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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Ungleichgewicht.
    Mit dieser Definition soll eine Verwechslung der beiden Begriffe Enurese und
Harninkontinenz
vermieden werden.
    Ihre Anerkennung in der Veterinärmedizin ist mit Vorsicht zu genießen, und der Diagnose „Enurese“ muss immer der Ausschluss einer echten Inkontinenz vorangehen.
    Die Enurese kann bei Junghunden beobachtet werden, deren Erziehung durch aversive Konditionierung (Bestrafung) und fehlende Belohnung bei guter Reaktion erfolgt. Die Bestrafung löst daher Angst aus, und der Harnabsatz ist ein emotionaler Harnabsatz.
    Therapie

    •Clomipramin
(Clomicalm
®): 2 – 3 mg/kg/d in 1 Dosis.
    •Imipramin (div. H. M.): 0,5 – 1 mg/kg/d in 1 Dosis.
    •Selegilin
(Selgian
®): 1 mg/kg/d in 1 Dosis.
    Enurese, Enkoprese des alten Hundes
    Definition
    Harn- und/oder Kotabsatz i. d. R. auf dem Liegeplatz, aber auch in Verbindung mit einem gewissen Unvermögen, einen Löseplatz zu finden, was zur Verschmutzung der Wohnung führt.
    Verhaltensstörung in Verbindung mit anderen Symptomen, die beim jungen wie beim erwachsenen Hund eine Depression kennzeichnen und eine Involutions depression beim alten Hund (
Depression
).
    Therapie

    •Clomipramin
(Clomicalm
®): 1 – 4 mg/kg/d in 1 Dosis, p. o. in Kombination mit
    •Alprazolam (div. H. M.) 0,01 – 0,1 mg/kg p. o. (Cave: sehr starke individuelle Dosierungsbreite, maximal 4 mg/Hund/d verabreichen.)
    •Oder Selegilin
(Selgian
®): 1 mg/kg/d in 1 Dosis.
    Enzephalitiden, Enzephalomyelitiden
    Enzephalopathie (hepatische
).
    Definition
    Viral, bakteriell, parasitär oder immunologisch ausgelöste Erkrankungen, gekennzeichnet durch multifokale, in verschiedenen Teilen des Zentralnervensystems disseminierte Läsionen.
    Je nach Lokalisation der Läsionen sind die Symptome extrem unterschiedlich. Die Entwicklung der Erkrankung erstreckt sich über mehrere Tage nach einer anfänglichen progressiven Phase.
    Die neurologischen Symptome treten häufig im Zusammenhang mit den Symptomen an anderen Lokalisationen und mit Allgemeinsymptomen auf. Die Diagnosestellung einer Enzephalomyelitis erfolgt aufgrund der Kombination von Symptomen, die eine Erkrankung nahelegt, die verschiedeneTeile des Nervensystem befällt. Der entzündliche Charakter wird durch Symptome einer Allgemeinerkrankung bestätigt und, falls erforderlich, durch Analyse der Zerebrospinalflüssigkeit belegt:
    •Eiweißkonzentration > 0,25 g/l (Katze 0,2 g/l).
    •Erhöhte Zellzahl (Normalwert < 5/μl). Hauptsächlich vorhandene Zellen: mononukleäre Zellen bei Viruserkrankungen, polynukleäre Zellen bei bakteriellen Erkrankungen.
    Mittels CT und MRT lassen sich granulomatöse Meningoenzephalitis, mykotische Meningoenzephalitis und Abszesse unterscheiden.
    Ätiologische Diagnostik
    Virale Auslöser

    • Staupe:
    •Verdauungs- oder Atembeschwerden, manchmal bereits mehrere Wochen vor Auftreten der Symptome einer Enzephalomyelitis vorhanden. Können beim erwachsenen Tier fehlen.
    •Subakuter Verlauf des neurologischen Syndroms: Labor untersuchungen (
Staupe
).
    • Tollwut: Aggressive oder paralytische Form. Keine Begleitsymptome: reine Enzephalomyelitis. Tod innerhalb von 4 – 7 Tagen nach Auftreten der ersten neurologischen Störungen. Labordiagnostik:
Tollwut
.
    • Aujeszky-Krankheit: Phase der Hyperexzitation mit heftigstem Juckreiz und Automutilation. Tod innerhalb von 48 Stunden mit einer Periode von Koma. Anamnese: Verzehr von Schweinefleisch. Labordiagnostik:
Aujeszky-Krankheit
    • Hepatitis contagiosa: Enzephalomyelitis nach vorangegangener Erkrankung des retikuloendothelialen Systems (Angina), der Leber und der Augen. Labordiagnostik:
Hepatitis contagiosa canis (Rubarth-Krankheit
).
    • Feline infektiöse Peritonitis (FIP): Enzephalomyelitis v. a. bei der nichtexsudativen Form. Subaktuter, stets tödlicher Verlauf. Labordiagnostik:
Feline infektiöse Peritonitis (FIP
).
    Bakterielle Auslöser
    Selten bei Karnivoren:
    •
Klebsiella
.
    •
Streptococcus
.
    •
Pseudomonas aeruginosa
.
    •
Leptospira
.
    •Tuberkulose.
    •Borreliose.
    Analyse des Liquor cerebrospinalis und Bakterienkultur.

    • Pilze (in Deutschland sehr selten):
    •Kryptokokkose.
    •Kokzidioidomykose.
    •Mucormykose.
    •Nokardiose.
    •Aktinomykose.
    Chronischer Verlauf. Eiweißkonzentration. Untersuchung des Zentrifugationssediments des Liquor cerebrospinalis und Kultur in spezifischen Nährböden.

    • Parasiten:
    • Toxoplasmose: selten. In Verbindung mit Staupe (
Toxoplasmose
).
    •
Neosporose
.
    • Babesiose:

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