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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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haben.“
    „Verdammt noch mal, wie?“, entfuhr es Wesley beinahe zu laut. „Wie kann ich gegen etwas kämpfen, das ich nicht einmal sehen kann?“
    Henriece wandte sich von Wesley wieder ab. Längere Zeit ließ er seinen Blick auf Dolph ruhen. Gleichmäßig vernahm er die Atemzüge des Verletzten. Wesley wartete auf eine Antwort. Minuten verstrichen, bis er sich ihm wieder zudrehte.
    „Schlaf“, sagte Henriece nur.
    „Schlaf?!“
    „Es gibt die –“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Helen trat ein.
    „Wie geht es ihm?“, fragte sie besorgt.
    „Er ist noch nicht bei Bewusstsein“, antwortete Wesley. „Weiß es Chrissie schon?“
    „Kurz bevor ihr gekommen seid, war sie für einige Momente wach. Danach ist sie wieder eingeschlafen.“
    „Bill müsste auch so langsam eintreffen“, meinte Wesley nachdenklich. „Schlage vor, wir gehen ins Wohnzimmer.“
    „Vom oberen Stock aus kann man bis ins Dorf hinabsehen“, sagte Henriece. „Vielleicht können wir etwas erkennen.“
    „Du kennst dich hier aus?“, wunderte sich Wesley.
    „Arnold und ich, wir waren zusammen in einer Klasse. Eine Zeit lang haben wir uns ganz gut miteinander verstanden.“ Henriece ging an Wesley und Helen vorbei in den Flur. Wesley warf noch einen prüfenden Blick auf Dolph, bevor er die Tür hinter sich schloss.
    „Jetzt nicht mehr?“, fragte Helen, indem sie ihm folgte.
    Henriece blieb stehen. „Arnold wird mich hassen“, gab er kaum hörbar zurück. Nur langsam wandte er sich den beiden zu. „Er wird mich für alles verantwortlich machen. Arnold hat noch nie begreifen wollen, dass es außer Geld noch Wichtigeres gibt. Sein Vater ist sehr reich. Arnold kennt nichts anderes. Er ist in die Welt der Reichen hineingeboren. Eigentlich habe ich Mitleid mit ihm. Seine Mutter ist letztes Jahr gestorben. Ihren Tod hat er bis heute nicht überwinden können. Arnold hat noch nicht begriffen, dass jeder einmal sterben wird. Er will es einfach nicht begreifen. Bis er eines Tages selbst aus dem Leben scheiden wird, dann aber ist es zu spät.“
    Helen horchte auf, als sie diese Worte vernahm. „Zu spät?“
    „Auf den Tod sollte man sich ein Leben lang vorbereiten. Jeden Tag, denn er kann jeden Tag eintreffen. Schon viele Male habe ich versucht, es ihm beizubringen.“ Kurz unterbrach er sich. Aufmerksam ließen Helen und Doc Wesley ihre Blicke auf ihm ruhen.
    „Ihr werdet sehen“, sprach er weiter. „Sobald er mich sieht, wird er auf mich losgehen. Aber reden wir nicht mehr darüber.“
    Wesleys und Helens Blick trafen sich. Schweigend folgten sie ihm, plötzlich drang ein schriller Schrei durch das Haus.
    „Chrissie“, entfuhr es Helen.
    Sie eilten in das Wohnzimmer. Chrissie lag auf dem Sofa und schlief.
    „Sandra“, durchfuhr es Helen. Sandra war nirgends zu sehen. Auf einmal vernahmen sie laute, schnelle Schritte. Sie kamen von oben. Für einen Augenblick verstummten sie. Danach kam jemand die Treppe herunter gerannt. Sekunden später erschien Sandra. Aschfahl, sie zitterte. „Mr. – Larsen“, japste sie. „Auf dem Dachboden...“
    Henriece und Wesley sahen einander an, gleichzeitig rannten sie dem Treppenaufgang zu. Zwei Stufen auf einmal nehmend hasteten sie die Stufen hinauf. Erst der erste Stock, dann der zweite Stock.
    Die Tür zum Dachgeschoss war nur angelehnt. Wesley hielt sich dicht hinter ihm. Auf halber Höhe blieb er stehen. Ein scharfer Geruch drang ihm entgegen.
    Der Dielenboden lag in Sichtweite vor ihm. Stück für Stück ließ er seinen Blick über den verstaubten Boden gleiten. Schwaches Tageslicht, das von einem runden Fenster herrührte, genügte ihm, um den leblosen Körper erkennen zu können.
    Vor dem Toten blieben sie stehen. Die ersten Verwesungsprozesse hatten schon eingesetzt, dennoch erkannten sie sofort, wer vor ihnen lag.
    „Christoph Larsen“, flüsterte Doc Wesley. Henriece kniete nieder und betrachtete sich die weit aufgerissenen Augen des Toten.
    „Angst“, hauchte er.
    „Zweieinhalb Wochen ist es her“. Wesleys Stimme vibrierte. „Er bat mich noch um eine Impfung gegen Zeckenbisse.“
    „Die Leichenstarre ist schon abgebaut.“
    „Es muss kurz darauf geschehen sein.“ Zunehmend wurde Wesley nervöser. „Länger als dreihundert Stunden hält eine Leichenstarre nicht an.“ Er bückte sich und begann das kurzärmlige Hemd des Toten aufzuknüpfen.
    „Keine äußere Gewalteinwirkung“, stellte er fest.
    „Was ist das?“, rief Henriece unterdrückt. Mit dem Finger

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