser eine ist unter uns. Ihn müssen wir ausfindig machen. Und das kann ein langer, schwieriger Weg werden, den wir auf uns nehmen müssen. Der einzige Weg, die einzige Chance, die wir

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