Therapielexikon der Kleintierpraxis
denen es seine Artgenossen aussetzt.
Epidemiologische Daten
• Direkte und indirekte horizontale Übertragung über den Speichel oder den Harn. Transplazentare Übertragung.
• Virämie: durchschnittlich 14 – 21 Tage nach der Infektion.
• In der Umgebung außerhalb des Tiers nicht lange überlebensfähiges Virus.
• Für den Menschen nicht pathogenes Virus, dennoch vom National Cancer Institute (USA) „vorsorglich“ als Virus klassifiziert, das ein geringes Risiko darstellt (Kinder, schwangere Frauen und kranke Menschen nicht dem Virus exponieren).
Therapie
• Die Therapie der neoplastischen Form ist aufgrund des Zustands der Tiere und der Verträglichkeit der Präparate insgesamt schwierig durchzuführen.
•Dennoch kann ein mediastinales Lymphosarkom bei einem Jungtier eine entsprechende Chemotherapie rechtfertigen.
•Unter bestimmten Umständen kann eine hochdosierte Kortikoidtherapie zu einer sehr temporären Besserung führen: Prednisolon (2 mg/kg/d auf 2 Dosen verteilt).
• Die Therapie der nichtneoplastischen Form ist i. d. R. wirkungslos, auch wenn die Kortikoidtherapie bei Anämie temporär zu einer Besserung führen kann.
•Wie beim FIV werden auch für das FeLV Versuche durchgeführt, um die Bedeutung der Anwendung bestimmter Interferone zu erforschen. Der Nutzen spezifischer Virustatika ist sehr begrenzt, sowohl hinsichtlich ihrer schnellen Resistenz bei Monotherapien als auch hinsichtlich ihrer Nebenwirkungen, zu denen noch problematische Darreichungsformen wie auch besonders mühsame Verabreichungsprotokolle kommen.
Prophylaxe
• Hygiene obligatorisch:
•In Tierbeständen.
•Auf Ausstellungen.
•Bei Aufnahme eines neuen Tieres in einen gesunden Bestand.
•Entfernung oder Separation infizierter Tiere unabhängig von der Manifestation klinischer Symptome.
• Medikamente: In Deutschland sind inaktivierte, adjuvantierte Impfstoffe sowie eine FeLV-Vektorvakzine ohne Adjuvans zugelassen, die als monovalente Impfstoffe und in Kombination mit den Core-Komponenten zur Verfügung stehen. Die Impfung ist vor allem bei hohem Expositionsrisiko (Freiläufer, Kontakt zu Katzen mit unbekanntem Status etc.) zu empfehlen. Bei unbekanntem Immunstatus ist ein FeLV-Antigentest durchzuführen: FeLV-positive Katzen sind nicht zu impfen, da eine Impfung während der Virämiephase unwirksam ist. Das Mindestimpfalter liegt i. d. R. bei 8 Wochen. Zwei Injektionen im Abstand von 3 – 4 Wochen sind erforderlich; die jährliche Revakzination wird empfohlen. Bei alten Tieren muss die Notwendigkeit einer Impfung individuell entschieden werden (aus: Deutsche Impfempfehlungen für die Kleintierpraxis, bpt 2006).
Feline Panleukopenie
Panleukopenie (feline; feline Leukopenie, Katzenseuche
).
Feline spongiforme Enzephalopathie (FSE)
Erstmals in Großbritannien 1990 beschrieben. In Deutschland nicht beschrieben. Rund 75 registrierte Fälle in Großbritannien, je ein Fall in Liechtenstein, in Norwegen und in der Schweiz.
Die betroffenen Katzen sind älter als 2 Jahre. Keine Rasse- oder Geschlechtsprädisposition.
Ätiologie
Vermutlich durch die Transmission nichtkonventioneller Erreger (Prionen). Eine ähnliche Ätiologie wie bei anderen Spezies erscheint wahrscheinlich, es existiert jedoch noch kein unumstrittener wissenschaftlicher Nachweis.
Symptome
Subakut verlaufende Enzephalopathie (Tod innerhalb von 1 – 5 Monaten):
•Verhaltensänderungen (Aggressivität oder abnorme Furcht).
•Veränderungen des Fressverhaltens (Polyphagie).
•Verlust des Sauberkeitsverhaltens.
•Ataxie.
•Hypermetrie.
•Zittern.
•Mydriasis.
Diagnostik
Differentialdiagnosen bei diffusen Enzephalopathien:
•Tollwut.
•Aujeszky-Krankheit.
•Infektiöse Peritonitis.
•Retrovirose.
•Toxopl asmose.
•Metabolische Enzephalopathien (hepatische Enzephalopathie, Thiaminmangel, Bleivergiftung).
•Diffuse Tumoren (Lymphom, multiple Meningiome).
Histologie
Vakuolisierung von Neuropil und neuronalen Zellkörpern in Verbindung mit einer moderaten Gliose.
Therapie
Keine.
Feminisierungssyndrom (des Rüden)
Tumoren des Geschlechtsapparates
.
Femurkopfnekrose (aseptische, M. Legg-Perthes-Calvé)
Die aseptische Nekrose von Femurkopf und -hals ist wahrscheinlich ischämisch bedingt und ausschließlich bei kleinen Hunderassen (Pudel) zu beobachten.
Symptome
•Oft einseitige, zwischen dem 4. und 11. Lebensmonat beginnende, sehr schmerzhafte Lahmheit. Meist Stützbeinlahmheit.
•Lokalisation,
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