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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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knipste das Licht an.
    Ron saß auf einem Liegestuhl und sah sie mit verengten Augen an.
    „Freust du dich nicht?“, fragte sie ihn.
    Langsam stand er auf. Die Sauna war, wie alles in diesem Haus, eine Augenweide. Zwei Saunen, ein Dampfbad, Fußbad, mehrere Liegestühle, die um einen runden Pool standen. Der Saunabereich war nach dem Geschmack von Arnolds Mutter eingerichtet worden. Der orientalische Stil zeugte von der Hingabe, mit der sie geplant und erschaffen wurde.
    Noch langsamer kam Ron auf sie zugeschritten. Seine Hände befanden sich auf dem Rücken – Sandra sah aber den Gürtel, mit dem er gefesselt worden war, auf dem Fußboden liegen.
    „Warum bist du hier?“, fragte Ron sie trocken. Einen halben Meter vor ihr blieb er stehen. Die Hände hielt er immer noch hinter sich verborgen.
    „Bitte sag mir, dass das nicht stimmt.“ Hoffnungsvoll schaute sie ihn an. Sandra war um einiges kleiner als er. Sie musste zu ihm aufsehen.
    „Was – nicht – stimmt?“
    „Dass du Arnold – und diesen Bill Tanner –“
    „Umbringen wollte?“, unterbrach er sie. „Haben sie dir das erzählt?“
    „Ja.“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Schultern. Ron zuckte kurz zusammen – wehrte sich aber nicht.
    „Traust du mir das zu?“, fragte er regungslos.
    „Nein – niemals!“ Sie reckte ihren Kopf und versuchte, ihm einen Kuss zu geben. Da wich Ron zurück.
    „Warum bist du hier? Hat der Spanier dich dazu überredet?“
    „Nein – Ron.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich bin hier, weil – weil...“ Die ersten Tränen kullerten ihr übers Gesicht.
    „Weil was?“
    „Dein Vater, Ron. Dein Vater ist – er ist...“ Ein Schluchzer drang aus ihr hervor.
    „Was ist mit meinem Vater?“ Rons Mimik verfinsterte sich schlagartig.
    „Er hatte – er hatte einen – einen Unfall“, brachte sie nur mit viel Mühe über die Lippen.
    „Einen – Unfall?“ Entsetzt sah er sie an. „Ist er – tot?“
    Sandra schwieg. Ihr Blick war auf seine linke Brust gerichtet. Ron hatte nur noch sein Hemd an. Blutflecken befanden sich an jener Stelle, an der er sich immer gekratzt hatte.
    „Ist er tot?“, fragte er noch mal.
    „J-a“, hauchte sie nur noch. Augenblicklich wich Ron die Farbe aus dem Gesicht. Er wankte, ging einige Schritte rückwärts und blieb wie erstarrt stehen. Seine Hände hielt er immer noch hinter dem Rücken verborgen.
    „Wie?“, fragte er nur.
    „Er – stürzte eine Treppe hinunter.“
    „Dieses verdammte Schwein!“, zischte er.
    Verwirrt sah Sandra ihn an.
    „Er war‘s“, presste er zwischen den Zähen hervor. „Diese miese Drecksau!“
    „Wen meinst du denn?“ Sandra erschrak über seinen furchtbaren Gesichtsausdruck.
    Ron schnaubte vor Wut. Plötzlich riss er seine rechte Hand hervor und krallte sich in die linke Brust. Sandra starrte fassungslos auf ihn. Mit einem Ruck riss er an seinem Hemd, sodass sie seine Haut zu sehen bekam.
    „Ron“, entfuhr es Sandra. Mit starrem Blick schaute sie auf seine nackte Brust. Ein handgroßes Zeichen war darunter eingeritzt. Teilweise blutete es.
    „Was – ist – das?“
    Rons Atem ging schwer. Mit festem Blick fixierte er seine Freundin.
    „Sandra“, flüsterte er. „Es wäre besser gewesen, du wärst nicht hier hergekommen.“ Seine Stimme klang beängstigend ruhig. „Dieses Dorf ist die Hölle! Die Menschen hier sind verdammt. Und ich – ich“ sein Kopf wackelte langsam hin und her, „ich bin ebenso verdammt.“
    „Was – sagst – du – da?“ Sandras Stimme zitterte – alles an ihr zitterte.
    „Theodor beherrscht sie“, fuhr Ron fort. „Er beherrscht sie alle! Henriece hatte recht, verdammt recht!“
    „Bitte – bitte sag mir, was das – was das ist?“
    „Sein Zeichen, Sandra“, antwortete Ron und kam langsam wieder auf sie zu. Seinen linken Arm hielt er immer noch verborgen. „Es ist das Zeichen Theodors. Es ist das Zeichen des Bösen.“
    Sandra schauderte. Sie bekam es mit der Angst zu tun.
    „Sie zwingen mich, etwas zu tun, Sandra“, fuhr er fort. „Sie verlangen von mir etwas, das ich nicht tun kann.“
    „Wer? Wer sind sie?“
    Eine Armlänge vor ihr blieb er stehen. Ununterbrochen starrte sie auf das Zeichen. Ein Kreuz mit einem Doppelbalken und darunter eine liegende Acht. „Es passieren schreckliche Dinge hier in Harbourn“, sprach er sehr leise weiter. „Ich weiß nicht, was sie bezwecken. Ich weiß nur, dass sie alle vor ihnen Angst haben. Alle –

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