Therapielexikon der Kleintierpraxis
Knochenmarkpunktion.
Therapie
•Auch unbehandelt kann sich die akute Erkrankung zurückbilden, die Tiere bleiben jedoch Träger von E. canis, und die Erkrankung kann rezidivieren.
•Die ätiologische Therapie der Ehrlichiose erfolgt mit Cyclinen oder mit Imidocarb:
•Doxycyclin
(Ronaxan
®), 10 mg/kg/d in 1 Dosis über 21 d.
•Imidocarb
(Carbesia
®, in einigen EU-Staaten zugelassen), 5 – 7 mg/kg s. c. oder i. m. oder 0,01 ml/kg 14 d später zu wiederholen (Injektion häufig schmerzhaft).
• Bluttransfusion: Wenn die Zahl der Erythrozyten unter 2 000 000/μl liegt.
Hinweis: Nach der Genesung bleibt der Hund empfänglich für eine Neuinfektion.
Prophylaxe
•Abtöten der Zecken.
•Anlegen eines Antizeckenhalsbands oder Applikation externer zeckenwirksamer Antiparasitika.
Eklampsie
Tetanie (puerperale) der Hündin
.
Ektropium
Definition
Auswärtsdrehung des Lidrands, wobei die von der Hornhaut weitgehend ferne Lidbindehaut dauerhaft der Luft ausgesetzt ist.
Ätiologie
Das Ektropium kann kongenital oder erworben sein.
•Im ersten Fall wird es häufig beim Bernhardiner, English und American Cockerspaniel und bei zahlreichen anderen Rassen mit schweren und hängenden Lefzen beobachtet.
•Das erworbene Ektropium kann aufgrund seniler Erschlaffung des M. orbicularis oculi oder auch durch Narbenzug, Traumata oder nach Entzündungen auftreten.
Klinik
Anschwellung der Bindehäute, mit serösem Ausfluss und möglichen Sekundärinfektionen. I. d. R. sind die Komplikationen nicht so schwerwiegend wie bei einem Entropium. Dennoch kann Epiphora, abgesehen von ihrem unschönen Aussehen, die Grundlage für eine Infektion sein.
Therapie
Die Therapie erfolgt chirurgisch. Dabei wird das betroffene Lid gegen die Hornhaut gedrückt, um die erforderliche Kürzung abschätzen zu können. I. d. R. sollte man keine übereilte Entscheidung treffen und in jedem Fall die Wachstumsphase des Tiers abwarten.
Elephantiasis
Skrotum (chronische Hyperplasie
).
Embolie (fibrokartilaginöse)
Definition
Akute Nekrose des Rückenmarks, hervorgerufen durch das Vordringen von Faserknorpelpartikeln der benachbarten Bandscheibe in die Arteriolen.
Bevorzugt ist das Lendenmark betroffen.
Große Hunderassen und Pudel sind prädisponiert.
Symptome
•Be ginn während der Bewegung oder bei einer Manipulation.
•Schnelle ein- oder beidseitige Paralyse mit unterschiedlichen neurologischen Ausfällen, je nach Lokalisation und Ausdehnung der Läsionen.
•Schmerzen zum Zeitpunkt des Infarkts.
•Keine Schmerzen bei der vertebralen Manipulation im Gegensatz zur Diskushernie.
Diagnostik
•Plötzlich einsetzende, nichtprogressive Paralyse einer oder mehrerer Gliedmaßen.
•Normaler Röntgenbefund. Im Myelogramm kann eine Schwellung des Rückenmarks beobachtet werden (nicht pathognomonisch).
•Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit: manchmal Nachweis von Hämatien.
•Eine MRT ist die Untersuchungsmethode der Wahl.
Therapie
•Notfallmäßig Dexamethason (1 – 2 mg/kg i. v.) oder Prednisolonhydrogensuccinat (div. H. M., 10 – 20 mg/kg i. v.).
•Die neurologischen Befunde können erst nach 24 Stunden ausgewertet werden.
• Bei vollständigem Rückenmarkinfarkt mit Verlust der Tiefenschmerzempfindung: Indikation für eine Euthanasie.
• Bei unvollständigem Rückenmarkinfarkt: Kortikoidtherapie (Dexamethason, div. V. M.).
Endodontische Behandlungen
Prinzipien
Konservierende Behandlungen der Zahnpulpa und des Dentins.
Ein Zahn mit Pulpitis oder Nekrose und die Folgeerkrankungen (Granulom, Zahnabszess, Zahnfistel) werden medizinisch behandelt, ohne den Zahn extra hieren zu müssen. Ebenso werden Karies und Kronenfrakturen behandelt und Pulpitis und Pulpanekrose vermieden.
Endodontische Behandlungen werden von den Karnivoren gut vertragen, ohne Einschränkungen bei der Futteraufnahme.
Im Gegensatz zu Zahnextraktionen bringen endodontische Behandlungen keine Okklusionsschwierigkeiten mit sich und können Parodontitis vermeiden helfen, die durch Zahnlücken entstehen würde.
Therapiegrundsätze
• Behandlung der Zahnkaries:
• Caries superficialis (= die nicht die Pulpa erreicht): Abtragen der Dentinläsion, danach Füllung der so erhaltenen Kavität mit Amalgam oder einem Kompositharz, um Form und Funktion des Zahns wiederherzustellen.
• Bei Caries penetrans, die bis zur Pulpa durchdringt, geht der Behandlung der Pulpitis oder der Nekrose die Abtragung der Dentinläsion voraus.
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