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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Atemwegsinfektionen.
    • Symptomatische Therapie:
    •1 %ige Pilocarpin-Augentropfen (div. H. M.): 1 Trp. 2 × tgl. in jedes Auge.
    •Künstliche Tränenflüssigkeit.
    •1 %iges Pilocarpin (div. H. M.) oral zur Stimulierung der Magen-Darm-Passage.
    •Appetitanregung: Glukokortikoide.
    •Blasenentleerung 2 × oder 3 × tgl. durch Druck-Palpation bei Paralyse.
    •Betanechol
(Myocholine-Glenwood Tabletten
®, H. M.): 3 mg/kg/d auf 3 Dosen.
    Dyslipidämie
    Definition
    Eine Dyslipidämie ist meist eine Hyperlipidämie (erhöhte Konzentration von Blutfetten).
    Jede Zunahme der Plasmalipide entspricht einer Zunahme der sie transportierenden Lipoproteine, weshalb auch der Begriff Hyperlipoproteinämie (HLP) verwendet wird.
    Transportlipide sind:
    • Chylomikronen: Sie werden von der Darmschleimhaut synthetisiert und transportieren v. a. exogene Triglyzeride, die aus der Absorption von Fetten im Darm stammen. Sie liegen 2 – 6 Stunden nach der Mahlzeit im Blutplasma vor, danach werden sie durch verschiedene Organe mithilfe der Lipoproteinlipasen ausgeschieden.
    • Lipoproteine, die sich aufgrund ihrer Dichte in verschiedene Gruppen einteilen lassen:
    •Lipoproteine sehr geringer Dichte (VLDL = very low density lipo proteins).
    •Lipoproteine hoher Dichte (HDL = high density lipoproteins) oder Alphalipoproteine.
    Cholesterin in freier oder veresterter Form ist ein Bestandteil dieser Lipoproteine.
    • Freie Fettsäuren stellen nur einen Bruchteil der Transportlipide dar (1 – 3 % beim nüchternen Individuum), haben jedoch eine große Bedeutung für den Stoffwechsel.
    Biochemie
    Die für die klinische Praxis ausreichenden Basiswerte sind: Gesamtlipide, Triglyzeride und Cholesterin ( Tab. 1.39 ).
    Tab. 1.39 Basis-Lipidwerte bei Hund und Katze
Hund
Katze
Gesamtlipide (g/l)
0,5 – 7
1,5 – 6
Triglyzeride (g/l)
0,5 – 2
0,5 – 2
Cholesterin (g/l)
1,2 – 1,5
1 – 1,5

    •Normalwerte im Blut eines nüchternen Tieres: Gesamtlipide: 5,5 – 14,5 g/l.
    • Die Untersuchung des nüchtern gewonnenen Blutplasmas nach einer Ruhephase von einigen Stunden im Kühlschrank ist aussagekräftig. Das Plasma ist durchsichtig, wenn es hauptsächlich Lipoproteine von kleiner Größe enthält (LDL oder HDL) und wenn die Menge der Triglyzeride im Normbereich liegt. Ein einheitlich opalisierendes Plasma ist ein Zeichen für VLDL. Die Bildung einer Rahmschicht auf dem Plasma ist ein Zeichen für Chylomikronen.
    Bei einer singulären Hypertriglyzeridämie bleibt das Plasma durchscheinend.
    Klinische Symptome
    Eine Hyperlipidämie verläuft meistens ohne besondere klinische Symptome. Dennoch gibt es Hyperlipoproteinämien, bei denen begleitend Schmerzen im Abdomen, Anorexie, Erbrechen und Krampfanfälle auftreten.
    Ätiologie

    • Primäre Hyperlipoproteinämien (idiopathisch, familiär) werden beim Hund nur selten beschrieben. Die vorhandenen rudimentären Kenntnisse darüber erlauben keine Klassifizierung.
    • Sekundäre Hyperlipoproteinämien
    • Diabetes mellitus: Erhöhung der Gesamtlipide, des Cholesterins und der Triglyzeride.
    • Hypothyreose: Erhöhung der Gesamtlipide, des Cholesterins und manchmal der Triglyzeride (familiäre Hypothyreose beim Beagle mit Hyperlipoproteinämie).
    • Hyperadrenokortizismus und Kortikoidtherapie: Erhöhung der Gesamtlipide, des Cholesterins und der Triglyzeride.
    • Nephrotisches Syndrom: leichte Hyperlipidämie mit Hypercholesterolämie.
    • Endometritis: leichte Hyperlipidämie mit ausgeprägter Hypercholesterolämie.
    • Hepatitis: Ansammlung von HDL in der Leber mit Hypertriglyzeridämie.
    • Akute Pankreatitis: häufig Hyperlipidämie.
    Therapie

    • Sekundäre Hyperlipoproteinämien: kausale Therapie.
    • Primäre Hyperlipoproteinämien:
    •Adipöser Hund: hypokalorische Diät.
    •Medikamentöse Therapie:
    –Fibrate: Fenofibrat (div. H. M.). Max. 5 mg/kg/d für einen Hund von 20 kg. Häufige Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen bei nicht eingehaltener Dosierung.
    –Simvastatin (div. H. M.): 0,1 mg/kg/d in 1 Dosis.
    –Ionenaustauschharze: Colestyramin (div. H. M.): 100 mg/kg/24 h oral, hält die abgegebenen Gallensäuren im Verdauungstrakt und unter bricht ihren enterohepatischen Zyklus.
    –Gemfibrozil
(Gemfi
® (H. M.),
Gevilon
® [H. M.]): 5 – 10 mg/kg/d auf 3 Dosen.
    Alle genannten Therapien müssen über mehrere Monate durchgeführt werden. Ihre Wirksamkeit muss durch wiederholte Kontrollen der Blutfettwerte überwacht werden.
    Dysphagie
    Definition
    Störung des

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