Therapielexikon der Kleintierpraxis
Proöstrus mit Medroxyprogesteronacetat
(Supprestral
® Tbl), 1,5 – 2 mg/kg/d über 5 d, dann weitere 5 d mit ½ Dosis. Die Läufigkeit verschwindet innerhalb von 2 – 3 Tagen und stellt sich nach 5 – 6 Monaten wieder ein. Gelegentlich kann es durch einen Reboundeffekt zur erneuten Läufigkeit 8 – 15 Tage nach Therapieende kommen. Ein zu später Therapiebeginn kann zu Therapieversagen mit möglicher Befruchtung und Trächtigkeitsstörungen (Uterusatonie, Fruchtretention, embryonale Mortalität) führen.
–Parenterale Medikation: kontraindiziert aufgrund des hohen Komplikationsrisikos.
•Katze: Choriongonadotropin (HCG), 50 IE, löst die Ovulation aus und leitet einen ca. 40 d dauernden Interöstrus ein.
Probleme der Progestagentherapie
Der Zeitraum bis zum Wiedereinsetzen der Läufigkeit ist sehr unter schiedlich und nicht vorhersehbar. Sowohl das gewählte Medikament als auch die Applikationsform spielen dabei eine Rolle. Parenterale Applikationen bewirken eine längere Läufigkeitsunterdrückung als orale Hormon gaben. Der Anöstrus kann sich über 12 – 18 Monate erstrecken und bei jungen Hündinnen gelegentlich auch endgültig sein. Kommt es im nachfolgenden Zyklus zur Trächtigkeit, sind bei der Hündin keine Komplikationen zu erwarten, bei der Kätzin hingegen werden gelegentlich fetale Missbildungen beobachtet.
Nach der ersten Hormontherapie sollte das weibliche Tier in einen normalen Zyklus kommen dürfen, damit seine individuelle Progestagensensibilität eingeschätzt und eine Überdosis bei nachfolgenden Therapien vermieden werden kann.
Progestagene induzieren eine glandulär-zystische Hyperplasie des Endometriums. Diese hat keinen Einfluss auf das Allgemeinbefinden, bildet sich spontan zurück und beeinträchtigt die spätere Fruchtbarkeit nicht. Dennoch steigt bei längerer Anwendung das Risiko einer Pyometra.
Progestagene können eine Mammahyperplasie mit gelegentlicher Laktation (v. a. bei Greyhounds) provozieren.
S. c. Injektionen rufen lokale Reaktionen mit Bildung schmerzhafter Knötchen, Hautatrophie und Depigmentierung hervor. In diesem Fall sollte man die Injektionsstellen wechseln oder eine i. m. Injektion vornehmen.
Eine vorübergehende Appetitsteigerung mit Gewichtszunahme sowie die Manifestation eines subklinisch vorliegenden Diabetes sind möglich (Blutzuckerkontrolle).
Megestrolacetat begünstigt bei der Kätzin Gewichtszunahme und Diabetes mellitus (Blutzuckerkontrolle).
Trächtigkeitsabbruch
Im Fall einer unerwünschten Bedeckung kann ein Trächtigkeitsabbruch (eigentlich eine Nidationsverhütung) in Betracht gezogen werden. Sie ist aufgrund des Metropathierisikos nicht empfehlenswert.
•Aglepriston
(Alizin
®): 10 mg/kg s. c, 2 Injektionen im Abstand von 24 h. Bis zum 45. d nach dem Deckakt möglich.
•Cloprostenol (div. H. M.): nach Ablauf des 1. Trächtigkeitsmonats: 205 mg/kg s. c, 3 × im Intervall von 48 h.
•Cabergolin
(Galastop
®): nach dem 45. Trächtigkeitstag: 15 mg/kg p. o. 1 × tgl. über 5 d. Abgang nach 3 – 5 d.
•Östradiolbenzoat
(Menformon K
®): 0,01 mg/kg (max. 0,5 mg) s. c, 3 × im Intervall von 48 h, 8 – 12 d nach dem Deckakt. Die Läufigkeit wird um 7 – 10 d verlängert und kann fruchtbar sein (Überwachung der Hündin). Cave: Nebenwirkungen des Östrogens!
Fraktur des Penisknochens
Penisknochen (Frakturen
).
Frakturen der Gliedmaßen
Gliedmaßenfrakturen
.
Frakturen der Mandibula
Mandibulafrakturen
.
Fremdkörper im Gewebe
Das Eindringen von Fremdkörpern in Gewebe kommt häufig vor, sowohl beim Hund als auch bei der Katze.
Lokalisation
Die Fremdkörper können in den Extremitäten der Gliedmaßen stecken und sich in den Zwischenzehenräumen festsetzen (
Grannen (Erkrankungen aufgrund von
)). Sie können auch während des Spiels verschluckt werden und in Zunge, Pharynx, den zervikalen Teil des Ösophagus, sehr selten in den Magen oder Darm eindringen. Grannen können zu multiplen subkutanenAbszessen mit Beteiligung entfernter Hautbereiche führen. Sie können nach Aspiration ebenfalls in den Zwerchfellmuskel und in die Lumbalgelenkspalte wandern und dort eine Spondylodiszitis verursachen. Aufgefädelte Nadeln können sehr weit auswandern und tendieren dazu, sich am Rand des Anus oder dem Endabschnitt des Rektums festzusetzen.
Die septische Stichverletzung führt zur Bildung von Abszessen, die Funktionsstörungen des lokalen Entstehungsherds auslösen. Langfristig können Fremdkörper zur Bildung einer chronischen
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