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Theopolis - Heimat meines Herzens

Theopolis - Heimat meines Herzens

Titel: Theopolis - Heimat meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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ohne seine Erlaubnis überprüfte, wäre die Hölle los – egal, ob sich die Nachforschungen als gerechtfertigt erweisen würden oder nicht. Er verlangte völlige Loyalität von seinen Angestellten und seiner Familie, und Demetri würde seinen ganzen Zorn zu spüren bekommen.
    Nein, wenn er etwas über Joanna erfahren wollte, musste er es selbst erledigen. Aber wie? Wie spionierte man eine Person aus, über die man so wenig wusste? Für welche Methode er sich auch entschied, es musste schnell passieren.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm die Zeit davonlief. Außerdem hatte er noch immer keine Ahnung, warum sein Vater seinen Anwalt getroffen hatte – die möglichen Konsequenzen dieses Besuches machten ihn misstrauisch. Anfang der Woche hatte Spiro ihn gefragt, ob er glaube, dass sein Vater Joanna heiraten wolle, die Idee war ihm damals absurd erschienen – aber nun?
    Er stützte sich versonnen aufs Geländer und blickte auf den Garten hinab. Nach einer Weile richtete er sich wieder auf. Bald würde der Morgen anbrechen, und vorher musste er noch etwas schlafen.
    Schlafen! Wie sollte er schlafen, wenn Joanna auf der anderen Seite des Hauses das Bett mit seinem Vater teilte? Der Balkon, auf dem er stand, umschloss das gesamte erste Stockwerk. Demetri brauchte nur um ein paar Ecken zu biegen, um zu dem Raum zu gelangen, in dem Constantine und Joanna schliefen.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Wenn Joanna bei seinem Vater schlief, war ihr Zimmer logischerweise verlassen. Es war durch den Wohnraum und eine schwere Doppeltür von der Suite seines Vaters getrennt. Falls sie die Fenstertür nicht verschlossen hatte, würde er Gelegenheit haben, unbemerkt ihre Sachen durchzusehen. Vielleicht stieß er ja auf ihren Pass oder eine Adresse.
    Seine Nerven waren aufs Äußerste gespannt, als er in sein Schlafzimmer zurückkehrte und das weiße Hemd gegen ein schwarzes T-Shirt tauschte. Zusammen mit der dunklen Hose war er im fahlen Mondlicht nicht so leicht zu entdecken.
    Theos, er war solche Abenteuer nicht gewöhnt! Obwohl er gute Gründe für sein Handeln hatte, behagte ihm die Situation absolut nicht. Falls er erwischt wurde …
    Ich werde nicht erwischt, versuchte er sich im Stillen zu beruhigen. Und wenn die Tür verriegelt ist, hat sich die Sache ohnehin erledigt.
    Die Tür war jedoch nicht verschlossen, sondern stand sogar einen Spalt breit offen. Im Zimmer brannte eine Lampe. Demetri sah das Licht durchs Fenster fallen und verwünschte sein Pech. Er wollte sich abwenden, aber irgendetwas – vielleicht Intuition – zwang ihn, weiterzugehen. Es herrschte völlige Stille. An die Wand gepresst, riskierte er einen Blick ins Innere.
    Die Suite war leer. Die Tür zu den Räumen seines Vaters war geschlossen, die Tür zu Joannas Schlafzimmer hingegen geöffnet. Demetri zögerte. Joanna war nicht hier. Er reagierte inzwischen so sensibel auf ihre Nähe, dass er es sonst sicher gespürt hätte, falls sie in ihrem Bett liegen würde. Wahrscheinlich hatte sie nur vergessen, das Licht zu löschen, als sie die Suite verlassen hatte. Er musste sich beeilen, wenn er seinen Plan durchführen wollte. Es war bereits nach zwei Uhr.
    Nachdem er die Tür weiter aufgestoßen hatte, wartete er einen Moment, bevor er weiterging. Sein Herz klopfte wie wild. Theos, so weit war es also mit ihm gekommen! Er brach in sein eigenes Heim ein.
    Lautlos durchquerte er den Raum. Am besten überlegte er sich zunächst eine plausible Erklärung für seine Anwesenheit, für den Fall, dass einer der Dienstboten ihn überraschte. Er könnte behaupten, einen Eindringling gehört zu haben. Klang das einleuchtend genug? Zugegeben, seine Suite war von Joannas weit entfernt, aber er könnte sagen, dass er gerade den Balkon entlang geschlendert sei, als er plötzlich gesehen habe, wie jemand ins Zimmer huschte.
    Er schüttelte den Kopf. Ein Spaziergang um zwei Uhr früh? Wer sollte ihm das glauben?
    Eigentlich war es ohnehin egal, was andere dachten. Sie mussten ihm nicht glauben. Er tat es schließlich für seinen Vater und niemanden sonst. Constantine musste wissen, ob die Frau sein Vertrauen auch verdiente.
    Demetri erschrak über seine Scheinheiligkeit. Er tat es nicht für seinen Vater, sondern für sich selbst. Für eine tiefere Analyse seines Charakters fehlte ihm allerdings die Zeit. Er war aus einem bestimmten Grund hier, und je schneller er das Gesuchte fand, desto eher konnte er in sein eigenes Zimmer zurück.
    Der Wohnraum barg keine

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