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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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So ganz glaube ich noch nicht, dass das Haus unerreichbar ist.“ Wieder sah er Arnold dabei eingehend an.
    „In einem muss ich Bill recht geben“, sagte nun Doc Wesley. „Die größte Gefahr droht aus dem Dorf. Die Menschen haben sich innerhalb weniger Stunden verändert. Sie sind zu Mördern geworden und unberechenbar dazu. Ron ist das beste Beispiel.“
    „Von Ron wird keine Gefahr mehr ausgehen“, sagte Henriece darauf. Mit eisernem Blick sah er auf Arnold. „Dein Freund hat dasselbe Schicksal erlitten wie Pater Athelwolds.“
    Nicht nur Arnold zuckte zusammen. Auch Bill musste mehrmals schlucken. Wesley entwich die Farbe aus dem Gesicht, Helen starrte ihn mit offenem Mund an.
    Zu Bill gewandt sagte Henriece dann: „Wenn ich herausbekommen habe, wer von uns es ist, lasse ich es dich wissen.“
    „Beeilen wir uns!“, hauchte Bill. „Ich will diese verdammten Fenster zugenagelt sehen.“ Eilig verließ er den Raum. Wesley und Arnold folgten ihm und auch Helen ging nach dieser Schocknachricht, um ein Glas Wasser aus der Küche zu holen.
    Unruhig wälzte sich Chrissie auf einmal hin und her, schreckte auf, ohne jedoch zu erwachen.
    Bis auf die Hammerschläge, die dumpf vom Keller herauf in das Wohnzimmer drangen, waren die einzigen Geräusche das Ticken der Standuhr und die schreckhaften Regungen Chrissies. Auf ihr hafteten nun die Augen des Spaniers, als würde er jederzeit etwas Unvorhergesehenes erwarten.
    „Nein, nicht, nein, bitte, bitte“, mischten sich Chrissies Ausrufe dazwischen. Jäh fuhr sie nach oben, starrte mit ausdruckslosen Augen vor sich.
    Henriece setzte sich zu ihr nieder und legte eine Hand auf ihre Schulter.
    „Dad“, hauchte Chrissie ihm zu. Tränen füllten ihre Augen. „Ich sah meinen Vater“, sagte sie leise. „Ich sah, wie er einem großen Mann mit schwarzem Umhang und schwarzen langen Haaren gegenüberstand. Sie standen sich gegenüber und sahen mich an.“ Ihr Atem ging schwer, Henriece schaute ihr tief in die Augen.
    „Dann war da noch ein Junge, mein Bruder – in dem Traum war er mein Bruder. Er hatte merkwürdige Rollen in der Hand. Auf einmal kam mein Vater dem Fremden näher, plötzlich war er verschwunden. Ich suchte ihn, konnte ihn aber nirgends finden. Der Fremde drehte sich um, er hatte auf einmal die Gesichtszüge meines Vaters.“ In Chrissies Stimme lag etwas Unheimliches. Immer wieder schloss sie dabei ihre Augen, um sich noch besser an den Traum erinnern zu können. „Mein Bruder war um einiges älter als ich“, sprach sie weiter. „Er sollte die Rollen studieren, ich glaube es waren Schriftstücke. Auf einmal ist die Tür aufgegangen. Ein kleiner buckliger Mann hat den Raum betreten. Mein Bruder war plötzlich verschwunden. Mir kam es vor, als hätte ich den Buckligen schon einmal gesehen. Vor meinem Vater blieb er stehen. Sie redeten miteinander, aber ich konnte nichts verstehen. Ich sah noch, wie sich die Augen meines Vaters verengten. Dann nannte er den Buckligen Rhodes, der sich plötzlich umdrehte und mich ansah. Aber es war nicht mehr derselbe, er hatte ein anderes Gesicht. Er grinste mich an. Sein Mund wurde so groß, dass ich dachte, er wolle mich verschlingen. Ich sah nach meinem Vater, aber es war wieder der Fremde – dann bin ich aufgewacht.“
    Aufmerksam hatte Henriece zugehört, wobei er Chrissie kein einziges Mal aus den Augen gelassen hatte. Dennoch war ihm nicht entgangen, dass Arnold wie gelangweilt den Raum betrat, gefolgt von Helen, die sich mit dem Glas Wasser schweigend in einen der Sessel setzte. Nervös warf Chrissie einen längeren Blick auf Arnold.
    „Du magst ihn nicht“, bemerkte Henriece so leise, dass Arnold ihn nicht hören konnte.
    „Nicht mehr“, erwiderte Chrissie kaum hörbar. „Warum tust du das?“, fragte sie darauf.
    „Warum ich zurückgekommen bin?“, erwiderte er zögernd und sah Chrissie eine lange Zeit an, ohne etwas zu sagen. „Mir – blieb keine andere Wahl“, gab er dann als Antwort. Ihn fröstelte! Chrissie erzählte von derselben Person, der auch er in seinem Inneren begegnete.
    Einige Minuten verstrichen, in denen Chrissie ihn leer und teilnahmslos anschaute. Der Schmerz über den Verlust ihres Vaters saß tief und trieb immer wieder neue Tränen aus ihr hervor. „War – es Ron?“, brachte sie nur mit viel Mühe über die Lippen.
    „Nein“, antwortete Henriece kopfschüttelnd. Dabei sah er in seinem Blickwinkel Arnold, wie dieser mit gesenktem Kopf gegen den Billardtisch lehnte und von

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