Therapielexikon der Kleintierpraxis
dekompensierten Formen (Symptome starker kardial bedingter Ödeme):
• Initialdosis: 4 mg/kg/d p. o., die bei Besserung der Symptome auf 2,5 mg/kg/d reduziert wird (Wirkungsdauer 4 – 5 h, 3 Tagesgaben erforderlich) (Katze 1 – 2 mg/kg/d).
• Bei akutem Lungenödem: intravenöse Injektion von Furosemid von 4 – 8 mg/kg, bei Bedarf alle 8 h wiederholbar (Wirkungseintritt 10 – 15 min nach Injektion, 3 h anhaltend).
Bumetanid
Burinex
® (H. M.): 0,15 – 0,20 mg/kg/d p. o. oder i. v. auf 2 Dosen.
Hydrochlorothiazid
Vermindert die Durchlässigkeit für Na + - und Cl − Ionen in das distale Konvolut und hemmt die Carboanhydrase im proximalen Konvolut. Div. H. M.: 2 – 4 mg/kg 2 × tgl.
Spironothiazid® (H. M.)
Kombination Spironolacton und Hydro chlo rothiazid, bei unauffälligen Ödemsymptomen (2 – 4 mg/kg alle 12 – 24 h).
Aldactazine® (Spironolacton + Altizid, nicht in Deutschland erhältlich)
Kombination von zwei Diuretika: Spironolacton wirkt antidiuretischen Effekten und der aldosteronbedingten Natriumretention entgegen, Altizid wirkt im Dilutionssegment.
Elimination von Na + Cl − ebenso wie von HCO 3 – und K + .
• Dosierung p. o. von 2 – 5 mg/kg/d von Spironolacton für die gewünschte Diurese (Tbl. mit je 25 mg Wirkstoffgehalt an Spironolacton und 15 mg an Altizid).
• Eine Verordnung ist nur bei unauffälligen Lungenödemen mit fehlendem Erguss oder in Kombination mit den vorgenannten Präparaten bei sehr starken kardialen Ödemen indiziert (ergänzende diuretische physio logische Wirkung).
•Die Kombination mit den ACE-Hemmern Benazepril (div. V M., 0,25 mg/kg/d) oder Enalapril (div. V. M., 0,5 mg/kg/d) auf 2 Dosen, verstärkt die diuretische Wirkung.
Bei lang anhaltenden Diuretikatherapien kann man bei nachlassender therapeutischer Wirkung zwei Diuretika, die ein unterschiedliches Wirkprinzip haben, abwechseln. Zum Beispiel können die kaliumsparenden Diuretika Triamteren (3 – 5 mg/kg auf 2 Tagesdosen) und Amilorid (0,1 – 0,5 mg/kg/d) mit Thiaziddiuretika wie in
Moduretik®, Triamrese
® oder
Hydrotrix
® (alle H. M.) kombiniert werden
Therapiekontrolle
• Nie zu hohe Dosen über einen längeren Zeitraum verabreichen:
•Entzug von Wasser und Natrium.
•Verstärkung der Nierenfunktionsstörung.
•Alkalose und Hypokaliämie bei wiederholten Überdosierungen.
•Sensibilisierung gegenüber Digitalispräparaten durch Hypokaliämie.
• Regelmäßige Kontrolle von:
•Hämatokrit.
•Harnstoff.
•Kreatinin.
•K +.
•Na +.
Ganz besonders zwei Risiken nicht vergessen:
• Ototoxizität von Furosemid bei sehr hohen Dosen über einen längeren Zeitraum.
• Hyperurikämische Wirkung von
Aldactazine
® bei hoher Dosierung über längere Zeit.
Drüsen (endokrine, Tumoren)
Tumoren der endokrinen Drüsen
.
Ductus arteriosus persistens
Definition
Extrakardiale Fehlbildung aufgrund des postnatalen Weiterbestehens des Ductus Botalli, was i. d. R. zu einem Links-rechts-Shunt zwischen der Aorta und der Arteria pulmonalis führt, die Ursache für eine Links herz insuffizienz.
Symptome
Ein Ductus arteriosus persistens ist die häufigste kongenitale Kardiopathie bei Caniden. Sie tritt häufiger beim Zwergpudel (hereditäre Prädisposition nachgewiesen), Deutschen Schäferhund, Collie und Shetland Sheepdog auf.
•Entdeckung (möglicherweise als Zufallsbefund) beim Welpen im Alter von 2 – 6 Monaten durch ein systolisch-diastolisches, lautes Geräusch, am lautesten im dritten linken Interkostalraum, auf halber Höhe des Thorax. Ein Geräusch wie weiches Katzenschnurren ist hierbei häufig zu hören, v. a. bei großlumigem Ductus. In manchen Fällen ist das Geräusch auch am Manubrium sterni auskultierbar.
•Möglicherweise kommen hinzu: verzögertes Höhen- und Breitenwachstum, Belastungsdyspnoe bzw. Aszites. Seltener: Zyanose (Shuntumkehr).
•In manchen Fällen wird die Anomalie erst nach mehreren Jahren entdeckt, wenn sich eine Linksherzinsuffizienz entwickelt.
Diagnostik
• Verdachtskriterium: Bei der Auskultation in den meisten Fällen systolisch-diastolisches Geräusch.
• Ergänzende Untersuchungen
• Radiologie: Bei begleitender Linksherzinsuffizienz kann die dorsoventrale Aufnahme in manchen Fällen (20 %) eine Kombination folgender Faktoren aufzeigen: Erweiterung des Aortenbogens, der Pulmonalarterie und des linken Herzohrs (das praktisch pathognomonische Bild lässt drei übereinandergelagerte Ausbuchtungen erkennen) in Verbindung mit
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