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Theopolis - Heimat meines Herzens

Theopolis - Heimat meines Herzens

Titel: Theopolis - Heimat meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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verantwortlich gemacht. Und sie hatte die eigentliche Ursache noch immer nicht geahnt – dass ihn nämlich ihr weiblicher Körper abstieß.
    Nach den Flitterwochen war das Leben in normalen Bahnen verlaufen, jedenfalls so normal wie unter den Umständen möglich. Richard hatte seine Arbeit wieder aufgenommen, und Joanna hatte einen Job bei “Bartholomew’s” angetreten. Nach außen hin hatten sie eine glückliche Ehe geführt.
    Bis Joanna eines Tages früher aus dem Geschäft gekommen war und Richard mit John Powers überrascht hatte, dem jungen Mann, mit dem er auf Sardinien gewesen war.
    Gütiger Himmel, dachte sie jetzt, wie habe ich nur so lange so dumm sein können? Wie lange hätte sie noch in ihrer Traumwelt gelebt und sich eingebildet, Richard wäre tatsächlich sexuell nicht sonderlich aktiv? Sie war so beschäftigt damit gewesen, sich selbst und allen anderen einzureden, welch wunderbarer Ehemann er sei, dass sie die offensichtlichste Erklärung schlichtweg übersehen hatte.
    Nach seiner Enttarnung hatte Richard eine neue Taktik angewandt. Sie dürfe ihn jetzt nicht verlassen, hatte er gefleht. Er wäre ruiniert, wenn sie die Ehe jetzt beenden würde. Und falls seine Eltern hinter die Sache kämen … Kurz, er hatte jeden Trick der moralischen Erpressung genutzt.
    Und Joanna war geblieben. Zumindest eine Weile. Bis Richard ihr vorgeschlagen hatte, sie möge sich einen Liebhaber suchen und schwanger werden. Dies wäre der einzige Weg, hatte er beteuert. Sie war fassungslos über so viel Unverfrorenheit gewesen. Seine Eltern hätten sich bereits nach Enkeln erkundigt, hatte er hinzugesetzt. Sie wollte doch Kinder, oder? Er hatte ihr sogar angeboten, ihr einen passenden Partner zu vermitteln …
    “Wo ist mein Vater?” Demetris Stimme riss Joanna jäh aus ihren Erinnerungen. Er war ihr gefolgt und ging nun neben ihr her. “Hat er sich zur Nacht zurückgezogen?”
    Seit dem gemeinsamen Ausflug zum Tempel war dies das erste persönliche Gespräch mit Demetri. “Ja, er wollte früh ins Bett.” Sie mied seinen Blick. “Soll ich ihm etwas ausrichten?”
    “Nein, danke.”
    Die schroffe Ablehnung kränkte sie. Warum eigentlich? Es konnte ihr schließlich egal sein, was er von ihr dachte. In ein paar Tagen, höchstens einer Woche, würde sie die Insel wieder verlassen und ihn nie wieder sehen.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. Nie wieder … So haben Constantine und ich es geplant, ermahnte sie sich im Stillen. So habe ich es gewollt. Sie hätte sich allerdings nie träumen lassen, dass ihr Aufenthalt auf Theopolis sich als so verheerend erweisen würde.
    “Wie geht es ihm?”, fragte Demetri unerbittlich weiter.
    Sie wünschte, er würde zur Party zurückkehren und sich wieder zu den Frauen seiner eigenen Schicht gesellen, von denen sich manche ihm förmlich aufgedrängt hatten. Junge und Alte schienen gleichermaßen in seiner Nähe aufzublühen und andächtig an seinen Lippen zu hängen.
    Es hatte Joanna fast krank gemacht, das Demetri das weibliche Geschlecht wie ein Magnet anzog. Und ich bilde keine Ausnahme, gestand sie sich bitter ein. Trotz ihrer Erfahrungen mit Richard hatte er ihren Schutzwall durchbrochen und ihr gezeigt, dass sie genauso verletzlich war wie alle anderen.
    Warum ausgerechnet jetzt?, fragte sie sich deprimiert. Warum fühlte sie sich nach all den öden Jahren zu einem Mann hingezogen, der nichts als Verachtung empfinden konnte? War dies ihr Schicksal? Gehörte sie zu jenen Frauen, die stets nur Opfer waren?
    “Er ist müde”, erklärte sie und setzte ihren Marsch am Ufer entlang fort. “Damit haben Sie doch sicher gerechnet, oder?”
    “Ich rechne mit gar nichts, Joanna, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden. Und Sie? Hat der heutige Tag Ihren Erwartungen entsprochen?”
    “Ähnlich wie Sie habe ich keine Erwartungen.” Sie hatte keine Lust, ein Wortgefecht mit ihm zu riskieren. “Warum gehen Sie nicht zu Ihren Gästen zurück? Ich bin überzeugt, mindestens die Hälfte leidet bereits jetzt unter Entzugserscheinungen.”
    “Eifersüchtig?”
    Der Schmerz wurde schier unerträglich. “Ja, genau”, behauptete sie betont ironisch. “Werden Sie endlich erwachsen, Demetri!”
    Er packte sie am Arm, bevor sie sich abwenden konnte. “Ach ja, ich hatte ganz vergessen, dass Sie ältere Männer bevorzugen – viel ältere. Warum? Können Sie es denn nicht mit jemandem Ihrer Generation aufnehmen?”
    Joanna presste die Lippen zusammen. “Nun, auf Sie trifft das wohl

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